Auch ohne Lagerfeuer im Camp selbst bleibt «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» bei RTL eines der letzten großen televisionären Lagerfeuer des Landes.
Jahr für Jahr begeistert
«Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» ein Millionenpublikum bei RTL und verblüfft dabei immer wieder mit rekordverdächtigen Marktanteilen, die im TV inzwischen immer seltener zu beobachten sind. Kein Wunder also, dass der Kölner Privatsender auch in diesem Jahr auf grundsätzliche Veränderungen im Showablauf verzichtet hat und das Dschungelcamp stattdessen wie gewohnt als 16 Live-Folgen umfassendes tägliches Event auf Sendung schickt. Doch wie erfolgreich ist die Dschungel-Show mit Sonja Zietlow und Daniel Hartwich in ihrer aktuell 14. Staffel zur Halbzeit? Ist das Format aus Australien derzeit womöglich beliebter als im Vorjahr? Wir schauen auf die Quoten der ersten acht Folgen zurück und verraten es…
Sehr erfolgreich verlief am vergangenen Freitag der Auftakt von «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!». Die traditionelle XXL-Folge zu Beginn der Staffel brachte es ab 21.15 Uhr auf 6,01 Millionen Zuschauer am Gesamtmarkt und phänomenale 24,3 Prozent bei allen. Damit konnte der Dschungel im Vorjahresvergleich sogar einige Fans zurückgewinnen, der Marktanteil stieg im Vergleich zu 2019 um mehr als einen Prozentpunkt auf phänomenale 24,3 Prozent an. Extrem beliebt war das Format auch bei den 14- bis 49-Jährigen, bei denen 3,12 Millionen Interessenten auf Anhieb zu 40,3 Prozent führten. Im vergangenen Jahr hatte die erste Folge die Marke von 40 Prozent noch verpasst.
Ganz so stark lief es für die zweite Folge allerdings nicht mehr. Sie rutschte am Samstag eine Stunde nach hinten auf den angestammten Sendeplatz um 22.15 Uhr und unterhielt durchschnittlich 5,34 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Die Marktanteile fielen in der Folge zwar ebenfalls leicht ab, bewegten sich mit 22,2 Prozent bei allen und 36,3 Prozent der Jüngeren aber weiterhin auf herausragendem Niveau. Seinen bislang quotenschwächsten Tag erlebte das Dschungelcamp schließlich am Sonntag, was allerdings nicht besonders überraschend ist. Traditionell tut sich die Reality-Show mit ihrer dritten Folge schwerer als an den Tagen zuvor, dennoch durfte RTL auch am Sonntag mit 4,54 Millionen Zuschauern ab drei Jahren sehr zufrieden sein. Bei allen kamen so noch etwas mehr als 20 Prozent zusammen, bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es sogar zu 30,7 Prozent.
Am vierten Tag ging es für das Dschungelcamp aus Reichweitensicht weiter bergab - gemessen wurden noch 4,43 Millionen Zuschauer - zugleich zogen die Quoten aufgrund der Sendezeit bis Mitternacht aber spürbar an. Während bei allen die Marke von 25 Prozent nur knapp verpasst wurde, stieg der Marktanteil beim jungen Publikum wieder auf phänomenale 38,2 Prozent. Im Vergleich zum Vortag konnte sich der Dschungel damit siebeneinhalb Prozentpunkte zurück erkämpfen. Vergleichbar erfolgreich schlug sich auch die Dienstagsfolge, die gut viereinhalb Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 37,9 Prozent der Jüngeren begeisterte. Dennoch gehört auch zur Wahrheit, dass der Dschungel nach einem herausragenden Auftakt am Montag und Dienstag somit erstmals unter den Werten des Vorjahres lag.
Am Mittwoch stieg die Reichweite des Dschungelcamps erstmals seit Samstag wieder auf mehr als fünf Millionen Zuschauer, dies dürfte die Show allerdings in erster Linie der kürzeren Sendezeit zu verdanken habe. Wegen «stern TV» endete «IbeS» zur Wochenmitte bereits gegen 23.25 Uhr, was die durchschnittliche Reichweite massiv auf 5,05 Millionen Interessenten anwachsen ließ. Zugleich schadete die kürzere Sendezeit auch der Quote nicht - im Gegenteil. Während die Zusammenfassungen des sechsten Tages insgesamt 24 Prozent interessierten, verpasste man bei den Jüngeren mit 39,8 Prozent sogar nur haarscharf die 40-Prozentmarke. Damit lief es für das Dschungelcamp zwar quotentechnisch besser als an Tag sechs im Vorjahr, absolut gesehen gingen dem Format aber doch einige Zuschauer verloren.
Am Donnerstag verlängerte RTL die Sendezeit des Dschungels spontan bis weit nach halb 12, was die Reichweite wieder auf 4,60 Millionen Zuschauer zurückgehen ließ. Mit knapp 24 Prozent bei allen und rund 39 Prozent in der Zielgruppe lief es quotentechnisch aber ähnlich stark wie an den Vortagen. Am Freitag schließlich gelang es «IbeS» zum ersten Mal seit dem Wochenende, das Niveau der letzten Staffel zu überbieten. Genau genommen schalteten die regenreiche Dschungelfolge ab 22.15 Uhr 5,45 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, was einem kräftigen Plus von mehr als 800.000 gegenüber dem Vortag entsprach - mehr Dschungelfans erreichte bis dato nur die Auftaktfolge. Mit 37,4 Prozent in der Zielgruppe lief es zwar etwas schwächer als am Vortag, zugleich aber klar stärker als im Vorjahr. Damals hatte es die zweite Freitagsfolge auf schwächere 35,8 Prozent gebracht.
Nicht die ganze Wahrheit
Wie auch in den Vorjahren spürt das Dschungelcamp vor allem eines: Die allgemein sinkenden TV-Reichweiten. Während immer weniger (jüngere) Menschen überhaupt noch die Glotze einschalten und lineares Fernsehen verfolgen, kann das Dschungelcamp aus Quotensicht sogar leichte Gewinne einfahren. In eine vollständige Betrachtung müsste man deswegen auch die Abrufzahlen der Show bei TV Now miteinberechnen, die sowieso noch einmal höher als bei vielen anderen Sendungen liegen dürften.Fazit: Die ersten acht von 16 Folgen von «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» 2020 erreichten im Schnitt eine Reichweite von fünf Millionen Zuschauern ab drei Jahren und waren damit linear etwas weniger gefragt als im Vorjahr. 2019 standen für das Dschungelcamp zur Halbzeit leicht bessere 5,15 Millionen Zuschauer zu Buche. Dafür zeigt sich beim Quotentrend ein anderes Bild, denn mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 37,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen liegt das Dschungelcamp hier sogar leicht über den 37,2 Prozent des Vorjahres. Gleiches gilt übrigens beim Gesamtpublikum, wo die Sendung zur Halbzeit mit 23,6 Prozent (+0,2 Prozentpunkte) ebenfalls minimal erfolgreicher als im Vorjahr unterwegs ist. Aus Quotensicht könnte es Staffel 14 also durchaus gelingen, die Werte des vorherigen Durchgangs in den Schatten zu stellen. Schwer dürfte es hingegen bei den absoluten Zuschauerzahlen werden, die auf hohem Niveau weiterhin leicht rückläufig sind. Wie dem auch sei: Grund zur Beschwerde hat RTL nach Woche eins des Dschungelcamps definitiv nicht. Festzuhalten bleibt viel mehr, dass «Ich bin ein Star» auch ohne Lagerfeuer im Camp eines der letzten großen TV-Lagerfeuer der Nation bleibt.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
19.01.2020 11:48 Uhr 1
19.01.2020 13:33 Uhr 2
Und dann weiß man nie wo die 6 Millionen Zuschauer herkommen xD