Die ProSiebenSat.1-Gruppe wird ihre beiden großen Free-TV-Programme Sat.1 und ProSieben aufwärts konvertieren und künftig zusätzlich zur Standard-Verbreitung auch im neuen hochauflösenden Fernsehstandard HDTV im 16:9-Breitbildformat ausstrahlen. Der Start erfolgt im Rahmen der Medientage München am 26. Oktober 2005. Sat.1 HD und ProSieben HD werden gebührenfrei und zunächst nur über das ASTRA-Satellitensystem verbreitet. Die ProSiebenSat.1-Gruppe versteht diese Initiative als Beitrag zur Weiterentwicklung des Mediums Fernsehen.
„HDTV ist ein Quantensprung, mit dem das Medium Fernsehen einen Schritt in die Zukunft macht“, sagte Guillaume de Posch, der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat.1-Gruppe. „Die ProSiebenSat.1-Gruppe war das erste deutsche TV-Unternehmen, das einzelne Sendungen in dem hochauflösenden Format ausgestrahlt hat. Ich freue mich, dass wir nun auch die ersten sind, die mit HDTV in den Regelbetrieb gehen.“
Über HDTV Der neue Fernsehstandard HDTV (High Definition TeleVision) bietet im Vergleich zu herkömmlichem analogen oder digitalen Fernsehen durch die doppelte Zeilenauflösung eine so stark verbesserte Bildqualität, dass das Fernsehbild nahezu dreidimensional wahrgenommen wird. Sat.1 HD und ProSieben HD werden im Simulcast-Betrieb in High Definition ausgestrahlt. Die Programmteile, die nicht nativ in HDTV produziert und erhältlich sind, werden aufwärts konvertiert, so dass sie qualitativ dem DVD-Standard entsprechen. Ende des Jahres 2006 wird die ProSiebenSat.1-Gruppe die Entscheidung für den Regelbetrieb von Sat.1 HD und ProSieben HD und eine mögliche Ausweitung auf Kabel und Terrestrik überprüfen.
HDTV befindet sich in Deutschland und Europa derzeit noch im Anfangsstadium. In anderen Ländern hat sich der neue TV-Standard bereits durchgesetzt. In den USA strahlt ein Großteil der Sender bereits seit Jahren ihre Programme in HDTV aus. In Japan gibt es seit 1998 HDTV-Sender, und auch die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 wurde bereits in HD produziert. Bis 2010 soll die Umstellung auf HDTV beendet sein. China hat HDTV im Jahr 2003 eingeführt und will die Olympischen Sommerspiele 2008 in diesem Standard produzieren. In Australien soll der Wechsel auf HDTV bis 2006 vollzogen sein.
Für den Empfang des neuen, hochauflösenden Fernsehens werden HDTV-geeignete Digital-Receiver sowie entsprechende Displays benötigt. In Deutschland gibt es derzeit einige Tausend Haushalte, die über das entsprechende Equipment verfügen. Im Gegensatz zum bisherigen PAL-Standard (400.000 Pixel) erzielen die kristallklaren Bilder im HDTV-Standard nahezu zwei Millionen Pixel, was die signifikante Qualitätssteigerung zur Folge hat. Sat.1 HD und ProSieben HD werden mit dem Format 1080i und dem neuen, verbesserten Komprimierungsstandard MPEG4-H264 arbeiten. Die ProSiebenSat.1-Gruppe beabsichtigt, die Initiative für den verbesserten Fernsehstandard durch Kooperationen mit Unternehmen aus der Geräteindustrie zu verstärken.
Die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe haben seit Herbst 2004 bereits einige Programme in High Definition ausgestrahlt. Dazu gehörten auf ProSieben die Spielfilme «Spiderman», «Men in Black II» oder «Panic Room», die erfolgreichen Dokumentationen «Pride» und «Supervolcano» sowie die komplett in High Definition produzierte Sondersendung «Galileo-Spezial: Das Sakrileg». Sat.1 zeigte den Zweiteiler «Die Nibelungen» in HDTV.
Empfang Zwei aktuelle Trailer für Sat.1 HD und ProSieben HD mit Highlights der bisherigen HDTV-Ausstrahlungen sind derzeit auf dem Demokanal ASTRA HD (Frequenz 12,4410 GHz; Vertikal; SR 27,5; FEC 3/4) sowie auf der IFA in Halle 26, der HDTV-Halle, zu sehen.
In der ProSiebenSat.1-Gruppe ist die Tochtergesellschaft ProSiebenSat.1 Produktion verantwortlich für die Ausstrahlung und den Sendebetrieb in HDTV.