Wenige Tage vor dem Fernsehduell zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seiner Herausforderin Angela Merkel (CDU) streiten sich die verantwortlichen Sender ARD, ZDF, RTL und Sat.1. Auslöser ist der Informationskanal Phoenix, der am 04. September das Streitgespräch mit einem Gebärden-Dolmetscher für Hörgeschädigte parallel ausstrahlen wollte. Ein RTL-Sprecher schlug vor, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF im Sinne ihres Auftrags zur Grundversorgung einen Gebärdendolmetscher einsetzen sollten. Nach Phoenix-Angaben sind in Deutschland rund 100.000 Menschen davon betroffen. Gäbe es keine Einigung zwischen den Fernsehsendern, würde man das Duell zeitversetzt am späten Abend zeigen - dann allerdings ohne Gebärdensprache, weil um diese Zeit die Zuschauerzahl sehr gering sein werde, hieß es.
Sat.1-Verhandlungsführer für das TV-Duell und N24-Chefredakteur, Peter Limbourg, zur aktuellen Diskussion über die Ausstrahlung des TV-Duells auch für Hörgeschädigte: "Wir hoffen sehr, dass ARD und ZDF dem berechtigten Wunsch der Gehörlosen entsprechen, auf ARD oder ZDF einen Gebärdendolmetscher einsetzen und damit möglichst viele Betroffene erreichen. Sie haben den öffentlichen Auftrag der Grundversorgung eben auch für die Hörgeschädigten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ARD und ZDF aus dieser Verantwortung stehlen wollen."• TV-Duell