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Privatsender stellen sich gegen Pläne eines öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanals

Die vom VAUNET - Verband Privater Medien - vertretenen Privatsender protestieren gegen die Überlegung gelockerter Möglichkeiten der öffentlich-rechtlichen Sender, ihr Programm selbst flexibel zu gestalten.

Malu Dreyer, die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder und obendrein die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, äußerte sich kürzlich darüber, dass sie sich die Möglichkeit vorstellen kann, die Bestimmungen für die öffentlich-rechtlichen Sender zu lockern. Es sei denkbar, den beitragsfinanzierten Rundfunkanstalten mehr Rechte in der flexiblen, eigenverantwortlichen Programmgestaltung einzuräumen und so den Weg für einen öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanal zu bereiten. Bei den Privatsendern ruft dies Unmut hervor.

Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des Privatsenderverbands VAUNET, protestiert in einem Pressestatement: "Dieser Vorschlag geht vollkommen an der Realität vorbei. Er folgt dem bekannten Schema: Bei ARD und ZDF immer Draufsatteln und nicht massentaugliche Themen in Spartenkanäle abschieben. Und all das, ohne sich die Auswirkungen auf den Markt vor Augen zu führen." Weiter klopft er dem privaten Nachrichtenaufgebot auf die Schulter: "Es gibt in Deutschland zwei hervorragende private Nachrichtensender, die bei allen Breaking News der vergangenen Jahre schnell reagiert und seriös und verlässlich informiert haben."

Darüber hinaus spekuliert er, dass "diese beiden Sender", mit denen er n-tv und WELT meint, "in denen hervorragend journalistisch gearbeitet wird, durch einen zusätzlichen beitragsfinanzierten Kanal" schlagartig die Gefährdung ihrer Existenz zu befürchten hätten. Dies sei "vollkommen inakzeptabel. Das umso mehr, als dass es mit tagesschau24, ZDFinfo und Phoenix schon drei öffentlich-rechtliche Infokanäle gibt." Generell verwehrt Demmel sich dem Gedanken, dass die öffentlich-rechtlichen Mitbewerber ihr Programm flexibler gestalten können sollten.
10.05.2019 14:03 Uhr Kurz-URL: qmde.de/109250
Sidney Schering

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Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
Wolfsgesicht
12.05.2019 19:45 Uhr 4
Unrecht hat er ja nicht.

Die einzige existenzberechtigung hat man durch Sachen wie Notre Dame, wo es keinen journalistischen Mehrwert hat das auf ard und zdf zu bearbeiten. Die „tollen“ dokus schaut man ja wohl nicht. Zumindest nicht in der Menge, dass sich ein Sender lohnen würde.



Einzig könnte man durch sein Korrespondenten Netzwerk natürlich deutlich mehr Nachrichten aus aller Welt bringen, als das die privaten schaffen. Oder mehr lokales durch die vielen kleinen Studios.

Sobald es das gäbe dann gäbs halt wirklich keinen Grund ntv zu schauen.



Aber witzig. Vor ein paar Wochen hat man noch mächtig über die öffentlichen gestänkert weil die Notre Dame nicht gezeigt haben und „für sowas zahlt man also Rundfunkbeitrag? Wir privaten können das viel besser“, jetzt will man was in diese Richtung machen und jetzt will man verhindern dass es einen Sender für sowas gibt.

Klar, ist immer wichtig für die privaten gegen den Rundfunkbeitrag zu wettern, ist ja Konkurrenz.
Neo
12.05.2019 21:37 Uhr 5
Jo, is auch völliger Quatsch noch was aufzuziehen. Man sollte sich dann schon echt überlegen, ob man nicht ein paar Programme wegcuttet oder tageschau24 und ZDFinfo zusammenpfercht. Phoenix darf gerne Phoenix bleiben (reicht mir persönlich auch). Das hatte auch Sinn. Man konnte die BuTa-Debatten abschieben und ein paar nette Talks und Dokus zeigen.
eis-fuchsi
13.05.2019 19:41 Uhr 6
ging des jetzt nur wegen dem Feuer in Paris?!

und die sonstigen Tage ohne Feuer läuft des gleiche wie bei WELT oder n-tv... nur eben ohne Werbung... wozu?! neee
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