Der Abo-Sender Premiere hat erstmals einen Nettogewinn im Halbjahr aufzuweisen und kündigt angesichts rosiger Aussichten einen neuen Innovationszyklus an. Wie Premiere am Dienstag mitteilte, wurde im ersten Halbjahr erstmals ein Nettogewinn von 3,3 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: minus 61,2 Mio. Euro). Das EBITDA wurde von 20,7 auf 49,3 Mio. Euro mehr als verdoppelt und der Gesamtumsatz um sechs Prozent auf 506,1 Mio. Euro erhöht. Mit typischer Zuversicht kündigte Senderchef Georg Kofler angesichts stabiler Kosten, wachsender Abonnentenzahlen und reduzierter Schulden daher den Start von HDTV im November 2005, ein verbessertes Video-on-demand-Angebot (VOD) sowie eine Extraportion Sport als neue Innovationen an.
"HDTV wird die Menschen begeistern, weil sie auf den ersten Blick die Vorzüge des digitalen Fernsehens erleben", zeigte sich Kofler überzeugt. Mit dem Start von drei Kanälen im hoch auflösenden HDTV-Format werde sich Premiere als "Innovationsführer im deutschen Fernsehen" weiter profilieren. Weitere "Weichenstellungen" seien der Premiere-Digitalrekorder, das neue Sportportal sowie der Wettkanal Premiere Win. "Wetten und Gewinnspiele sind als Direktkundengeschäft eine Domäne von Premiere. Was für andere Medienunternehmen aufwändige Diversifikation bedeutet, ist für uns eine organische Weiterentwicklung des Kerngeschäfts", so Kofler.
Mit dem bisherigen Kerngeschäft (Programm-Abos, Pay-per-View, Werbung) macht Premiere 95 Prozent des Gesamtumsatzes, nämlich 478,8 Mio. Euro im ersten Halbjahr (plus 11,8 Prozent). Aufgrund des "gesunden Bilanzbildes" (Eigenkapitalsquote auf 59,2 Prozent erhöht, Schulden auf 106,6 Mio. Euro reduziert, stabile operative Kosten von 456,8 Mio. Euro, Abonnentenplus von 14,5 Prozent auf 3,3 Mio.) erwartet Kofler im Gesamtjahr 2005 einen Umsatz von über 1,1 Mrd. Euro und ein EBITDA zwischen 120 und 150 Mio. Euro. Die Zahl der Abonnenten soll 3,6 Mio. bis Ende 2005 überschreiten.