Wirbel gab es zuletzt um die Zukunft von WELT nach einer solchen Übernahme. Hier soll sich aber, glaubt man den Chefs, nicht wirklich etwas ändern.
Die Übernahme der Axel Springer SE durch den Finanzinvestor KKR (
der kürzlich erst ein neues Medienhaus mit W&B Film, i&u TV sowie der TMG kaufte) rückt ein Stück näher. Der Vorstand und Aufsichtsrat der Axel Springer SE hat in einer öffentlichen Stellungnahme empfohlen, das öffentliche Übernahmeangebot anzunehmen. Dazu Finanzvorstand Julian Deutz: "In den kommenden Jahren werden wir erheblich in Mitarbeiter, Produkte, Marken und Technologie investieren. Mit KKR als finanziellem und strategischem Partner werden wir in der Lage sein, diese Pläne mit langfristigem Fokus auf Wachstum und Profitabilität voranzutreiben.”
Auf Grundlage einer Gesamtbewertung, die die Beurteilungen der jeweiligen Finanzberater berücksichtigt, seien Vorstand und Aufsichtsrat zu dem Schluss gekommen, dass der Angebotspreis von 63 Euro je Axel-Springer-Aktie aus finanzieller Sicht fair sei und eine attraktive Prämie von 39,7 Prozent gegenüber dem letzten unbeeinflussten Börsenschlusskurs von 45,10 Euro vom 29. Mai 2019 darstelle. Beide Gremien begrüßen, heißt es dass KKR beabsichtigt, die langfristige Strategie der Axel Springer SE zu unterstützen. Friede Springer, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, und Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, waren nicht an der Beschlussfassung beteiligt.
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Axel Springer SE, Ralph Büchl, erklärte am Donnerstagabend: "Nach sorgfältiger und gründlicher Überprüfung empfehlen sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat den Aktionären, das Angebot anzunehmen. Es ermöglicht ihnen, eine überaus attraktive Prämie von 39,7 Prozent auf den unbeeinflussten Aktienkurs zu realisieren. Aktionäre, die das Angebot annehmen, können einen erheblichen Anteil des angestrebten langfristigen Werts sofort und im Voraus realisieren." Die Annahmefrist für das Angebot hat mit der Veröffentlichung der Angebotsunterlage am 5. Juli 2019 begonnen und wird am 2. August 2019, um 24 Uhr (MESZ) enden. Der Erfolg des Angebots setzt eine Mindestannahmequote von 20 Prozent des Aktienkapitals der Axel Springer SE sowie den Erhalt weiterer üblicher Vollzugsbedingungen voraus, darunter Kartellfreigaben, außenwirtschaftliche Genehmigungen und Medienkonzentrationsfreigaben.
Schon früher am Donnerstag hatte die Axel-Springer-Führung versucht, Sorgen der Mitarbeiter der WELT-Redaktion zu zerschlagen. Im Laufe der Woche hatte es Berichte gegeben, dass der Fortbestand der Marke an Bedingungen und finanziellen Erfolg geknüpft sei. Die WELT betreibt nicht nur die tägliche Zeitung, sondern inzwischen auch den gleichnamigen TV-Sender. Matthias Döpfner Stephanie Caspar, Vorstand News Media National, erklärten, sowohl
Bild als auch WELT würden fester “Bestandteil der Zeitungsstrategie” sein. "Axel Springer ist und bleibt ein journalistisch geprägtes Haus. ‘Bild’ und ‘Welt’ sind die beiden Säulen von News Media National." In einer Mail, aus der unter anderem
Horizont zitiert, heißt es: “Wir wollten in den Verträgen ein klares Bekenntnis verankern, dass die WELT einschließlich ihrer Printausgaben auch in Zukunft ein wesentlicher Eckpfeiler unseres journalistischen Angebots bleibt. Es sollte eben nicht die Spekulation entstehen, dass die WELT aufgrund ihrer Ertragslage in einer veränderten Aktionärsstruktur zur Disposition stehen könnte. Der für WELT festgelegte Ergebniskorridor, so heißt es in der Mail, käme faktisch einer Bestandsgarantie gleich.
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