Der Schauspieler Mickey Rourke vermisst das Boxen, nachdem er den Sport auf Rat seiner Ärzte aufgegeben hat. "Das Boxen habe ich mittlerweile aufgegeben. Und vermisse es entsetzlich. Es ist wie eine Droge. Das Adrenalin. Das Training. Die Disziplin. Ich hatte jeden Tag eine Aufgabe: Ich musste mich um meine Körper-Maschine kümmern", sagt Rourke der ZEIT. Doch dann sei das Aus gekommen: "Die Ärzte haben meinen Kopf untersucht und mich eindringlich gewarnt", begründet er das Ende. "Ich trainiere noch am Sandsack und mit dem Springseil. Aber das ist alles", fügt der 48-Jährige hinzu. Rourke war Amateurboxer, ehe er 1979 für den Film entdeckt wurde. Nachdem seine Kinokarriere einen Knick bekam, versuchte er sich ohne Erfolg als Profiboxer.
Rourke berichtet in der ZEIT, dass sich seine Einstellung zum Leben geändert habe: "Mein früheres Verständnis von Stärke kam von der Straße. Es ging um den Ehrenkodex ... Ich mochte mich, wie ich war. Ich hatte ein Bild kultiviert, in dem alles an mir hart war. Mein Geist. Mein Körper. Mein ganzes Leben. Ich war stolz darauf." Doch habe sich diese körperliche Kraft für ihn nicht als die beste Lösung erwiesen. "Ich bin wie durch einen Tunnel gegangen. Bis der Tunnel komplett schwarz wurde und ich beinahe zehn Jahre in absoluter Dunkelheit lebte."
Rourke, der in dem neuen Kinofilm «Sin City» spielt: "Früher bin ich wütend schlafen gegangen und wütend aufgewacht. Ein Mensch voller Wut ist nicht so stark wie einer, der vergeben kann. Jemand, der glücklich ist, ist viel stärker als jemand, der immer wütend ist. Das lernt man allmählich, und manche Leute lernen es auch nie."
10.08.2005 12:14 Uhr
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Fabian Riedner
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Quelle: Die Zeit