Der US-Bundesstaat Georgia schreibt mit einem erschütternden Gesetzesentwurf Schlagzeilen. Nun drohen drei große Konzerne, sich aus Georgia zurückzuziehen, sollten kein Umdenken stattfinden.
Die Film- und Fernsehindustrie setzt ein Zeichen gegen einen Gesetzesentwurf, der derzeit in Georgia diskutiert wird. Der republikanische Gouverneur Brian Kemp treibt seit Wochen eine umfassende Anti-Abtreibungspolitik voran, laut der die Entscheidungsgewalt, die Frauen über ihren Körper haben, massiv eingeschränkt werden soll. Schwangerschaftsabbrüche würden nach der sechsten Woche unter massive Strafen gestellt, selbst Ausnahmen, etwa bei Vergewaltigungsfällen, wären nicht genehmigt. Nachdem bereits einzelne in Georgia stationierte Serien- und Filmproduktionen als Signal gegen diese Politik entweder in einen anderen US-Staat gezogen sind oder massive Spenden für Frauenrechtsorganisationen getätigt haben, sprechen sich nun sogleich drei große Medienkonzerne gegen Georgias Politik aus.
Gegenüber 'Reuters' erklärte Bob Iger, CEO der Walt Disney Company, dass es für den Konzern "sehr schwer" wäre, weiterhin in Georgia zu produzieren, sollte der Gesetzesentwurf weiter verfolgt werden. Iger erläutert: "Ich glaube, viele Leute, die für uns tätig sind, würden dort nicht mehr arbeiten wollen, und wir müssten diesen Wünschen nachgehen." Es sei eine naheliegende Konsequenz, keine Filme und Serien mehr in Georgia zu produzieren. Damit würde der US-Bundesstaat einen wichtigen Wirtschaftstreiber verlieren – so entstanden zahlreiche Marvel-Filme, darunter «Black Panther» und «Avengers || Endgame» in Georgia.
Gegenüber dem US-Branchenblog 'Deadline Hollywood' erklärte derweil WarnerMedia, "die Situation genau zu beobachten". Im Falle, dass das Gesetz verabschiedet wird, werde das Unternehmen kritisch "in Erwägung ziehen, ob Georgia als Heimatstätte neuer Produktionen geeignet wäre". Auch Sony Pictures verliert anlässlich des Anti-Abtreibungsgesetzes das Vertrauen in Georgia als Geschäftspartner. In einem Pressestatement erläuterte das Studio, seine Bindungen mit Georgia überdenken zu müssen, sollte das Gesetz durchkommen. Vor wenigen Jahren hielten schon einmal mehrere Studios zusammen, um gegen einen Gesetzesentwurf in Georgia durchzugreifen.
Damals wurde das Gesetz fallen gelassen.
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