Nachdem es 2018 nur einen neuen «Tatort» aus Münster zu sehen gab, wird die Dosis der Publikumslieblinge dieses Jahr wieder erhöht. Bevor Jan Josef Liefers und Axel Prahl endlich wieder auf Tätersuche gehen, haben wir zehn Fakten zur beliebten Krimireihe gesammelt.
#1 Der Rekord-«Tatort»: Seit Jahren sorgen Thiel und Boerne für die höchsten Reichweiten des «Tatort»-Jahres. 2017 schossen die Zahlen dann völlig durchs Dach: 14,56 Millionen Menschen sahen die Ausgabe «Fangschuss» am 2. April. Das ist die höchste Reichweite beim «Tatort» seit dem Wiedervereinigungsjahr 1992. Mit 39,6 Prozent kam zudem der höchste Marktanteil seit 1992 zustande.
#2 Der große Wendepunkt erfolgte für Thiel und Boerne 2008, bei ihrem 14. Fall, «Wolfsstunde». Die am 9. November gezeigte Ausgabe war die erste mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl, die die Marke von Zehn-Millionen-Interessenten überbot. 10,14 Millionen Krimifans wurden ganz konkret gemessen. Die Folge setzte auf Gaststar Jörg Pilawa, Kritiker lobten sie dafür, dass sie die ulkigen Dialoge zwischen den Hauptfiguren mit einer schärferen, traurigeren Tonalität in der Charakterzeichnung ergänzte.
#3 Seit Folge 17, «Der Fluch der Mumie», aus dem Jahr 2010 hat jeder Münster-«Tatort» die Marke von zehn Millionen Interessenten überboten.
#4 Bei so großer Popularität liegt der Gedanke nicht fern, Boerne und Thiel ins Kino zu bringen. Doch das Projekt "Münster-«Tatort» auf der großen Leinwand" muss sich gedulden. Nach dem Misserfolg von Til Schweigers «Tschiller: Off Duty»
schmort dieser Kino-«Tatort» nämlich in der Finanzierungshölle.
#5 Auch wenn Kritiker der «Tatort»-Filme aus Münster gerne kritisieren, dass Thiel und Boerne Abziehfiguren seien, sind sie sehr wohl Figuren der Widersprüche: Als hochintelligenter, kauziger und übertrieben selbstbewusster Rechtsmediziner wäre Boerne in der Post-Sheldon-Cooper-Ära sicherlich ein Stubenhocker geworden. Stattdessen ist er dagegen ein geselliger Mann mit zahlreichen Steckenpferden, wie etwa Luxuskarossen, Golf, Tanzen, Oper und feines Essen, gerne auch in guter Gesellschaft.
#6 Thiel hingegen hat im direkten Zwiegespräch die größeren sozialen Fähigkeiten, er stößt Menschen nicht so schnell mit Besserwisserei vor den Kopf. Und dennoch ist er ein betont unauffälliger, wortkarger Kerl, der am liebsten allein gelassen wird.
#7 Die Münsteraner Lieblingsfolge der «Tatort»-Fans? Laut der Userwertung bei 'Tatort Fundus' ist es die Ausgabe «Der dunkle Fleck», der erste Fall von Boerne und Thiel. Darin lernen sich der genervte Ex-Hamburger und der exzentrische Rechtsmediziner kennen und müssen sich prompt mit einer Moorleiche herumschlagen. Der Fall hat eine Durchschnittsnote von 8,03/10 Punkten.
#8 Am schwächsten kommt bei den Usern von 'Tatort Fundus' indes «Das Wunder von Wolbeck» an. Die Episode aus dem Jahr 2012 dreht sich um den Mord an einem Heilpraktiker auf einem restaurierten Hof und hat gerade einmal 4,95 Punkte. Es war die Jubiläumsfolge anlässlich der ersten zehn Jahre Thiel und Boerne sowie die erste Ausgabe des Duos, die in HD gesendet wurde.
#9 Erdacht wurde die Reihe von Stefan Cantz und Jan Hinter, die damit beauftragt wurden, einen «Tatort» für Münster zu erfinden. Das Duo verfasste daraufhin zahlreiche Fälle dieses «Tatort»-Teams, aber etwa auch Fälle aus der Reihe «Nord Nord Mord».
#10 Wie diverse Zeichentrickserien und Comic-Reihen befindet sich der «Tatort» aus Münster in einer Kaugummizone aus "Der Status quo ist Gott" und "subtilen Entwicklungen". Ähnlich, wie etwa bei «Die Simpsons» innerhalb mehrerer Jahrzehnte keine zentrale Figur wirklich gealtert ist, verharrt Thiels Sohn in einer ewigen Pubertät und Nadeshda Krusenstern war unrealistisch lange nur Kommissaranwärterin. Gleichzeitig wachsen Thiel und Boerne subtil zu einem eingespielten Team zusammen und während bei den Simpsons vereinzelte, dauerhafte Todesfälle das Figurenschema veränderten, machte Thiel nach vielen Jahren endlich den Führerschein.
Der nächste «Tatort» aus Münster ist am 17. März 2019 ab 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
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