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«Die Simpsons»: ProSieben behält Michael-Jackson-Folge in Rotation

Während in den USA eine «Die Simpsons»-Episode rund um Michael Jackson in den Giftschrank wandert, wird sie bei ProSieben nicht verbannt.

Die Dokumentation «Leaving Neverland» wird in Deutschland weniger Einfluss auf die TV-Programmgestaltung ausüben als in den USA: In den Vereinigten Staaten haben die Köpfe hinter der langlebigen und beliebten Trickserie «Die Simpsons» beschlossen, als Reaktion auf die Missbrauchsdokumentation aus dem Hause HBO eine frühere Episode ihres Formats vorerst für Wiederholungen zu sperren. Die Episode stammt aus der dritten Staffel der Serie, und dreht sich um eine von Michael Jackson gesprochene Figur. Angesichts der Schlagzeilen, die «Leaving Neverland» schreibt, weil die Doku zwei Vorwürfe, Michael Jackson sei des sexuellen Kindesmissbrauchs schuldig, wieder ans Licht bringt, wollen die «Simpsons»-Macher dieses Kapitel ihrer Seriengeschichte erst einmal nicht im Rampenlicht sehen (mehr dazu).

In Deutschland derweil wird die Folge mit dem Titel «Die Geburtstagsüberraschung» (im Original: «Stark Raving Dad») nicht in den Giftschrank wandern. Seitens ProSieben hieß es auf Quotenmeter.de-Anfrage: "Wir zeigen die Folge wie gewohnt weiter."

In der deutschen Synchronfassung der Episode ist Michael Jackson zwar weiterhin ein zentrales Thema, allerdings nicht zu hören: Jackson spricht im Original den großen, schweren Insassen einer Nervenheilanstalt, der sich für Michael Jackson hält. Die Figur singt auch wie er, doch während Jackson den englischen Dialog eingesprochen hat, mussten die «Simpsons»-Macher aus vertragsrechtlichen Gründen für die Gesangsszenen ein Double anheuern. Das Double ist auch in der deutschen Synchronfassung der Episode zu hören, während Jacksons Dialoge von Florian Halm eingesprochen wurden, der deutschen Stammstimme von Jude Law.

Wie steht ihr zu ProSiebens Entscheidung, weiter die Michael-Jackson-Folge von «Die Simpsons» zu zeigen?
Gute Entscheidung!
92,6%
Schwach, ProSieben sollte die Folge künftig aussetzen!
7,4%
08.03.2019 12:41 Uhr Kurz-URL: qmde.de/107776
Sidney Schering

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Tags

Michael Jackson Leaving Neverland Die Simpsons Simpsons Die Geburtstagsüberraschung Stark Raving Dad

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Es gibt 11 Kommentare zum Artikel
CaptainCharisma
09.03.2019 19:21 Uhr 9


Und aus dem Grunde kann man als Außenstehender, auch schwer jemanden verurteilen. Ich kann niemanden als Täter brandmarken, wo es keine Beiweise gibt, oder ich nicht selber Augenzeugen war.




Ich denke da an den Fall Kachelmann. Was war das für eine mediale und virtuelle Hexenjagd, schon bevor den Fall vorm Richter landete. All die Weißen Ritter, die sich ohne jegliche Indizien vor die Rechner warfen und "Vergewaltiger, Vergewaltiger" in die Tastaturen prügelten. Da sollte jemanden die Existenz genommen werden, nur Aufgrund von Anschuldigen. Du bist in unserer Empörungsgesellschaft schon ein Vergewaltiger, wenn es dir vorgeworfen wird.

Andreas Türck wurde rausgeworfen, schon bevor der Fall verhandelt wurde. Karriere ruiniert, wegen einer falschen Aussage und Medien/Gesellschaft, die jemanden vorverurteilen.



Es tut mir leid für alle tatsächlichen Opfer, aber wir dürfen Menschen nicht ohne weiteres verurteilen. Das wäre Mittelalter.
Neo
09.03.2019 21:07 Uhr 10
Sorry, aber deine Vergleiche hinken doch komplett, zumal man da doch genau den umgekehrten Fall hatte: Die ganzen verrückten Fans und Jacksons Familie selbst, die die vermeindlichen Opfer, Geschworenen und Medien massivst bedroht haben. Mal davon abgesehen, dass drei Kinder in etwa die gleiche vorgehensweise Jacksons schilderten.

Bei deinen Prozessen gab es zwar eine Vorverurteilung, gerade bei Kachelmann war das durch gewisse Medien und die sozialen Netzwerke extrem, aber die jeweiligen Fälle stellten sich anders dar.



Ich möchte hier auch nicht behaupten, dass Michael Jackson zu 100% Kinder missbraucht hat und am Rechtsstaat rütteln, aber es gab schon immer Indizien dafür, die Schilderungen sind Detailreich und ja, wahrscheinlich hätte man sich auch schon in den 2000ern dagegen entscheiden können, die Folgen zu senden (wenn ich da an South Park denke, die schon sehr klar in ihrer Position waren)...

Trotzdem finde ich das kalt, krass, ignorant diese "im Zweifel für den Angeklagten"-Karte zu spielen und die Entscheidung der Simpsons-Macher, oder sonst wem, zu kritisieren. Wobei kritisieren auch das falsche Wort ist, aber ich finde die Entscheidung, unter den oben genannten Gesichtspunkte, eben nachvollziehbar. Diskutieren kann man darüber natürlich, aber so wie es scheint, kommen wir wohl nicht zusammen. ^^



Ist jetzt natürlich blöd, dass Jackson nicht mehr lebt. Ein weiterer Prozess hätte eventuell etwas gedreht und ein paar mehr Leute hätten sich vielleicht auch noch gemeldet. Man sieht ja gerade auch bei Cosby und aktuell R. Kelly, wie es sich da verhält, wobei letzterer auch ein kurioses Beispiel für was auch immer ist.
CaptainCharisma
09.03.2019 22:00 Uhr 11


Wenn du mich fragst, ob ich meine Hand für Jackson ins Feuer legen würde, würde ich dies verneinen. Ich halte sein Verhalten für fragwürdig. Ich selber kann ihn aber nicht schuldig sprechen und es wurde ihm auch Zeit seines Lebens nichts nachgewiesen. Und deshalb halte ich die Füße still.



Was die Simpsons Macher angeht, denen geht schlicht nur der Kackstift. Da gehts nicht um Moral oder Mitgefühl. Das ist die Hollywood-Angst vor negativer Presse bzw. mit in den Strudel gesogen zu werden. Wie gesagt, Anschuldigen gegenüber Jackson gibt es schon seit Dekaden. Hätte man ein unruhiges Gefühl was die Folge betrifft, hätte man sie schon in den 90er aus dem Verkehr gezogen. Jetzt hat man einfach nur Bammel vor Twitter hashtags.



Verstehe mich nicht falsch, man sollte Vergewaltigungs - und/oder Missbrauchsvorwürfe ernst nehmen und nachgehen (von den Behörden). Aber zumindest die Gesellschaft sollte Urteile/Geständnisse abwarten, bevor Personen ans Kreuz genagelt bzw. boykottiert werden.
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