Während der Abend bei ARD und ZDF fast ausschließlich im Zeichen der Bundestagswahl stand, boten die privaten Fernsehsender mit drei Free-TV-Premieren ein großes Kontrast-Programm. RTL und ProSieben schafften es, ein großes Publikum für ihre Blockbuster zu begeistern. Lediglich Sat.1 blieb einmal mehr auf der Strecke.
Die Berliner schickten ab 20:15 Uhr die britische Liebeskomödie «Heiraten für Fortgeschrittene» mit Andie MacDowell und Imelda Staunton auf Sendung und konnten damit im Schnitt gerade mal 2,45 Millionen Zuschauer ab drei Jahren für sich begeistern. Mit einem Marktanteil von 7,5 Prozent war Sat.1 damit das Schlusslicht im Vergleich der fünf großen Sender. In der wichtigen Zielgruppe konnten die Berliner ebenfalls nicht in der ersten Liga mitspielen: Mit nur 1,43 Millionen 14- bis 49-Jährigen wurde ein unzufriedenstellender Marktanteil von 9,1 Prozent gemessen.
ProSieben konnte dagegen mit dem Fantasyfilm «Die Herrschaft des Feuers» in beiden wichtigen Gruppen überdurchschnittliche Einschaltquoten einfahren: Insgesamt entschieden sich zur besten Sendezeit 3,67 Millionen Zuschauer für die moderne "Drachentöter"-Saga mit Christian Bale und Matthew McConaughey in den Titelrollen. Das entspricht einem sehr guten Marktanteil von 10,7 Prozent. Besonders die jungen Zuschauer waren von der vier Jahre alten US-Produktion begeistert und belohnten die Münchner mit 2,68 Millionen Zuschauern und 16,9 Prozent Marktanteil.
Am besten schnitt allerdings die Kölner Konkurrenz ab: Der Actionfilm «Passwort: Swordfish» mit John Travolta und Hugh Jackman begeisterte im Schnitt 3,12 Millionen 14- bis 49-jährige Fernsehzuschauer. Der Marktanteil kletterte auf sehr gute 19,6 Prozent in der Zielgruppe. Und auch beim Gesamtpublikum schnitt RTL im Vergleich der Privatsender am besten ab: 4,36 Millionen Zuschauer ließen sich die explosive Mischung ab 20:15 Uhr nicht entgehen. Hier wurde ein Marktanteil von immerhin 12,6 Prozent erzielt.
Im Anschluss an die Spielfilme der Privaten hatten dann allerdings wieder die öffentlich-rechtlichen Sender das Sagen: Mit ihrer Berichterstattung zur Bundestagswahl hängten ARD und ZDF ihre Mitbewerber zu später Stunde wieder deutlich ab.