Der österreichische Krimi spielt in einem kleinen idyllischen Kurort in den Bergen. Die Quotenmeter.de-Kritik sagt, ob sich der Ausflug dorthin auch lohnt.
Cast & Crew
Vor der Kamera:
Florian Teichtmeister ist Peter Palfinger
Michael Fitz ist Hubert Mur
Erwin Steinhauer ist Alfons Seywald
Fanny Krausz ist Irene Russmeyer
Sophie Pfenningstorf ist Rebecca Quast
Hinter der Kamera:
Regie: Erhard Riedlsperger
Drehbuch: Klaus Ortner/ Erhard Riedlsperger
Kamera: Kai Longolius
Schnitt: Silvia Schönhardt
Musik: Dominik Giesriegl
Bad Gastein im Westen Österreichs. Der Kurort, der eigentlich zur Erholung und Regeneration dienen sollte, wird zum Schauplatz eines grausigen Verbrechens. Das Opfer wurde in heißem Quellwasser förmlich gekocht, was den Ermittlern die Spurensuche nur noch weiter erschwert. Nachdem die Ermittler anfangs noch im Dunkeln tappen, fällt ihr Verdacht schnell auf Rebecca Quast. Diese ist Teil einer deutschen SEK Truppe, die in Bad Gastein trainiert. Doch dann tritt deutsche Kommissar Hubert Mur auf. Dieser soll sicherstellen, dass die österreichischen Behörden auch objektiv ermitteln und die Deutsche nicht vorschnell verurteilen. Das Ergebnis sind Spannungen zwischen der Justiz der beiden Nationen und der wahre Mörder droht zu entkommen.
Wie so oft wartet auch dieser Heimatkrimi mit seiner malerischen Landschaftskulisse auf. Die Idylle, bestehend aus Bergen, Tälern und Wäldern, hätte durchaus noch prominenter in Szene gesetzt werden können, denn trotz der schönen Umgebung spielt sich ein Großteil der Handlung innerhalb von geschlossenen und unspektakulären Räumen statt.
Teilweise wartet
«Die Toten von Salzburg: Mordwasser» auch mit seltsamen Traumsequenzen auf, die tonal deplatziert wirken und den Zuschauer mehr herausreißen, als dass sie ihm nützlich sind. Eine konsequentere Entscheidung wäre in dieser Hinsicht durchaus wünschenswert gewesen, denn so wirkt der Film orientierungslos und lässt eine klare Linie vermissen.
Denn auch die Handlung ist unnötig kompliziert erzählt, sodass man schnell den Überblick über die Charaktere und Verdächtigen verliert. Mit dem Wort „unmotiviert“ könnte man den gesamten Fall wohl am besten beschreiben, denn es wirkt fast so, als ob «Mordwasser» selbst keine allzu große Lust daran hätte aufgelöst zu werden.
Wenn man von etwas Positivem sprechen möchte, bieten die Ermittler Mur und Palfinger wenigstens etwas Futter. Die Neckereien zwischen dem deutschen und österreichischen Polizisten sind zuweilen unterhaltsam, können aber auch nicht über die restlichen Mängel und tonalen Fehlentscheidungen hinwegtäuschen.
Zu diesen tonalen Differenzen zählen auch die humoristischen Momente, die immer wieder vereinzelt eingestreut werden. Während der eigentliche Fall bemüht ernst wirken möchte und mit einem brutalen Mord aufwartet, steht die Komik dem konträr gegenüber und ist – wenn man ehrlich ist – auch nicht gerade zum Lachen.
Was bleibt ist eine unausgegorene Mischung aus zu viel Handlung mit zu vielen Charakteren, unausgereiftem Humor und einem letztendlich langweiligen Fall, der nur wenige interessante Aspekte hat. In alle dem Negativen muss man jedoch umso mehr auf die Kommissare Mur und Palfinger eingehen, da diese beiden der wirklich einzige Lichtblick des ansonsten einschläfernden Fernsehfilms sind.
Trotz schönem Panorama ist «Die Toten von Salzburg: Mordwasser» nur eine geeignete Einschlafhilfe und keine spannende Abendunterhaltung. Zu langwierig, zu verworren und zu unmotiviert. Von diesem Trip nach Bad Gastein kann nur abgeraten werden.
Das ZDF zeigt «Die Toten von Salzburg: Mordwasser» am Mittwoch, 26. Juni 2019 um 20.15 Uhr.
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