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Microsoft ist wieder ‚cool‘

Lange Zeit der Apple-Konkurrent als altbacken und altmodisch. Seit geraumer Zeit sind die Angebote des Unternehmens wieder gefragt.

Der Software-Konzern Microsoft, der am 4. April 1975 von Bill Gates gegründet wurde, eroberte bis in die 90er Jahre die weltweiten Märkte. Mit erschwinglichen Computern, die unter anderem von deutschen Großhandelsketten wie Aldi eingeführt worden, kamen Millionen Menschen erstmals in Berührung mit Windows 95 und Windows 98. Der Redmonder Konzern machte zunächst Vieles richtig, war lange Zeit Marktführer, wurde allerdings dann von Apple abgelöst.

Das von Steve Jobs gegründete Unternehmen musste jahrelang ohne den Chef auskommen, da er nach einigen Pleiten die Firma verlassen musste. Mit seiner Rückkehr strich er erfolglose Linien und konzentrierte sich auf das PowerBook und den Power Mac. Als seinem Team die Einführung des iPods gelang, wurde das erste massenfähige Produkt vorgestellt. Im Jahr 2007 präsentierte Jobs dann das iPhone, das bis heute das wichtigste Produkt des Unternehmens ist.

Seither leisten sich viele Heimanwender Produkte von Apple, das iPad sollte sogar Computer ersetzen. Microsoft galt unter dem Chef Steve Ballmer als altbacken. Mit dem MP3-Player Zune und der Übernahme von Nokia investierte nicht zukunftsfähige Geschäftsfelder. Satya Nadella, der seit 2014 das Unternehmen leitete, krempelte Microsoft kräftig um. Das früher kostenpflichtige Windows wurde kostenfrei, Office landete nicht nur auf den Apple-Geräten, sondern auch im Internet.

Mit der Surface-Produktlinie, womit Microsoft einen Hybriden zwischen Tablet und richtigen Computer auf den Markt brachte, beindruckte man die Branche. Inzwischen gehören die Surface, Surface Laptops und Surface Books zur Ausstattung vieler Unternehmen. Es gibt sogar professionelle Anwender, die sich ein Surface Studio für umgerechnet fast 6.000 Euro leisten. Vor einigen Jahren hätte wohl niemand damit gerechnet, dass man für diese Geräte so viel Geld ausgibt.

Im kommenden Jahr versucht es Microsoft mit einem neuen Smartphone, das allerdings auf der Surface-Linie basiert. Das „Surface Duo“ ist ein Computer in Handy-Größe, das zwei Bildschirme hat. Zusätzlich gibt es eine Tastatur, die auf einen Bildschirm geklappt werden kann. Im Hintergrund läuft keine abgespeckte Version von Windows, sondern Googles Android. Diese Entscheidung wählte man, weil der Microsoft-Store in der Nokia-Ära kaum Apps vorweisen konnte. Das soll mit dem neuen Mobiltelefon anders werden. Die Erfolgschancen? Nicht einschätzbar. Das erinnern an die iPhone-Einführung von Apple.



Microsoft profitiert nicht nur von seinen Windows 10, das inzwischen schon fünf Jahre auf dem Buckel hat und ständig weiterentwickelt wird, sondern auch von seinen Cloud-Diensten. Word, Excel, Outlook & Co. sind inzwischen ins Internet verlegt worden. Die Daten sind also nicht mehr auf den eigentlichen Rechnern vorhanden, sondern können von allen möglichen Geräten abgerufen werden.

Damit schien Microsoft einen Nerv getroffen zu haben, denn der Umsatz stieg von 110 auf 125 Milliarden US-Dollar, der Gewinn machte von 16,5 einen dicken Sprung auf 39,2 Milliarden US-Dollar. Der Rivale Apple kommt hingegen auf 260 Milliarden US-Dollar Umsatz und 55 Milliarden US-Dollar Gewinn. Allerdings musste das iPhone-Unternehmen einen Rückgang des Gewinns von etwa vier Milliarden US-Dollar verkraften. Allerdings sind die Finanzzahlen nach wie vor fantastisch, denn im Geschäftsjahr 2019 verbuchte man den zweithöchsten Gewinn aller Zeiten.

10.12.2019 11:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/114223
Fabian Riedner

super
schade


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