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Trauer um Schauspielerin Hannelore Elsner

Die Schauspielerin, Autorin und Synchronsprecherin starb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren.

«Die Kommissarin» ist tot: Die deutsche Schauspielerin Hannelore Elsner ist Medienberichten zufolge nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren gestorben. Elsner, die seit Ende der 50er Jahre und bis zuletzt (unter anderem in «Der große Rudolph») vor der Kamera stand und dabei in so vielen Produktionen mitwirkte, dass die Enzyklopädie Wikipedia eine stattliche Länge in diesem Punkt annimmt, soll am Ostersonntag verstorben sein.

Zu ihren bekanntesten Rollen zählte die Krimiserie «Die Kommissarin», die von 1994 bis 2006 im Fernsehen lief. Sie spielte auch in den «Hanni und Nanni»-Filmen mit. 2008 erhielt Elsner den Bayerischen Verdienstorden, nur einer von zahlreichen Preisen, die sie in ihrer großartigen Karriere überreicht bekam. Als Synchronsprecherin lieh Elsner unter anderem Liza Minnelli ihre Stimme. Aus der Filmbranche äußerte sich bisher unter anderem Constantin Film zum Tod der Schauspielerin. Im Constantin-Film «Kirschblüten & Dämonen» hatte sie erst kürzlich einen Auftritt. Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender der Constantin Film: "Hannelore Elsner hat die deutsche Kino- und Fernsehwelt geprägt wie keine andere. Der deutsche Film ist nun ärmer. Wir verneigen uns vor der Leistung dieser großen Schauspielerin. Wir verlieren eine Freundin. Unsere Gedanken und Gebete sind bei ihren Angehörigen."

Doris Dörrie, Autorin und Regisseurin: "Für mich war Hannelore Elsner eine große Abenteuerin, die sich mit Neugier, Hingabe und Tapferkeit in jede Rolle und in ihr Leben gestürzt hat. Ich werde sie sehr vermissen."

Das Erste ändert direkt am Dienstagabend noch sein Programm und gedenkt Elsner mit einer Ausstrahlung des Films «Alles auf Zucker» ab 23 Uhr. Das Erste-Programmchef Volker Herres erklärt: "Sie hat Film- und Fernsehgeschichte geschrieben: Über zwölf Jahre war Hannelore Elsner «Die Kommissarin» in der Mainmetropole Frankfurt und kreierte den neuen Typus der Ermittlerin in Lederjacke. Ihre Lebensrolle aber war sicherlich die der Schriftstellerin Hanna Flanders in Oskar Roehlers Kinofilm «Die Unberührbare», mit der sie auch internationales Aufsehen erregte. Bis zuletzt stand sie für Das Erste vor der Kamera. Wir verlieren eine Ausnahme-Schauspielerin, die sich für ihre Rollen beispiellos einsetzte, eine mutige und sensible Charakterdarstellerin ersten Ranges."

Auch das ZDF baut sein Programm spontan um. Am Dienstagabend zeigt man ab 21.45 Uhr «Ferien vom Leben» aus dem Jahr 2017. In dem tragikomischen Roadmovie spielt Hannelore Elsner eine alternde Mutter, die Reißaus nimmt, um noch einmal jenen Ort aufzusuchen, an dem sie einst ein düsteres Geheimnis begraben hat. Dafür entfällt eine alte «Inga Lindström»-Folge. Am Freitag, 26. April 2019, 0.00 Uhr, strahlt das ZDF «Ein großer Aufbruch» aus dem Jahr 2015 aus. Heike Hempel, beim ZDF stellvertretende Programmdirektorin, sagt: "Hannelore Elsner gehört zu den engagiertesten Frauen des deutschen Films, mit einer fast sechzigjährigen Karriere im Kino, im Fernsehen und im Theater. Mit ihr geht eine Schauspielerin mit enormer Raffinesse, Sinnlichkeit und weiblicher Präsenz. Sie arbeitete bis zuletzt und blieb in ihren Rollen überraschend. Wir werden sie vermissen."
23.04.2019 15:54 Uhr Kurz-URL: qmde.de/108818
Manuel Weis

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Tags

Der große Rudolph Die Kommissarin Hanni und Nanni Kirschblüten & Dämonen Alles auf Zucker Die Unberührbare Ferien vom Leben Inga Lindström Ein großer Aufbruch

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