Herzlich Willkommen im Netz! Nach einigen Problemen in der Vergangenheit meldet sich Snapchat wieder mit positiven Nachrichten zurück. Außerdem sind ab Montag wieder Datensammler auf deutschen Straßen unterwegs. Statt Google schickt dieses Mal Apple die Kamera-Autos quer durch Deutschland.
Snapchat nimmt wieder Fahrt auf
Vor ein paar Jahren galt Snapchat als der kommende große Herausforderer von Facebook und Instagram. Gerade bei den jungen Generationen erfreute sich die Foto-App, die durch ihre zeitlich begrenzten Bilder berühmt wurde, großer Beliebtheit. Als die Betreiberfirma Snap allerdings versuchte auch ein älteres Publikum anzusprechen und werbefreundlicher zu werden, scheiterte man. Seitdem stagnierte das Wachstum von Snapchat und erste Investoren machten sich massiv Sorgen um die Zukunft der Social-Media-Plattform. Alleine ein unzufriedener Tweet von Kylie Jenner, nach einem Update der App, sorgte 2018 zeitweise für einen Kurssturz von fast acht Prozent an der Börse.
Nachdem der App in der Anfangsphase eine glorreiche Zukunft hinterhergerufen wurde, hatte sie in letzter Zeit mit einigen kleinen Problemen und falschen Entscheidungen zu kämpfen. Mit den neuen Quartalszahlen gibt es allerdings seit langem mal wieder positive Signale von Snapchat zu vermelden. Im Vergleich zu früheren Bilanzen stiegen die täglichen Nutzerzahlen wieder deutlich an. Allein außerhalb der USA und Europa gewann Snapchat 7 Millionen User hinzu. Innerhalb von drei Monaten wuchs die Zahl der täglichen Nutzer von 190 auf 203 Millionen an. Nach Angaben des Unternehmens liegt dieser große Erfolg vor allem an der Einführung neuer Foto-Filter. Horizont spekuliert zudem, dass es auch an der Lösung von Dauerproblemen an der Android-App liegen könnte.
Auch finanziell gibt es Positives zu vermelden. Den Umsatz steigerte Snap im zweiten Quartal im Jahresvergleich um stattliche 48 Prozent auf 388 Millionen Dollar. Obwohl die App immer noch Verluste macht, sind diese längst nicht mehr so hoch wie früher. Statt 353,3 Millionen steht Snap „nur noch“ bei einem Minus von knapp 255,2 Millionen Dollar. An der Börse sprang der Kurs von Snap nach den neuen Zahlen um neun Prozent nach oben. Die Anleger scheinen mit den neuen Nachrichten wieder Vertrauen in die Zukunft der App bekommen zu haben. Von der Liga, in der Facebook und Instagram spielen, ist Snap allerdings noch Meilenweit entfernt.
„StreetView“-Autos ab Montag wieder in Deutschland unterwegs
Wer erinnert sich noch an die kleinen Google-Autos mit den Kameras auf dem Dach, die 2008 erstmals auf unseren Straßen unterwegs waren? Ab der kommenden Woche wird der ein oder andere wohl oder übel wieder auf die ungewöhnlichen Konstruktionen in vielen deutschen Städten treffen. Dieses Mal sind die Autos allerdings nicht für Google Street View auf der Straße, sondern für Apple. Das Unternehmen mit dem Apfel plant mit den neuen Daten derzeit in erster Linie das eigene Kartenmaterial zu verbessern. Allerdings ist auch Vorstellbar, dass die Bilder ebenfalls für den angekündigten Panorama-Dienst Look Around Verwendung finden könnten, der in direkter Konkurrenz zu Google Street View starten soll.
Bis Mitte September sollen circa 80 Autos Bildmaterial auf den deutschen Straßen sammeln. Wie schon bei Google, sollen Kennzeichen und Gesichter per Software automatisch unkenntlich gemacht werden. Wer trotzdem auf Nummer sichergehen oder partout keine Daten preisgeben will, der hat vor der Einführung in Deutschland die Möglichkeit die Löschung von Rohdaten mit der Abbildung von Personen oder Häusern zu beantragen. Bevor die Kamera-Autos wieder unsere Straßen erobern werden, haben die Wagen bereits eine weite Reise durch Europa hinter sich. So waren sie zuvor schon in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und in Slowenien unterwegs.
Look Around soll ab Herbst zunächst zum Test für einige ausgewählte Gebiete, wie zum Beispiel der Gegend um San Francisco herum, verfügbar sein. In der App können die Nutzer, ähnlich wie bei Street View, in einer dreidimensionalen Welt durch die Straßenzüge dieser Erde navigieren. Um bei der Digitalisierung der Straßennetze immer auf dem neusten Stand zu bleiben schickt Konkurrent Google immer wieder Kamera-Autos auf die Straßen dieser Welt los. Erst vor einem Jahr war Google wieder mit eigenen Autos unterwegs. Als das US-Unternehmen vor gut zehn Jahren mit den Aufzeichnungen begann, löste das einen großen Schrei der Empörung in Deutschland aus. Nach heftigen Protesten ist es deshalb Möglich die eigene Hausfassade in solchen Diensten unkenntlich zu machen. Aus Datenschutzgründen bleiben die Kamerafahrten der Unternehmen allerdings immer noch mehr als bedenklich. Auf die Frage welche Daten genau erhoben werden, muss man weiter auf die Aufrichtigkeit der US-Riesen vertrauen, die durch vergangene Fälle nicht unbedingt für den besten Umgang mit privaten Nutzerdaten bekannt sind.
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