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«Vierschanzentournee»-Rekorde und «Handball-EM»-Auftakt im Blick

Die «Vierschanzentournee» erfuhr mit einem starken Karl Geiger an der Spitze der DSV-Adler einen TV-Zuschauerboom. Nach Abschluss der Tournee ist mit der «Handball-EM» direkt das nächste große Sportevent des Jahres gestartet. Wir blicken auf die Quotenentwicklungen.

«Vierschanzentournee» so stark wie seit 2009 nicht mehr



Sporthighlights der kommenden Woche:

  • Montag, 18.15 Uhr: Handball-EM, Lettland - Deutschland (ZDF)
  • Freitag, 20.30 Uhr: Fußball Bundesliga, Schalke 04 - Borussia M’Gladbach (ARD, DAZN)
  • Samstag, 15.30 Uhr; Fußball Bundesliga, Konferenz u.a. mit Borussia Dortmund (Sky)
  • Sonntag, 15.30 Uhr: Fußball Bundesliga, Hertha BSC - Bayern München (Sky)
  • Sonntag, 17.30 Uhr: Fußball Premier League, Liverpool - Manchester Utd (Sky)
  • Sonntag, 21.05 Uhr: NFL Conference Championship, Kansas City Chiefs - Tennessee Titans (ProSieben, DAZN)
  • Montag, 00.40 Uhr: NFL Conference Championship, Green Bay Packers - San Francisco 49ers (ProSieben, DAZN)
  • Quotenmeter.de-Exotentipp: Sonntag, 04.00 Uhr, UFC-Comeback von Conor McGregor (DAZN)
Zum Jahreswechsel fand traditionell wieder der wichtigste Wettbewerb im Skispringen statt, die «Vierschanzentournee». Genauso wie Deutschlands Medaillenhoffnung Karl Geiger, starteten die TV-Übertragungen der Öffentlich-Rechtlichen sehr erfolgreich in die Tournee. Das erste Springen in Oberstdorf verfolgten am 29. Dezember bis zu 6,24 Millionen Fernsehzuschauer. Die Übertragung des zweiten Durchgangs sicherte sich im Ersten ab 18.45 Uhr hervorragende 22,9 Prozent Marktanteil, Durchgang eins kam mit 6,03 Millionen Zusehern sogar auf 25,2 Prozent. Beim jungen Publikum wurden sehr gute 14,1 und 14,7 Prozent erzielt. Hier legte man im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 2,0 Prozentpunkte zu. Insgesamt lockte das Auftaktspringen knapp eine Million Zuschauer mehr als im Vorjahr an.

Während die Tournee in Oberstdorf ausgezeichnet loslegte, war der Höhenflug beim Neujahrsspringen nicht mehr ganz so sehr spürbar. Zwar hielt sich die Gesamtsehbeteiligung mit 29,4 zu 29,7 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau, die Zuschauerzahl fiel dafür knapp unter sechs auf 5,96 Millionen im ZDF. Für die ARD-Übertragung schalteten ein Jahr zuvor noch bis zu 6,65 Millionen Zuschauer ein. Mit 17,8 Prozent war man auch bei den 14- bis 49-Jährigen vor einem Jahr noch erfolgreicher unterwegs. Dieses Mal ergatterten die Sprünge aus Garmisch-Partenkirchen “nur” 16,0 Prozent. Dafür brachte das dritte Springen aus Innsbruck in diesem Jahr den Mega-Quoten-Hit. Das unvorhersehbare Springen aus Innsbruck, das die Gesamtwertung noch einmal ordentlich zusammenrüttelte, sorgte für die besten Marktanteile im Skispringen seit zehn Jahren. Statt 4,37 schalteten 2020 im Schnitt 5,29 Millionen Zuschauer ein. Mit Karl Geiger weiterhin in Schlagdistanz zur Spitze, freuten sich 0,84 Millionen junge Zuschauer auf den dritten Wettbewerb. Die Sehbeteiligung kletterte auf sensationelle 19,6 Prozent, so hoch war der Marktanteil bei den Jungen für die «Vierschanzentournee» seit 2009 nicht mehr.

Beim Gesamtpublikum durchbrach der Wettbewerb in dieser Saison in Innsbruck zum ersten Mal die 30-Prozent-Marke und landete bei bärenstarken 33,0 Prozent. So gut schnitt die Tournee auch bei den Zuschauern ab drei Jahren seit 2009 nicht mehr ab. Für Springen eins und zwei war man schon ab 14 Uhr mit von der Partie. Das finale Dreikönigsspringen in Bischofshofen fand wieder ab 17.15 Uhr statt, der zweite Durchgang startete um 18.30 Uhr. Zu Beginn der Übertragung erfreute sich Das Erste, genauso wie das ZDF zwei Tage zuvor, über mehr als 30 Prozent Gesamtmarktanteil (30,4 %). Schon für den ersten Durchgang schalteten stattliche 6,49 Millionen Zuschauer ein, so viele waren es auch beim Start der Tournee noch nicht. Als es zu den entscheidenden Sprüngen am Vorabend kam, kannte das Interesse der Zuschauer keine Grenzen. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren flog die Zuschauerzahl mit 7,08 Millionen über die Sieben-Millionen-Hürde. Bei den 14- bis 49-Jährigen war gleichzeitig mit 21,0 Prozent erstmals seit 2013 wieder über 20 Prozent zu holen. Neben dem sportlichen Erfolg von Karl Geiger, der es mit Platz drei in der Gesamtwertung noch aufs Podest schaffte, gab es für die «Vierschanzentournee» 2019/20 also auch aus Einschaltquoten-Sicht und Zuschauerinteresse viel Grund zum Jubeln.

ARD und ZDF starten erfolgreich in die «Handball-EM», obwohl Tests mal wieder kein Riesenerfolg waren


Ganz so erfolgreich wie bei der Heim-WM, als die deutsche Mannschaft überraschend bis ins Halbfinale vordrang, waren die ersten beiden deutschen Spiele der «Handball-EM»-Vorrunde noch nicht. Das war aber auch nicht zu erwarten. Denn zum WM-Halbfinalspiel gegen Norwegen schalteten vor knapp einem Jahr noch unglaubliche 11,91 Millionen Zuschauern ein, die Sehbeteiligung lag bei 35,0 Prozent - keine Sportsendung war 2019 gefragter, auch Spiele der Fußballnationalmannschaft nicht. Immer wieder beweist das deutsche Publikum, dass es durchaus handball-verrückt ist, allerdings immer nur, wenn ein großes Turnier ansteht. Im Vergleich zu normalen Quali- und Testspielen steigen die Einschaltquoten immer direkt um ein Vielfaches an, so auch dieses Mal. ARD und ZDF dürfen sich bei WM, EM oder Olympia immer wieder über überragende Zahlen freuen. Interesse und Potenzial für die Sportart ist also durchaus vorhanden. Es fehlt nur die Langzeitmotivation der Zuschauer, den Sport auch nach den großen Turnieren weiterzuverfolgen.

Für das erste EM-Spiel der deutschen Mannschaft schalteten am Donnerstag ab 18.15 Uhr 5,15 Millionen Zuschauer ein. Aus dem jungen Publikum sahen 0,99 Millionen Sportbegeisterte den Sieg gegen die Niederlande im ZDF. Die Marktanteile beliefen sich erwartungsgemäß auf bärenstarke 20,7 Prozent insgesamt und 16,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Vergleicht man das mit dem letzten Test der Deutschen vor der EM gegen Österreich Anfang der Woche, so liegen Welten dazwischen. Am Montag kam das Spiel ab 14.40 Uhr nur auf 1,94 Millionen Zuschauer und 14,2 Prozent. Für den Test interessierten sich nicht einmal halb so viele wie für das Auftaktspiel der EM und auch die Quali-Spiele lagen deutlich im Schatten des großen Turniers. Die hochklassigen Duelle gegen Polen brachten es im April 2019 nur auf unterdurchschnittliche 11,7 und 12,7 Prozent Marktanteil, maximal 2,14 Millionen Zuschauer wurden erreicht. Eine markante Kluft zwischen EM, WM oder Olympia und anderen Spielen der Nationalmannschaft ist klar zu erkennen.

Warum die Spiele abseits der großen Turniere zum Teil unter Senderschnitt fallen, ist angesichts von mindestens drei bis zu zwölf Millionen Zuschauern bei großen Turnieren durchaus verwunderlich. So standen auch für die zweite Partie der Deutschen gegen Spanien bei der diesjährigen EM hervorragende Zahlen zu Buche. Im Vergleich zum Auftaktspiel steigerte sich die Spitzenbegegnung der Gruppe C am Samstag Vorabend im Ersten auf 5,55 Millionen Zuseher und 23,8 Prozent Marktanteil. Vor allem beim jungen Publikum legte die Partie trotz unterlegenen Deutschen ordentlich zu, von 16,0 ging es um satte 7,5 Prozentpunkte auf 23,5 Prozent nach oben. Die Reichweite stieg auf 1,33 Millionen. Damit war die zweite Begegnung der EM insgesamt nicht mehr weit von den Gruppenspielen der Heim-WM entfernt. Diese holten meist etwas mehr als 25 Prozent Marktanteil.

Sollte die deutsche Mannschaft erfolgreich in die K.O.-Runde einziehen, dürften noch deutlich höhere Reichweiten für die Spiele bei ARD und ZDF drin sein. Stellt sich nur die Frage, wie lange sich der nun wieder aufkommende Hype halten wird oder, ob das Interesse nach Turnier-Ende genauso schnell wie in den vergangenen Jahren verblassen wird, so dass einen Monat danach schon nichts mehr von der potenziellen Strahlkraft der Handball-Nationalmannschaft zu spüren ist. Zumindest bis zum 26. Januar könnte Handball in Deutschland noch ein riesiger Erfolg bleiben. Dann wird spätestens nach dem Finale wohl wieder Schluss mit dem großen Erfolg sein.

Schaut ihr Handball im TV?
Ja, die ganze Saison über. Ich verfolge auch die Handball-Bundesliga.
33,9%
Ja, ich schaue alle Spiele der Nationalmannschaft, auch Tests.
1,8%
Ja, aber nur die Spiele der Deutschen bei großen Turnieren.
42,2%
Nein, mich interessiert Handball überhaupt nicht.
22,0%


Die Frage der Woche


In der vergangenen Woche wollten wir von unseren Lesern wissen, wo sie sich den Großteil der Bundesligaspiele ab 2021 im Live-TV wünschen. Dabei war die Antwort mit 53,7 Prozent der Stimmen für den bisherigen Platzhirsch Sky recht eindeutig. Etwas dahinter lag DAZN mit 33,2 Prozent, die mit ihrem Streamingdienst seit dieser Saison bereits erste Bundesliga-Luft mit den Freitagsspielen sowie einigen Sonntagspartien schnuppern durften. Abgeschlagen dahinter mussten Amazon und MagentaSport mit 6,8 und 6,3 Prozent der Stimmen Platz nehmen. Während ein Einstieg im großen Stil von MagentaSport als sehr unwahrscheinlich gilt, hat zumindest Amazon bei der Vergabe der Champions-League-Rechte jüngst für Aufsehen gesorgt. Nach dem überraschend großen Einstieg in der Königsklasse, scheint der Anbieter die große neue Wundertüte bei der Vergabe zu sein. Zumindest wenn es nach den Wünschen unserer Leser geht, sollte wenn möglich alles beim alten mit Sky an der Spitze bleiben.


Sport1 schafft neuen Digital-Posten


Wir freuen uns sehr, dass wir mit Patrick Berger einen jungen, aber dennoch erfahrenen Reporter für diese spannende und anspruchsvolle Aufgabe gewinnen konnten (...) Er wird aufgrund seiner multimedialen Ausbildung, Denk- und Arbeitsweise für alle SPORT1 Plattformen hervorragende Arbeit leisten
Matthias Becker, Stellvertretender Chefredakteur Digital von Sport1
Um im Digitalbereich künftig noch stärker und umfangreicher Vertreten zu sein und um die Fußballklubs aus dem Westen der Republik noch mehr im Blick zu haben, hat Sport1 eine neue Position geschaffen. Patrick Berger wird bei der 360°-Sportplattform der erste Chefreporter West und damit die multimediale Vor-Ort-Berichterstattung der digitalen Sport1 Kanäle in Deutschlands größter Fußballregion verantworten. Schwerpunkt soll bei seiner Recherche und Themenfindung auf den beiden Top-Klubs Borussia Dortmund und Schalke 04 liegen. Aber auch die weiteren Profivereine im Westen sollen noch mehr in den Fokus der digitalen Berichterstattung rücken. Die neuen Inhalte sollen dabei nicht nur via Sport1.de und den Sport1 Apps verbreitet werden, sondern vermehrt auch live über die Social-Media-Kanäle der 360°-Sportplattform.

Mit seinen 27 Jahren weißt Berger schon einige Erfahrung in der Sportberichterstattung auf. Zuletzt arbeitete er für die DuMont Mediengruppe, bei der er für die Berliner Zeitung und den Berliner Kurier mit Fokus auf die Bundesligavereine Hertha BSC und 1. FC Union Berlin tätig war. Außerdem war er bereits Pressesprecher des Handballklubs Füchse Berlin und war für die Hamburger Morgenpost drei Jahre lang als HSV-Reporter beschäftigt.

Kölner Haie starten eigene Doku


Sportlich läuft es für die Kölner Haie in dieser Saison noch nicht so gut. Während man als zuschauer-stärkstes Team der Deutschen Eishockey Liga (DEL) derzeit nur auf dem achten Tabellenplatz steht, gab es immerhin neben dem Eis etwas zu feiern. Denn am 8. Januar startete die erste Folge der Doku-Reihe «Unter Haien». Seit Beginn der aktuellen Spielzeit wird die Mannschaft aus Köln von einem Kamerateam begleitet. Ähnlich wie es in vielen anderen Sportarten schon der Fall war, sollen die Zuschauer tiefe Einblicke in das tägliche Leben einer Profimannschaft bekommen. Im Fußball gibt es zum Beispiel «Inside Borussia Dortmund», mit den Kölner Haien folgt nun ein Vertreter aus der DEL mit einem eigenen Behind-The-Scenes-Serienprojekt.

Die einzelnen Folgen der Eishockey-Doku werden kostenlos und frei zugänglich auf www.unterhaien.com sowie dem offiziellen Youtube-Kanal der Kölner Haie (koelnerhaietv) zu sehen sein. Medienpartner von «Unter Haien» ist der Kölner Express. Die Video-Einheit der Kölner Haie in Person der Filmemacher Johnny Brungs und Basti Evastos begleitet das Team in dieser Saison in nahezu allen Situationen. Aufnahmen und O-Töne gibt es nicht nur aus der Kabine oder den Trainingsräumen im Haie-Zentrum, sondern auch von Spielern oder Trainer Mike Stewart privat zu Hause. Produziert werden die einzelnen Episoden zusammen mit dem Kölner Agenturnetzwerk SR Management.
13.01.2020 08:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/114973
Niklas Spitz

super
schade


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Vierschanzentournee Handball-EM Unter Haien Inside Borussia Dortmund

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