Wenngleich die Scripted Reality in dieser Woche mit unterdurchschnittlichen Quoten zurückkehrte, sorgte sie doch für eine leichte Entspannung der Situation am angeschlagenen Vorabend von Sat.1…
Häufiger haben wir uns in den vergangenen Wochen an dieser Stelle mit dem Vorabendprogramm von Sat.1 beschäftigt. Erfreuliche Nachrichten gab es dabei schon lange nicht mehr zu vermelden. Besonders schwierig gestaltet sich für die Verantwortlichen der Sendeplatz um 18 Uhr. Nach dem Flop von «Endlich Feierabend!», das Ende Juli mit enttäuschenden vier Prozent in der Zielgruppe endete, kam «Promis Privat» und unterbot die Durchschnittswerte des Vorabendmagazins. Ähnlich ernüchternd fiel das Fazit für «Nächste Ausfahrt Liebe» aus, das Anfang September den Weg zu Sat.1 fand und nach nur zwei Wochen wieder Geschichte ist. Dieser Schritt wundert bei einem Blick auf die Quoten nicht. Von zehn Ausstrahlungen blieben acht bei unter vier Prozent stecken, mehr als die 4,6 Prozent Marktanteil bei der Premiere wurden zu keinem Zeitpunkt gemessen. Schlimmer ging es scheinbar immer.
Insofern dürften die Verantwortlichen von Sat.1 Anfang der Woche vorsichtig aufgeatmet haben, als die kurzerhand eingesetzte Scripted Reality
«Die Ruhrpottwache» die Abwärtsspirale aufzuhalten wusste. Die am Montagvorabend um 18 Uhr gesendete Folge erreichte 0,86 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und damit mehr als doppelt so viele Menschen wie «Nächste Ausfahrt Liebe» am vorvergangenen Freitag. Die Marktanteile fielen mit 4,9 Prozent bei allen und 6,2 Prozent der Jüngeren zwar weiterhin unterdurchschnittlich aus, dennoch verbesserten sie die Situation des Bällchensenders spürbar. Erfolgreicher lief es für Sat.1 auf diesem Sendeplatz seit knapp drei Monaten nicht mehr.
Am Dienstag verlor die Produktion rund 200.000 Zuschauer, was sich in schwächeren Marktanteilen ausdrückte. Mit 4,9 Prozent bei den Umworbenen war die Ausstrahlung zwar alles andere als ein Erfolg, immerhin lag sie aber noch klar über dem miserablen Niveau der zuletzt gefloppten Sendungen. Am Mittwoch schalteten «Die Ruhrpottwache» 0,62 Millionen Zuschauer und 4,4 Prozent der Umworbenen ein. Damit fiel das Format auf seine schwächsten Werte in dieser Woche.
Zum Ende der Woche stabilisierte sich die Reichweite schließlich bei 0,77 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, was die Marktanteile auf 5,6 Prozent (Donnerstag) und 5,2 Prozent (Freitag) ansteigen ließ. Im Mittel erreichte «Die Ruhrpottwache» in dieser Woche 0,74 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 5,3 Prozent Marktanteil bei den Jüngeren. Zum Vergleich: «Nächste Ausfahrt Liebe» holte sich vergangene Woche weit schlechtere 0,40 Millionen Zuschauer und 3,2 Prozent bei den Werberelevanten. «Die Ruhrpottwache» dürfte Sat.1 nun also erst einmal Zeit verschaffen, um sich in Ruhe neue Konzepte für den Vorabend zu überlegen. Eine dauerhafte Lösung dürfte die Scripted Reality vermutlich nicht sein.
Abseits der «Ruhrpottwache» hat sich nebenbei auch die Situation um 17.30 Uhr etwas entspannt. Zur Erinnerung: Um diese Zeit setzt Sat.1 statt auf «Ungelogen» seit dieser Woche wieder auf die im Programm bewährte
«Klinik am Südring». Mit bis zu 9,6 Prozent der Umworbenen, die am Montag gemessen wurden, funktionierte dies in der ersten Woche gar nicht allzu schlecht. An den anderen Tagen standen noch immer akzeptable 7,4 bis 7,6 Prozent zu Buche. Dagegen hatte es «Ungelogen» zuletzt bestenfalls auf 7,0 Prozent gebracht, teils rutschten die Quoten aber auch unter die Marke von sechs Prozent.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel