Die jüngst abgelaufene Staffel der Superstar-Suche konnte sich zum zweiten Mal in Folge steigern. Was hat RTL bei «DSDS» also alles richtig gemacht? Wir ziehen Bilanz am Tag nach dem Finale...
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Voller Dankbarkeit und Respekt blicke ich zurück auf diese «DSDS»-Staffel, die die erfolgreichste Staffel seit 2016 ist. Ich danke der außerordentlich kompetenten und unterhaltsamen Jury, die maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen hat. Deshalb bin ich auch sehr froh, dass wir mit der gleichen Jury die Suche nach der neuen Stimme im kommenden Jahr fortsetzen können. Auch dem Team von UFA Show und dem RTL Team gebührt mein Dank, denn sie haben wieder einen spannenden, abwechslungsreichen Gesangswettbewerb inszeniert. Wir alle freuen uns auf das neue «DSDS» 2020!
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RTL-Unterhaltungschef Kai Sturm
Es ist bei
«Deutschland sucht den Superstar» schon ungewöhnlich, dass ein Juror in gleich zwei Staffeln hintereinander Platz am Pult nehmen darf. Gegen den übermächtigen Dieter Bohlen, der seit dem Start der Show im Jahr 2002 das Sendungsgesicht ist, war in der Vergangenheit noch kein Kraut gewachsen. Vor dem Hintergrund ist es alles andere als selbstverständlich, dass sich 2020 nichts ändern soll. Wie Chefjuror Bohlen in der vergangenen Woche in der Live-Show erklärte, bleibt es im kommenden Jahr bei dem Vierergespann bestehend aus Pietro Lombardi, Xavier Naidoo, Oana Nechiti und natürlich dem Poptitan selbst.
Was auf den ersten Blick überraschend anmutet, ist bei genauerem Hinsehen gut nachvollziehbar. 2019 war ein gutes Jahr für «Deutschland sucht den Superstar», mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 3,78 Millionen Zuschauern lief die Castingshow so stark wie seit 2016 nicht mehr. Der Marktanteil beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren legte auf 19,4 Prozent zu - auch das ist mehr als in den beiden Vorjahren. Genau genommen wusste die Superstar-Suche in diesem Jahr schon zum zweiten Mal in Folge zuzulegen. Was hat RTL bei «DSDS» 2019 also richtig gemacht?
1) Da weiß man, was man hat!
Bei allen Änderungen, die sich in den vergangenen Jahren zeitweise oder auch dauerhaft eingestellt haben, beweist «DSDS» vor allem eines: Außerordentliche Konstanz. Wer die Castingshow auf ihrem angestammten Platz am Samstagabend einschaltet, weiß, was ihn erwartet. Während die Castingphase von vielen mäßig begabten Stimmen und deftigen Bohlen-Sprüchen geprägt ist, ähnelt der Recall mehr einer Dokusoap über Nachwuchssänger. Auch mit «DSDS»-Dauerkandidat Menderes gab es 2019 ein Wiedersehen, wenngleich der Amateursänger dieses Mal außer Konkurrenz lief.
Bombastisch inszeniert sind schließlich die live gezeigten Mottoshows, die RTL in den vergangenen vier Wochen zeigte. Aus Quotensicht konnten sie die starken Werte der Casting- und Recallphase nicht bestätigen, setzten aus Qualitätssicht aber ein Ausrufezeichen. Den bitteren Tiefpunkt mit den voraufgezeichneten Eventshows, auf die die Verantwortlichen 2015 und 2016 vertrauten, hat «DSDS» damit längst überwunden.
2) Bohlen trommelt bei Instagram
Dieter Bohlen bei Instagram? Was viele im vergangenen Jahr zunächst für einen Fake hielten, hat sich als wahr herausgestellt. Längst hat Bohlen das Prinzip der Plattform verstanden und kann nach verhältnismäßig kurzer Zeit schon auf 1,2 Millionen Abonnenten verweisen. Mit aktuellen Bildern und Videos aus seinem Leben und natürlich zu «Deutschland sucht den Superstar» unterhält Bohlen mit Leichtigkeit hunderttausende User - vornehmlich aus der Zielgruppe der Meschen unter 30 Jahren, die über klassische Kanäle immer schwerer zu erreichen sein. Dass Pietro Lombardi bei Instagram ähnlich beliebt ist, dürfte «DSDS» zusätzlich in die Karten spielen.
Hinzu kommt, dass der selbsternannte Poptitan auch abseits von «DSDS» zuletzt öfter für Gesprächsstoff sorgte. Sein 65. Geburtstag im vergangenen Februar und die angekündigte Konzerttour sorgten für ein gesteigertes Interesse an seiner Person. Und der Beef, den Bohlen via Instagram mit Rapper Capital Bra austrug, mündete letzten Monat in einer Neuauflage des Modern Talking-Hits
Cherry Cherry Lady. Auch das sorgte in der Gemeinde für einiges Aufsehen - und hielt «DSDS» und Dieter Bohlen über die Wochen hinweg im Gespräch.
3) Die passende Jury
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Oana Nechiti konnte als Profi Tänzerin mit einem neuen Blick auf die Performance der Kandidaten faszinieren, Xavier Naidoos Engagement für junge, unverbrauchte Talente ist bekannt und er hat mit seiner Kompetenz und seiner Erfahrung einen großen Anteil an der sängerischen Qualität dieser Staffel geleistet, Pietro Lombardi steht als Gewinner der 2011er Staffel wie niemand anderer für die unvergleichliche Erfolgsgeschichte von DSDS und konnte mit seiner Erfahrung und seiner Spontanität den Kandidaten viele Ängste nehmen.
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Kai Sturm
Mit der Verpflichtung des Ex-«The Voice»-Coaches Xavier Naidoo war RTL bereits vor Staffelbeginn ein kleiner Coup gelungen. Naidoo ist zweifelsfrei einer der erfolgreichsten Musiker des Landes und verfügt über einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad als viele seiner Juryvorgänger. Auf Sticheleien mit Dieter Bohlen (die Bohlen selbst gelegentlich durchaus herausforderte), ließ er sich nicht ein; eine Jury-Eskalation wie vor einigen Jahren zwischen Ex-Juror Mateo und Dieter Bohlen blieb damit aus.
Der Zweite im Bunde, Ex-«DSDS»-Gewinner Pietro Lombardi, harmonierte in den vergangenen Monaten sogar erstaunlich gut mit Dieter Bohlen. Dass sich die beiden nicht in die Quere kamen, liegt vermutlich auch an einer klaren Aufgabenverteilung: Während Lombardi für ein frisches Auftreten mit lockeren Sprüchen sorgte und so Sympathie versprühte, konnte Bohlen an seiner Seite ungestört und konkurrenzlos den Musikkritiker geben. Recht geräuschlos fügte sich Jurorin Oana Nechiti zwischen den drei Männern ins Bild ein.
4) «DSDS»-Clips auch bei YouTube ein Hit
Zu einem wahren Hit hat sich «DSDS» in den letzten Jahren bei YouTube gemausert. So mancher kurze Clip, der dort über den offiziellen Account der Castingshow online gestellt ist, zählt hier mehrere Millionen KIicks. Beispiel gefällig? Der Castingauftritt der diesjährigen Finalistin Alicia kommt auf knapp acht Millionen Aufrufe, während es das Video mit Estefania Wollny immerhin auf rund 6,5 Millionen Views bringt. Es ist davon auszugehen, dass der eine oder andere User über diesen Weg auch auf TV Now aufmerksam wird, wo die kompletten Folgen exklusiv in voller Länge nachzuschauen sind.
5) Die Konkurrenz schläft
Als richtige Entscheidung hat es sich im Januar herausgestellt, «DSDS» in den ersten Wochen der Castingphase zusätzlich dienstags zu zeigen. In einer relativ schwach umkämpften Primetime konnte die Show hier problemlos auftrumpfen. Auch die Tatsache, dass die Kölner gleich zwölf Castingfolgen ins Programm nahmen (bei 21 Episoden insgesamt) störte das Publikum nicht. Ganz im Gegenteil gelang es «DSDS» 2019, viele Zuschauer bis weit in den Recall hinein mitzunehmen. Dort verzichtet man inzwischen darauf, Kandidaten einfach weiterzucasten - auch das kommt gut beim Publikum an.
Dass ProSieben am Samstagabend nicht mehr so glanzvoll wie noch vor einigen Jahren unterwegs ist, spielt RTL zusätzlich in die Karten. Zu einem ernsthaften Wettkampf um die Marktführung in der Samstags-Primetime kam es zwischen den beiden Privaten zuletzt gar nicht mehr. Gefährlicher ist für die Kölner inzwischen ausgerechnet Das Erste geworden, das in seiner Samstagabend-Unterhaltung derzeit sehr gut aufgestellt ist. Erst vergangene Woche gelang es Kai Pflaume, «DSDS» mit einem «Wer weiß denn sowas XXL» mit knappem Vorsprung den Rang abzulaufen. Und trotzdem: Mit 18 Primetime-Siege beim jungen Publikum an 21 Abenden fällt die Staffelbilanz von «DSDS» 2019 natürlich extrem erfolgreich aus.
Fazit
In einem sich fragmentierenden TV- und Streaming-Markt konnte die 16. Staffel von «DSDS» zum zweiten Mal in Folge zulegen. Mit großen Neuerung ist im kommenden Jahr von daher nicht zu rechnen, zumal Dieter Bohlen selbst ein überzeugter Verfechter des Grundsatzes „Never change a winning team“ ist . Ganz ohne Änderungen wird es 2020 dann allerdings doch nicht gehen. Hinter den Kulissen muss die Produktion Abschied nehmen von Alexander Bruns (Bild), der in den vergangenen Jahren als Executive Producer für den Castinghit tätig war. Der 45-Jährige,
den Quotenmeter.de im vergangenen Jahr an einem Mottoshow-Samstag begleitete, wird sich bei Endemol Shine zukünftig neuen Aufgaben widmen.
Einen ausführlichen Quotencheck zu «Deutschland sucht den Superstar» lesen Sie am Dienstag bei Quotenmeter.de.
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