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Crossmedialität: Der WDR trennt nicht mehr zwischen Verbreitungswegen

Eine so große Strukturreform hat der WDR wohl noch nie gesehen. Intendant Tom Buhrow baut großflächig um. Die Reform zieht zahlreiche neue Aufgabengebiete für führende WDR-Kräfte nach sich.

Schon seit vielen Monaten arbeitet der Westdeutsche Rundfunk (WDR) an einer Reform seiner organisatorischen Struktur. Nun sind erste Ergebnisse bekannt geworden. Demnach will der WDR organisatorisch nicht mehr zwischen den Ausspielwegen Fernsehen und Radio trennen. Bis dato war unter Intendant Tom Buhrow Jörg Schönenborn für das Fernsehen und Valerie Weber für den Hörfunk zuständig.

Das wird sich ab diesem Sommer ändern. Valerie Weber, die aus dem Radiogeschäft kommt, hat künftig also auch Befugnisse im Fernsehen. Weber wird die Programmdirektor "NRW, Wissen und Kultur" leiten - und zwar sowohl im TV als auch im Radio. Schönenborn kümmert sich in allen Medien um "Information, Fiction und Unterhaltung."

In Schönenborns Bereich wird auch das Internet künftig untergebracht. Um die Strukturen noch etwas komplizierter zu machen: Trotz der Bündelung der Ausspielwege, grundsätzlich für das Medium Radio bleibt Valerie Weber verantwortlich, genauso wie Schönenborn für das Medium Fernsehen. Elmar Pott (bisher Hörfunkredaktion) wird fortan den Programmbereich Wissen, Wirtschaft und Verbraucher leiten, Gabi Ludwig wird sich crossmedial um die Landesprogramme kümmern.

In der digitalen Welt kommt das Publikum nicht mehr zu uns, sondern erwartet, dass wir vorbeischauen. Und der Ort dafür sind immer häufiger Plattformen und soziale Netzwerke. Die neue Struktur erstellt deshalb sicher, dass wir mit unseren bewährten Inhalten besser im Netz präsent sind, damit wir mehr Menschen auf mehr Wegen erreichen.
Jörg Schönenborn
Stefan Brandenburg leitet den Bereich Aktuelles, Jona Teichmann wird Chefredakteurin im Bereich Hörfunk. Florian Quecke, bislang Leiter von WDR 5, wird ab 2020 den Bereich Kultur übernehmen, an der WDR5-Spitze wird dann Jona Teichmann stehen. Matthias Kremin wird Leiter von WDR3 und stellvertretender Chef des Kultur-Ressorts. "Wir haben die historische Gelegenheit, uns in diesem bewusst gewählten Zustand der Instabilität wirklich neu zu sortieren und nicht nur altbewährte Radio- und Fernseh-Abläufe zusammenzupacken", sagt Valerie Weber und ergänzt: "Die enge Zusammenarbeit von Radio, Fernsehen und Online in den neuen Programmbereichen ist kein Selbstzweck, sondern dient dem strategischen Ziel, die Transformation zu ermöglichen und unsere Sichtbarkeit im Digitalen auszubauen." Tom Buhrow sagt: "Die Kennzeichnung der Programmbereiche in den Direktionsnamen soll intern im WDR, aber auch extern auf ARD-Ebene deutlich machen, welche Kompetenzen und Verantwortlichkeiten künftig wo liegen."
17.06.2019 16:05 Uhr Kurz-URL: qmde.de/110107
Manuel Weis

super
schade


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