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Die Kritiker: «Dengler – Brennende Kälte»

Ermittler Dengler meldet sich mit seinen unkonventionellen Methoden wieder zurück. Diesmal treffen er und seine technische Unterstützung Olga auf ein illegales Waffennest, das tiefer reicht, als man anfangs annimmt. Die Quotenmeter.de-Kritik sagt, wie sich der ZDF-Fernsehfilm dabei qualitativ anstellt.

Cast & Crew

Vor der Kamera:
Ronald Zehrfeld ist Georg Dengler
Birgit Minichmayr ist Olga Illiescu
Sebastian Urzendowsky ist Felix Stelter
Jeanette Hain ist Katharina Petry
Samia Chancrin ist Anne Müller

Hinter der Kamera:
Regie: Rick Ostermann
Drehbuch: Lars Kraume
Kamera: Heinz Wehsling
Schnitt: Benjamin Kaubisch
Der Handel mit Waffen ist gerade in der Bundesrepublik Deutschland eine Thematik, die in der Politik und Öffentlichkeit ein permanenter Brennstoff für Diskussionen ist. Und auch in den Medien wird die Kontroverse verarbeitet, so auch in «Dengler – Brennende Kälte». Denn der namens gebende ehemalige BKA-Ermittler stößt dank seiner technische Hilfe Olga auf einen Skandal. Anne, eine Freundin der Hackerin Olga, wir erschossen aufgefunden, nachdem sie geheime Informationen an sie weitergeleitet hat. In diesen sind gefolterte Menschen zu sehen, Namen von Offizieren der Bundeswehr und vertrauliche Baupläne für eine neuartige Waffe. Eine Angelegenheit, die zwar für Dengler und Olga viel zu groß ist, sich derer aber trotzdem annehmen. Noch dazu kommt, dass Annes Informant, ein Afghanistan-Veteran, um Haaresbreite einen Mordversuch überlebt hat. In ihren Ermittlungen merken Dengler und Olga schnell, dass mehr auf dem Spiel steht, als nur ihr Leben. Denn es dreht sich nicht nur um zwielichtige Machenschaften in Deutschland, sondern um internationalen illegalen Handel mit einem neuen, verheerenden Waffensystem.

Die Prämisse von «Brennende Kälte» ist spannend und bewegt sich in einem erfreulich größeren Maßstab, als es sonst viele deutsche Krimis machen. Kein Mord in der Provinz oder Entführung in den Alpen, sondern ein internationales Anliegen mit dem Schauplatz Berlin. Die Kulisse der Hauptstadt trägt ihren imposanten Teil dazu bei, ebenso wie manch neuer Schauplatz, den man so nur selten gesehen hat. «Dengler – Brennende Kälte» schafft es tatsächlich noch Ecken in der Großstadt zu finden, die von Film und Serien noch nicht mehrfach inszeniert wurden.

Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist Georg Dengler selbst, gespielt von Ronald Zehrfeld. Dieser machte schon zuvor als rauer Privatdetektiv einen guten Eindruck und kann ihm mit seinem neusten Einsatz wieder unter Beweis stellen. Zwar bleibt Zehrfeld für den Großteil des Fernsehfilms der abgebrühte, nach außen hinten permanent cool wirkende Ermittler, doch bricht seine Fassade an den richtigen Stellen. Zu der Handlung rund um die Waffengeschäfte kommt noch eine Familiengeschichte von ihm hinzu, die dem Privatdetektiv die passende emotionale Seite verleiht. Ronald Zehrfeld bewies bereits in dem Fernsehfilm «Bist du glücklich?», dass er einer der besten, wenn auch nicht allgemein bekannten, deutschen Fernsehdarsteller ist. Mit seiner Rolle als Dengler kann er zwar nicht daran anknüpfen, überzeugt aber dennoch als ungewöhnlicher Ermittler.

Was hingegen bei der Suche nach den Hintermännern der Waffengeschäfte ungemein störend ist, sind die technischen Aspekte. Während die Kamera teils vollkommen unsinnige Schwenks und Bewegungen macht, ist der Schnitt ähnlich wild und so entsteht für den Zuschauer ein sehr unstrukturierter und unübersichtlicher Eindruck. Es ist kein blitzschnelles Schnittgewitter, wie man es aus Actionproduktionen aus Hollywood kennt, sondern vielmehr eine Aneinanderreihung von Bildern, die sich seltsam bewegen und unpassend zur restlichen Inszenierung des Films wirken. Von einer konsequenteren und technisch sicheren Hand hätte «Dengler – Brennende Kälte» nur profitieren können.

Fazit: Der Fall rund um illegale Waffengeschäfte ist spannend, gut gespielt, kann über seine vollen neunzig Minuten überzeugen und ist in politischer Hinsicht kritischer, als man es auf den ersten Blick annehmen mag. Insbesondere Ronald Zehrfeld als Detektiv ist stark anzusehen und man kann sich schon jetzt auf seine zukünftigen Fälle freuen. Lediglich Kamera und Schnitt trüben das Gesamtbild, da sie sich nicht dazu entscheiden können, wie sie die Verfolgungsjagden und Actionpassagen in Szene setzen wollen. Ansonsten ist «Dengler – Brennende Kälte» gelungene Unterhaltung und eine Empfehlung definitiv wert.

Das ZDF zeigt «Dengler – Brennende Kälte» am Montag, den 7. Oktober, um 20.15 Uhr.
07.10.2019 08:05 Uhr Kurz-URL: qmde.de/112697
Martin Seng

super
schade


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Dengler – Brennende Kälte Brennende Kälte Bist du glücklich?

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