Unter anderem RTL-Kommentator Christian Danner kritisiert die Entscheidung. Außerdem: Wieso kann Rene Adler jetzt auch bei ProSieben Maxx Fußball-Experte sein?
Aus der Not eine Tugend gemacht
Sporthighlights der kommenden Woche
- täglich: Tennis, US Open - Finale Herren: Sonntag, 18 Uhr (Eurosport)
- Dienstag, 10 Uhr: Basketball-WM: Deutschland - Dom. Rep (MagentaSport)
- Donnerstag, 10 Uhr: Basketball-WM: Deutschland - Jordanien (MagentaSport)
- Freitag, 20.45 Uhr: EM-Quali: Deutschland - Niederlande (RTL)
- Samstag, 18.10 Uhr: Handball: Magdeburg - Kiel (Das Erste/Sky)
- Quotenmeter-Exoten-Tipp: Bellator 226: Bader vs. Kongo, Sonntagmorgen 3 Uhr (DAZN)
Es war vielleicht eine kleine Sternstunde der Sportberichterstattung. In der Nacht auf Samstag fiel beim derzeit in Amerika stattfindenden Tennis-Turnier US Open (deutscher Rechtepartner: Eurosport) das Weltbild aus. Für den deutschen Sender besonders ärgerlich: Zu dieser Zeit spielte ein deutscher Qualifikant um die Sensation, nämlich den Einzug in die zweite Woche. Doch Dominik Köpfer konnte einige Minuten lang nicht im Bild begleitet werden. Recht schnell arbeitete Eurosport mit einer eigenen Kamera, die allerdings nur seitlich positioniert werden konnte. Das beste Bild ergab sich daraus logischerweise nicht. Bis der Kameramann eine andere Idee hatte.
Auf den großen Leinwänden im Stadion lief das von den regulären Kameras hergestellte TV-Bild noch, als filmte Eurosport einfach dieses ab.
Bye, bye Formel 1
Es hatte sich angedeutet: Die Formel1 wird in der kommenden Saison, also 2020, keinen Halt mehr in Deutschland machen. Ob es somit überhaupt mittelfristig zu einem Comeback des Hockenheim-Rings kommen kann, ist fraglich. Anscheinend konnten sich die Formel1 und der Streckenbetreiber also nicht mehr auf eine finanzielle Lösung einigen. Schon 2019 soll es den Grand Prix hauptsächlich noch gegeben haben, weil Mercedes als Titelsponsor einstieg. Das Aus des Deutschland-Rennens und somit der Weggang der Rennserie aus einem der wichtigsten Automobil-Märkte der Welt stieß teils auch auf viel Unverständnis. Etwa bei Christian Danner, Co-Kommentator vom deutschen Free-TV-Partner RTL. "Für mich ist es schlichtweg eine Katastrophe. Wir sollten genau wie andere europäische Länder fest gesetzt sein. Wenn es in Frankreich, Österreich, Holland klappt, warum dann nicht bei uns?"
Grundsätzlich wird es im kommenden Jahr erstmals in der Historie der Formel1 an 22 Strecken Halt gemacht, der Rennkalender wird also um ein zusätzliches Rennen aufgebläht. Um das alles zwischen März und Ende November zu schaffen, weicht man noch mehr als bisher vom eigentlich gelernten Rhythmus ab, alle zwei Wochen zu fahren. Gleich sieben Mal wird es sogenannte Back-to-Back-Wochenenden geben, also Rennen, die gleich am Wochenende nach einem Rennen stattfinden.
Formel 1 2020 - 22 Rennen...
Abschied Nummer 2
Sport-Reporter-Legende Ulli Potofski hat sein Karriereende angekündigt. Mit Ablauf der aktuellen Fußball-Rechteperiode wird Potofski, früher für RTL tätig, seit über zehn Jahren nun in Diensten von Sky, das Mikro an den Nagel hängen. Die Saison 20/21 wird demnach seine Letzte. “Ich liebe meine Arbeit bei Sky unverändert sehr - aber in zwei Jahren werde ich Schluss machen”, sagte er im
Express mit dem Verweis, man müsse für die Jüngeren Platz machen. Bis in zwei Jahren will er aber weiter Gas geben, hat kürzlich zum Beispiel einen neuen Fußball-Podcast gestartet.
ProSiebenMaxx findet Experten
Einen langfristigen TV-Vertrag mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) hat die ProSiebenSat.1-Gruppe abgeschlossen. Das
«ran Sport»-Team wird die U21 Deutschlands in der kommenden Zeit begleiten. Das erste Spiel des Teams von Stefan Kuntz steht schon am kommenden Donnerstag an. Ab 18 Uhr läuft dann die Übertragungen gegen den Nachwuchs aus Griechenland. Vom Spielfeldrand melden werden sich dann Moderator Christian Düren (nach seinem Weggang von Sky Sport News HD bei ProSieben durch seine Arbeit in «taff.» bekannt) und Experte Rene Adler. Der ehemalige Torwart arbeitet als Experte auch für Sky.
Dort aber unterschrieb er keinen Exklusiv-Vertrag, heißt: Adler darf auch für weitere Anstalten arbeiten. Unter früherer Sky-Sport-Führung war dieser Fakt nie gerne gesehen, nach den Personalwechseln im Sommer ist das aber wohl kein Problem mehr. Ein Sky-Sport-Sprecher sagte Quotenmeter.de, dass Verträge grundsätzlich unterschiedlich ausgestaltet sind, wollte aber nicht auf Einzelheiten eingehen. Bei Sky soll Adler vor allem beim Premier-League-Topspiel am späteren Sonntagnachmittag und an der Seite von Florian Schmidt-Sommerfeld zum Einsatz kommen.
Zurück aber zur U21, die in den kommenden Monaten nicht nur bei ProSiebenMaxx, sondern teils auch bei ProSieben läuft. Am 17. November spielt Deutschland in Freiburg gegen Belgien. Angestoßen wird um 16 Uhr, hier überträgt ProSieben selbst.
La Liga: Sky Sports ist raus
Weiterhin hat die spanische La Liga in England keinen TV-Partner gefunden. Bis zur Länderspielpause gab es die Übergangslösung, dass ITV ein Spiel pro Wochenende zeigen konnte. In einer ersten Bieterrunde fielen die Angebote aus Liga-Sicht zu niedrig aus. Und jetzt? Sky Sports gab bekannt, kein Interesse mehr an der spanischen Liga zu haben und diese entsprechend nicht zu zeigen. Ein verbessertes Angebot seitens Sky dürfte es somit nicht geben. Möglich, dass nun der Streaming-Dienst Premier Sports zum Zug kommt; aber ob die Liga damit ihre hochgesteckten Finanzziele erfüllen kann, dürfte fraglich sein.
ServusTV mit Ambitionen?
Mehrere österreichische Medien berichten seit einigen Tagen von einem angeblichen Interesse des Red-Bull-Senders ServusTV an der Formel1. Der aktuelle Vertrag der Rennserie mit dem ORF läuft Ende 2020 aus, angeblich zahlt der ORF einen niedrigen zweistelligen Betrag pro Jahr. Ab 2021 könnte ServusTV also einsteigen. Vor allem mit Sportinhalten pusht sich der Red-Bull-Sender zur Zeit zu neuen Top-Quoten. Sehr erfolgreich ist zum Beispiel die MotoGP. Zudem gibt es Gerüchte, ServusTV könnte versuchen, Champions-League-Übertragungen von Red Bull Salzburg von Sky/DAZN zu erwerben. Von offizieller Seite wird jedoch keines dieser Gerüchte kommentiert.
Kretzschmar wechselt wieder die Seite
Ex-Handballer Stefan Kretzschmar wechselt wieder in die HBL, allerdings nicht mehr auf die Platte, sondern ins Management. Am Wochenende wurde bekannt, dass der zur Zeit als Sky-Experte arbeitende Kretzschmar ab 1. Januar 2020 den Sportdirektorenposten bei den Füchsen Berlin bekleiden wird. Ein weiteres Engagement als TV-Experte dürfte somit ausgeschlossen sein, auch hier gibt es aber noch keine klare Aussage.
SSNHD-Urgestein läuft den Jakobsweg
Er ist der Mann der ersten Stunde bei Sky Sport News HD, dem Sportnachrichtenkanal im Free-TV. Thomas Fleischmann moderierte die allererste Schicht im Dezember 2011. Jetzt hat er - erstmals seitdem - ganz lange Urlaub. Nämlich bis 7. Oktober. Die Zeit will der Sportjournalist nutzen, um den Jakobsweg zu laufen. Ab Montag wird er in 30 Tagen 800 Kilometer auf dem Jakobsweg gehen. Die Wanderung bedeutet für ihn zum einen eine Auszeit, da er erstmals seit Beginn seiner Sky Zeit mal wieder über einen Monat frei hat. Vor allem aber zählt für ihn das Abenteuer und die Herausforderung, den Weg alleine und unabhängig von Wind und Wetter ohne Komfort und ausgerüstet nur mit einem Rucksack zu bestreiten. Glauben oder Selbstfindung sind für ihn keine Beweggründe…und auch kein digitaler Detox. Auf seiner Instagram-Seite wird er in Fotos und Stories regelmäßig seine Eindrücke und Erlebnisse teilen.
„Auf den Jakobsweg zu gehen, ist ein Gedanke, den ich schon länger im Kopf hatte. Jetzt war einfach der richtige Zeitpunkt für eine Auszeit – die erste richtige seit ich vor knapp acht Jahren bei Sky Sport News HD angefangen habe”, sagt der Sky-Moderator. „Ich mache das nicht aus religiösen Gründen oder zur Selbstfindung, sondern vielmehr aus sportlichem Ehrgeiz und Abenteuerlust. Ich möchte mich der Herausforderung stellen, den Weg unabhängig von Wind und Wetter ohne Komfort und ausgerüstet nur mit einem Rucksack zu schaffen.“
Die Rückreise erfolgt am 6. Oktober ab Porto. Ab dem 7. Oktober ist er dann wieder regelmäßig bei Sky Sport News HD zu sehen.
Quotenbox
Stark unterwegs war am vergangenen Wochenende einmal mehr die Fußball-Bundesliga. Dem live übertragenden Sender Sky bescherte die Samstags-Konferenz nachmittags ab halb vier zum Beispiel 1,79 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, die gemessene Quote lag bei 16,8 Prozent. Die
«Sportschau» kam schließlich am Samstagvorabend im Ersten auf 22,8 Prozent Marktanteil insgesamt und 19,6 Prozent - ebenfalls sehr überzeugende Werte. 3,62 Millionen Fans des runden Leders wurden im Gesamtmarkt ermittelt.
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