Die Filmförderungsanstalt macht es mit ihren endgültigen Jahren nun offiziell: 2018 gingen so wenig Menschen in die deutschen Kinos wie seit über zweieinhalb Jahrzehnten nicht mehr.
Weitere FFA-Zahlen
- 2018 liefen 576 Filme in den deutschen Kinos an, 11 weniger als im Jahr davor.
- Unter den 228 erstaufgeführten deutschen Produktionen waren 142 Spielfilme, 86 Dokumentarfilme, 18 Kinderfilme, 9 Animationsfilme und 98 internationale Koproduktionen.
- 2017 liefen noch 233 deutsche Filme in der Erstaufführung
Es zeichnete sich bereits überdeutlich ab – und nun gibt es keinen Interpretationsspielraum mehr: Das Kinojahr 2018 lief für die deutsche Branche auf fast schon historischem Niveau schlecht. Mit 105,4 Millionen Kinobesucherinnen und Kinobesuchern, die 2018 ins Kino gegangen sind, ist 2018 das schwächste Jahr seit 1990. Im politisch bewegten Jahr der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurden bloß 102,5 Millionen Ticketverkäufe notiert. Das sendet der Branche wenigstens das beruhigende Signal: Nach einem brutalen Tief kann es wieder bergauf gehen. Zum Vergleich: 2000, also zehn Jahre nach dem letzten deprimierenden Tief der Kinobranche, wurden 152,5 Millionen Eintrittskarten gelöst, 2001 wurde mit 177,9 Millionen Kinobesuchen sogar ein modernes Kinohoch erreicht.
Im Vergleich zum Vorjahr gingen 2018 13,8 Prozent an Kinobesuchen verloren, der Umsatz sank sogar um 14,8 Prozent, und zwar von 1,1056 Milliarden Euro auf nur noch 899,3 Milliarden Euro. In den Jahren 2009 bis 2017 lag der Umsatz an den deutschen Kinokassen durchweg über der Marke von 900 Millionen Euro. 2008 lief es mit 794,7 Millionen Euro zuletzt schwächer als noch 2018, jedoch liegen zwischen den beiden Ergebnissen auch zehn Jahre an Inflation und Ticketpreiserhöhung. So kostete 2008 das Durchschnittsticket noch 6,14 Euro. 2018 lag der Durchschnittspreis bei 8,54 Euro.
Immerhin: Der Eintrittspreis ist im Vergleich zu 2017 im Mittel gesunken – damals musste man im Schnitt noch 8,63 Euro für einen Kinoeintritt hinblättern. Dies erklärt sich durch den gesunkenen Anteil an 3D-Kinobesuchen: Waren es 2017 noch 23,9 Prozent, waren es 2018 nur noch 23,5 Prozent. Gestiegen ist derweil die Anzahl an Orten, die ein Kino ausweisen: Von 899 Orten im Jahr 2017 ging es rauf auf 905. Das ist der höchste Wert seit 2012. Die Anzahl der Säle stieg von 2017 bis 2018 konsequenterweise ebenfalls an: Waren es 2017 noch 4.803 Kinosäle, wurden 2018 derweil 4.849 Säle gezählt.
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