Was am Vorabend nicht läuft, läuft auch im Nachtprogramm nicht – nach diesem verheißungsvollen Motto strahlte Sat.1 den Rest von «Promis privat» aus. Quotenmeter.de analysiert.
Sat.1 versuchte sich im Sommer an einem neuen Format für den Vorabend, das mehr oder weniger prominente Menschen durch den Alltag begleitet. Nach furchtbaren Quoten hat man im August schnell die Reißleine gezogen und zu Beginn des Septembers den Vorabend – mal wieder – umgebaut. Als sei das Desaster werktags um 18.00 Uhr noch nicht groß genug gewesen, verheizte man die restlichen Neuausstrahlungen unregelmäßig im Nachtprogramm. Freuen Sie sich auf den wohl abwechslungsreichsten Quotencheck seit langer Zeit.
Die einzige Konstante der nächtlichen Ausstrahlung von den ausstehenden neuen Folgen von «Promis privat» ist, dass sie montags und dienstags im Nachtprogramm liefen. Mal zwei, mal vier, mal drei Folgen – egal, Hauptsache, das Material wird versendet. Uhrzeit? Im Nachtprogramm auch völlig zweitrangig. Entsprechend schwanken sowohl Reichweiten als auch Marktanteile. Die 17 verbleibenden Erstausstrahlungen haben weder in der Zielgruppe noch beim Gesamtpublikum den Schnitt geknackt. Aber: Man war genauso oft nah dran wie weit, weit weg. Nachtprogramm eben.
Die erste Nacht der neuen Folgen am frühen Morgen des 11. November stellte die Weichen ganz gut: Mehr als 2,9 bis 3,7 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern ab drei Jahren war bei den vier Folgen kurz nach Mitternacht nicht zu holen. In der Zielgruppe gab es in der Spitze maximal 5,2 Prozent Marktanteil abzustauben. Die Premiere erreichte gar 122.000 junge Zuschauer und damit so viele wie sonst nicht. Bei Mittelwerten von 6,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 7,6 Prozent in der Zielgruppe ist das alles andere als gut.
Vermutlich hatte man sich das in Unterföhring schon gedacht, daher hat man in der nächsten Nacht nur noch zwei Folgen geplant, die aber dafür erst ab 3.00 Uhr liefen. Hier erzielte die erste Folge nur 3,2 Prozent Markanteil bei allen Zuschauern und 3,9 Prozent in der Zielgruppe. Die zweite Folge lief mit 5,9 Prozent in der Zielgruppe zwar weitaus besser, aber immer noch unterm Radar. Die zweite Sendewoche lief vergleichsweise besser: Mit 324.000 Zuschauern ab kurz nach Mitternacht erreichte man am 18. November so viele Zuschauer wie sonst nicht im Betrachtungszeitraum. Dass der Marktanteil dennoch mit mageren 4,6 Prozent kein grünes Licht herbeizauberte, dürfte klar sein.
Die beiden letzten Folgen dieser Nacht erzielten mit jeweils 5,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum vergleichsweise annehmbare Ergebnisse, auch wenn man natürlich weiterhin unter dem Senderschnitt lief. Tags drauf war es dann soweit: Die zwei nächtlichen Ausgaben ab 3.00 Uhr rissen eine böse Naht in die eh recht grob gewebte Decke der Zielgruppe. Nur eklatant miese 80.000 der fernsehsehenden Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren schalteten ein, der Marktanteil lag bei peinlichen 0,9 Prozent. Zehntausend Zuschauer und 0,2 Prozentpunkte mehr waren 30 Minuten später auch nicht besser.
In der letzten Sendewoche hat man den Rhythmus abermals umgestellt – nun liefen montags zwei Folgen ab 2:00 Uhr. Mit 7,2 und 7,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte man die beiden höchsten Werte, die die nächtliche Ausstrahlung erzielt hat. Dennoch knackte man den Senderschnitt nicht. Auch beim Gesamtpublikum reichten hier 162.000 Zuschauer für den höchsten Markanteil; 5,6 Prozent aller Zuschauer waren bei der zweiten Folge in der Nacht dabei und bescherten Sat.1 den höchsten Marktanteil im Ausstrahlungszeitraum. Und weil wir ja bei «Promis privat sind», gab es dann am letzten Sendetag drei Folgen, die dann dienstags ab 3:00 Uhr gezeigt wurden. In der Spitze waren 5,6 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern drin, in der Zielgruppe war bei 6,1 Prozent Marktanteil Schluss.
Das Fazit entspricht des Gefühls: Es lief nicht gut. Mit durchschnittlich 156.000 Zuschauern ab drei Jahren genierte «Promis privat» in der Nacht 4,4 Prozent Marktanteil und unterwanderte den Senderschnitt von Sat.1 in Höhe von 6,1 Prozent deutlich. Mit nur knapp 51.000 Zuschauern aus der werberelevanten Zielgruppe waren im Mittel 4,3 Prozent dabei. Hier lag die Hürde allerdings bei 7,6 Prozent und somit war auch hier nichts zu holen.
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