Mit Beginn der K.O.-Phase stiegen die Reichweiten in den Vereinigten Staaten. Aber auch andere europäische Sender verzeichnen hohe Ergebnisse.
Seit dem 7. Juli wird in Frankreich der FIFA Women’s World Cup ausgetragen. Die Frauen-Fußballweltmeisterschaft erreichte in Deutschland hohe Reichweiten, die deutschen Partien erzielten zwischen sechs und acht Millionen Fernsehzuschauer. Das Turnier, das dieses Mal in Frankreich stattfindet, wird allerdings auch von den amerikanischen Fernsehzuschauern geschätzt.
Am 11. Juni 2019 spielte das amerikanische Team zum ersten Mal und erreichte einen 13:0-Sieg über Thailand. Mit dem phänomenalen Sieg landete das erste Vorrundenspiel noch nicht in den Top 25-Kabel-Reichweiten, die Nielsen Media Research täglich veröffentlicht. Am 16. Juni, als die USA gegen Chile antraten, interessierten sich schon 0,79 Millionen Zuschauer für die Übertragung. FOX Sports1 übertrug ab 11:00 Uhr die Partie und sicherte sich einen soliden Platz.
Am 20. Juni siegten die Vereinigten Staaten mit einem 2:0 über Schweden, aber auch hier blieb das Interesse sehr überschaubar. Erst mit dem Beginn der K.O.-Runde stieg das Fußballfieber an. Die Achtelfinale-Partie zwischen Deutschland und Nigeria erreichte bei FOX Sports1 0,96 Millionen Zuschauer. Erneut zeigte der Sender die Partie am Samstag um 11.00 Uhr. Weniger Interesse gab es für den ConCaCaf Gold Cup, in dem Trinidad & Tobago gegen die männliche US-Mannschaft antrat. Obwohl die Partie erst um 19.50 Uhr auf Sendung ging, sicherte sich die TV-Station nur 0,90 Millionen Zuschauer.
Das Achtelfinale der US-Frauen war richtig gefragt: Am Montagmorgen nahmen sich 3,15 Millionen Zuschauer die Zeit, ihrer Frauen-Nationalmannschaft zuzuschauen. Die Begegnung aus dem Viertelfinale kam schon auf 8,24 Millionen Zuschauer. Frankreich musste sich bei einem 1:2 von den USA geschlagen geben. Selbst die Franzosen ließen sich vom Frauen-Fußballfieber anstecken. 10,71 Millionen Franzosen verhalfen TF1 zur erfolgreichsten Sendung des Jahres.
Bei den TV-Sendern ist man ohnehin guter Dinge: In Deutschland sind Das Erste und das ZDF mit den Einschaltquoten sehr zufrieden. Auch in Italien wurden starke Zuschauerzahlen gemessen. 7,3 Millionen Italiener verfolgten die Partie gegen Brasilien, dies ist ein neuer Rekord im Frauenfußball. In Großbritannien holten die Frauen in diesem Jahr gegen Norwegen einen Höchstwert von 7,6 Millionen Zuschauern, die BBC hat sich sehr über die Reichweiten gefreut.
Die Amerikanerinnen sind im Finale der Weltmeisterschaft. Am Mittwochabend entscheidet sich, ob die Niederländerinnen oder die Schwedinnen ins Finale einziehen. Dieses findet am Sonntag, den 7. Juli 2019, statt. Das Finale bekommt nicht die beste Sendezeit geschenkt: Das Duell gegen die USA wird schon um 17 Uhr angepfiffen.
Frauen-Fußball nimmt in der medialen Wahrnehmung einen immer größeren Stellenwert ein. Das kann daran liegen, dass die Zuschauer mit Hilfe von Streaming-Angeboten vermehrt das lineare Fernsehen verlassen und für Events zurückkehren. Zudem sind die Frauensportrechte recht günstig und eignen sich zwischen der Männer-Fußballweltmeisterschaft und einer -Europameisterschaft für ein weiteres Event. Deutschland und auch andere Nationen sind von König Fußball nicht satt. Selbst unterm Strich sinnlose Turniere wie die Nations League erreichen Top-Werte.
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