Unerfolgreich war die jüngste «Supertalent»-Staffel von RTL zwar nicht. Warum die Glanzzeiten trotzdem vorbei sind …
«Supertalent»-Quotenverlauf seit 2014
- 2014: 4,41 Mio. / 21,8 %
- 2015: 4,51 Mio. / 21,8 %
- 2016: 4,29 Mio. / 22,8 %
- 2017: 3,76 Mio. / 19,7 %
- 2018: 3,81 Mio. / 19,4 %
Zuschauer ab 3 J. / MA 14-49 J. (jeweils samstags, 20.15 Uhr bei RTL)
Der Samstagabend war auch im vergangenen Jahr oftmals in der Hand von Dieter Bohlen und seiner Suche nach dem «Supertalent», keine Frage. Doch leugnen kann man trotzdem nicht, dass die Castingshow 2019 aus Quotensicht so schlecht wie nie lief. Unterm Strich hat die 14-teilige Staffel so schlecht abgeschnitten wie keine andere zuvor – wie so oft bei Sendungen dieser Art hat sich gezeigt, dass die Werte vor allem hintenraus gesunken sind. Denn die ersten drei Casting-Ausgaben verbuchten noch je über 20 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe.
Der Auftakt vom 14. September hatte schöne 20,7 Prozent Marktanteil vorzuweisen – ein Ergebnis also meilenweit über dem RTL-Senderschnitt von um die zwölf Prozent. Aber schon bei den Zuschauerzahlen kommt die Erkenntnis: Schlechter ist eine neue Runde der Talentshow noch nie gestartet. 1,43 Millionen Jüngere waren dabei, 2018 waren es noch rund 0,3 Millionen mehr. Insgesamt haben 3,29 Millionen Menschen zugesehen, im Vorjahr lag die Reichweite zu Beginn noch über der Vier-Millionenmarke.
In der Woche danach stieg die Quote bei den Umworbenen auf 21,6 Prozent, auch die absolute Sehbeteiligung besserte sich auf 3,50 Millionen. Am 28. September wurden die Staffel-Bestwerte eingefahren: Besser als die an diesem Abend ermittelten 22,3 Prozent wurde es danach nicht mehr, die 20-Prozent-Hürde wurde seitdem auch nicht mehr genommen. 1,73 Millionen 14- bis 49-Jährige waren mit von der Partie. Zum Vergleich: 2018 hatten in der Spitze noch 1,87 Millionen Umworbene zugesehen. Auch beim Gesamtpublikum war das Maximum erreicht: 3,96 Millionen Zuschauer waren zugegen, ganz knapp scheiterte man also an einer Reichweite über vier Millionen.
Im Oktober blieb «Das Supertalent» zweifellos ein Erfolg, die Zielgruppen-Marktanteile bewegten sich zwischen 17,7 und 18,6 Prozent – relativ stabile Werte also, die keinen Grund zur Sorge gaben. Am 2. November ging es sogar leicht auf 19,2 Prozent hinauf. Danach folgte aber ein Sturz auf 15,6 Prozent. Binnen Wochenfrist ist die Reichweite bei Allen von 3,74 Millionen auf 3,22 Millionen gefallen, beim jungen Publikum ging es von 1,65 Millionen auf 1,33 Millionen runter. Ein Grund für diese Verluste könnte sein, dass «Schlag den Star» bei ProSieben starke 14,3 Prozent holte und RTL somit deutlich Paroli geboten hat.
Ohne die ProSieben-Konkurrenz ging es am 23. November nämlich wieder auf bessere 17,8 Prozent hoch. Deutliche Abstriche standen wiederum eine Woche später an, als die Quote auf 13,4 Prozent und somit auf ein neues Allzeit-Tief sackte. Gerade einmal 1,11 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen zu, auch bei den Älteren sah es mit 2,82 Millionen Zusehern und 9,7 Prozent Marktanteil so schlecht aus wie noch nie in der Geschichte von «Das Supertalent». Woran lag’s? Zum einen dominierten die Öffentlich-Rechtlichen mit dem «Adventsfest der 100.000 Lichter» sowie «Wilsberg», zum anderen punkteten ProSieben und Sat.1 mit «Das Duell um die Welt» bzw. «Charlie und die Schokoladenfabrik». RTL musste sich mit dem «Supertalent» zum ersten Mal haarscharf hinter Joko und Klaas anstellen.
Die nächsten beiden Ausgaben stabilisierten sich auf Werte im Bereich von 15 Prozent, das Finale steigerte sich schlussendlich auf versöhnliche 16,4 Prozent. Insgesamt verfolgten 3,18 Millionen Menschen den Schluss der diesjährigen Staffel, 2018 lag die Final-Reichweite aber noch bei höheren 3,78 Millionen. Alles in allem war der jüngste «Supertalent»-Durchgang kein Misserfolg. Fakt ist jedoch, dass die Werte auf einem neuen Tiefpunkt angelangt sind. Das wird RTL aber sicherlich nicht davon abhalten, auch 2020 mit neuen Folgen auf Sendung zu gehen. Im Schnitt sahen 3,39 Millionen Menschen ab drei Jahren zu, davon waren 1,44 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die dazugehörigen Marktanteile betrugen 12,1 respektive 17,8 Prozent.
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