Von kindlichen Albernheiten hin zu fesselnden Geschichten großen Ausmaßes: Das sind die zehn Top-Serien aus dem Haus der Maus, die im kürzlich geendeten Jahrzehnt ihr Debüt feierten.
Diese Serien wurden in Betracht gezogen
Für unser Ranking der besten Disney-Serien der 2010er-Jahre haben wir ausschließlich Serien in Betracht gezogen, die auch unter dem Disney-Markennamen liefen. Serien von Disney-Tochterfirmen wie Marvel Television oder ABC Studios haben wir also ausgeschlossen. Zudem musste die erste Staffel der Serie zwischen 2010 und 2019 offiziell in Deutschland angelaufen sein.
Platz 10: «Crash & Bernstein»
Der zwölfjährige Wyatt Bernstein ist der einzige Junge in einem Frauenhaushalt und wünscht sich daher nichts sehnlicher, als einen Bruder zu haben. Als er eine Puppe namens Crash bastelt, erwacht diese zum Leben und wird somit zu Wyatts ungezügeltem, chaotischem, muppeteskem Bruder. Mit gerade einmal 39 Episoden in zwei Staffeln hat sich die temporeiche Sitcom nicht gerade durchgesetzt. Aber für Fans von turbulentem Witz im Muppet-Stil (selbst wenn Crash offiziell kein Muppet ist) hat die von 2012 bis 2014 produzierte Serie einiges an Zunder zu bieten – auch wenn die Charakterzeichnung (wie bei vielen modernen Disney-Sitcoms) so manches Klischee mitnimmt.
Platz 9: «Liv & Maddie»
2013 gestartet und 2017 beendet, erzählt die Sitcom «Liv & Maddie» von den titelgebenden Zwillingsschwestern, die zwar unterschiedliche Interessen haben, aber trotzdem bestens miteinander auskommen. Während Liv eine an Mode interessierte Sängerin/Schauspielerin ist, ist Maddie eine sportliche Spitzenschülerin. Die Sitcom setzt, typisch für jung orientiere Familienserien, auf quirlige, überspitzte Figuren, die sich oftmals mit Höchstgeschwindigkeit in kuriose Pannen begeben. Aber das Timing sitzt, das Ensemble ist gut aufgelegt (und Dove Cameron agiert in den beiden Titelrollen spitze!) und darüber hinaus überrascht die Serie mit so mancher Plotline, die man in dieser Art Serie nicht erwarten würde: Herzschmerz wird in «Liv & Maddie» nuancierter behandelt als in Sitcoms für ein sehr junges Publikum üblich, und darüber hinaus gibt es einige Seitenhiebe auf das Showgeschäft sowie toxische Online-Fans.
Platz 8: «Baymax – Robowabohu in Serie»
Serienfortsetzungen von Disney-Animationsfilmen können zwar durchaus ihren Charme haben, doch selten halten sie einem kritischen Blick stand, sobald man sie auf ihr Storytelling und die Charakterentwicklung abklopft. Die 2017 gestartete Serie «Baymax – Robowabohu in Serie» dagegen wird ihrem filmischen Vorgänger gerecht: In einem dynamischen 2D-Look gehalten und mit viel Witz und Tempo erzählt, drückt die neue Serie der Produzenten Bob Schooley & Mark McCorkle all die Knöpfe, die schon ihr Kult-Hit «Kim Possible» gedrückt hat. 40 Folgen sind schon auf Sendung gegangen, und die Mischung aus episodenhaftem Spaß und serieller Eskalation macht große Lust auf mehr.
Platz 7: «Star gegen die Mächte des Bösen»
In Deutschland scheint diese ebenso knallige und witzige wie mit einer ausgetüftelten Fantasywelt ausgestattete Trickserie nie so wirklich an Fahrt aufgenommen zu haben. Woran das liegen mag, bleibt wohl ein Rätsel (selbst wenn wir es für möglich halten, dass Disney ausführliche Marktuntersuchungen zu diesem Thema herumliegen hat). Doch im englischsprachigen Raum hat sich «Star gegen die Mächte des Bösen» eine emsige Fangemeinde aufgebaut. Und das ist vollkommen nachvollziehbar: Daron Nefcys komödiantisches Zauberabenteuer führte von 2015 bis 2019 in 77 energiereichen Folgen durch zahlreiche Dimensionen und zeigt die aus einer anderen Dimension stammende Abenteurerin/Prinzessin Star, wie sie exotische Freunde macht, seltsame Orte erkundet und sowohl das Böse, als auch die Tücken des Erwachsenwerdens bekämpft.
Platz 6: «Schlimmer geht’s immer mit Milo Murphy»
Die jüngere Schwesternserie (oder alternativ: die Serienfortsetzung) des immens populären Disney-Serienhits «Phineas & Ferb» knüpft stilistisch genau da an, wo der Spaß über zwei erfinderische Stiefbrüder aufgehört hat: «Schlimmer geht’s immer mit Milo Murphy» ist ein wunderbar-kreativer, alberner Serienspaß, der immer besser wird, je öfter man ihn guckt. Clevere Popkulturreferenzen, Berge an Selbstreferenzen, zunehmend komplexere Running Gags und schrille Handlungsbögen, die das episodenhafte Trickchaos begleiten, machen die Serie rund um einen tiefenentspannten Pechvogel und seine Freunde zu einem riesigen Vergnügen. Vor allem für Fans von Meta-Späßen und von minutiös geplantem Pointenfeuerwerk.
Platz 5: «Tron: Der Aufstand»
Keine Disney-Serie wurde mehr ihrer Chance beraubt als «Tron: Der Aufstand»: Durch sporadische, mangelhaft beworbene Ausstrahlungen zerschoss der US-Kabelsender Disney XD jegliche Möglichkeit, die diese packende Serie hatte, um sich ein ausreichend großes Publikum aufzubauen. Und so blieben jene, die das Format rechtzeitig entdeckt haben, auf 19 Folgen sitzen, die von Mai 2012 bis Januar 2013 gezeigt wurden. Die Geschichte spielt zwischen den beiden «Tron»-Kinofilmen und handelt von einer kleinen Freundesgruppe, die mitansehen muss, wie ihre Welt nach und nach von einem herrischen Regime unterjocht wird. «Tron: Der Aufstand» ist in einem atemberaubenden, wagemutigen Look gehalten, in dem Zeichentrickstil und kalte 3D-Bilder aufeinanderprallen, die Musik ist fesselnd und die Storylines voller Überraschungen. Hey, Disney: Führt die Serie auf Disney+ fort! Ende der Kommunikation.
Platz 4: «Rapunzel – Die Serie»
Nie zuvor wurde ein Disney-Animationsfilm so gut in Serienform weitergesponnen: 2017 gestartet, entwickelte sich «Rapunzel – Die Serie» in bislang 52 Episoden sukzessive von der komödiantischen Musicalserie mit Abenteuer-Elementen zu einem epochalen, spannenden und mit Twists vollgepackten Abenteuerspaß. In bildschöner Pastelloptik gehalten und gelegentlich mit eingängigen, neuen Liedern von Disney-Hofkomponist Alan Menken bereichert, vertieft diese Serie die schon bekannten Figuren und entwickelt einen reichhaltigen, spaßigen und unberechenbaren Cast an neuen Nebenfiguren.
Platz 3: «Micky Maus»
Unter der Führung von «Samurai Jack»-Macher Paul Rudish hat diese Serie an Kurzfilmen die Neuerfindung von Micky Maus außerhalb der Comics losgetreten: Die im Sommer 2013 gestartete «Micky Maus»-Kurzfilmsammlung vereint eine moderne, hochstilisierte Cartoonästhetik mit den losen Regeln und simplen Designs aus den ganz, ganz frühen Disney-Jahren. Micky, Donald, Goofy und Co. sind hier frecher, anarchischer, durchgeknallter als zuletzt in Disney-Trickauftritten üblich und das Erzähltempo sowie die Gag-Trefferquote sind sehr hoch. Nicht jeder der bisher 94 Kurzfilme ist ein Volltreffer, aber die Knaller überwiegen eindeutig, und die beiden Festtags-Specials sind herrlich-irre – vor allem das selbstironische Halloween-Special.
Platz 2: «Willkommen in Gravity Falls»
Was passiert, wenn man die Referenzen- und Gagdichte sowie die Figurendynamiken der frühen «Simpsons»-Folgen mit "«Akte X», aber es gibt einen durchdachten Masterplan" und "«Twin Peaks», aber familientauglich" in einen Mixer steckt und kräftig auf pürieren drückt? Die Antwort: «Willkommen in Gravity Falls», eine ebenso atmosphärische wie urkomische, herzliche wie durchgeknallte Trickserie voller unvergesslicher Figuren, packender Geheimnisse und viel Herz, das den gebotenen Mystery-Wahnsinn zusammenhält. Die Geschichte eines Bruder-Schwester-Zwillingspaars, das bei seinem Großonkel irgendwo im Nirgendwo den Sommer verbringt und daraufhin in einen Sumpf abgefahrener, finsterer Rätsel, Schrecken und Entdeckungen gerät, ist ein hervorragender Serienspaß, nicht nur für ältere Kinder, sondern für alle, die ausgeklügeltes Geschichtenerzählen lieben. Mutiges Monsterdesign, eindringliche Melodien und fesselnde Mysterien erwarten euch – los, ab nach Gravity Falls, sofern ihr dort noch nie wart!
Platz 1: «DuckTales»
Man nehme: Eine Abenteuer-Trickserie, die eine beliebte, oft genutzte Abenteuerstory nach der nächsten aufgreift und sie pfiffig auffrischt. Man nehme: Eine animierte Familienserie über einen Clan voller sturer Charakterköpfe, die ein traumatisches Erlebnis hinter sich haben, sich nicht trauen, darüber zu sprechen, und so durch Taten und Gesten lernen müssen, zusammenzuwachsen. Man nehme: Ein gewieftes Referenzensammelsurium, das nie den einfachsten Weg geht, sondern seine Fans fordern will. Man nehme: Eine schrille Comedyserie, in der die verrücktesten Dinge passieren und von den Figuren oft auf lustig-entspannte Weise gemeistert werden. Man füge all dies zusammen. Das ist ein regelrechter Wirbelsturm von einer Serie. Eine Serie, die flitzt, und fährt und fliegt. Ein Serienschatz auf dem vordersten Platz: «DuckTales», wu-hu!
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