Das Label, das der Filmwelt unter anderem «West Side Story», «Einer flog über das Kuckucksnest» und «Rocky» gebracht hat, soll wieder zu altem Glanz zurückkehren.
Vor 100 Jahren gründeten D.W. Griffith, Mary Pickford, Charlie Chaplin und Douglas Fairbanks mit United Artists das erste Filmstudio, bei dem die klare Ansage vorherrschte, dass keine Geschäftsleute, sondern Filmschaffende das Sagen haben sollten. Das Studio verantwortete daraufhin Klassiker wie Buster Keatons «Der General», Charlie Chaplins «Moderne Zeiten», Alfred Hitchcocks «Rebecca», Stanley Kramers «Das Urteil von Nürnberg», die Filme der «James Bond»-Reihe und Woody Allens «Der Stadtneurotiker». Durch mehrere Eigentümerwechsel verlor der Name jedoch nach und nach an Bedeutung im laufenden Filmbetrieb. Erst wurde United Artists als rares MGM-Sublabel genutzt, in den 2000er-Jahren wurde der Markenname dann völlig eingemottet.
Anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums wird United Artists jedoch wiederbelebt: Wie MGM und Annapurna Pictures bekannt machen, starten sie mit United Artists Releasing ein Joint Venture, das zur Produktion, Vermarktung und Veröffentlichung kommender Produktionen beider Studios dient. Auch die durch MGM kürzlich wiederbelebte Marke Orion wird Filme über United Artists Releasing veröffentlichen. MGM und Annapurna möchten jährlich 10 bis 14 Filme unter dem Label rausbringen – darunter auch in den USA und Kanada «James Bond 25» zum Valentinstag 2020. Im Rest der Welt hält Universal Pictures die Verleihrechte an dem kommenden Bond-Film.
MGM und Annapurna betonen in einem Pressestatement, sich die Ideale aus der Gründungszeit des Originalstudios zu Herzen nehmen zu wollen: "Wir möchten Filmschaffenden helfen, finanzielle und künstlerische Kontrolle über die Vermarktung und Veröffentlichung ihrer variantenreichen Filme zu bewahren."
Erst vor wenigen Monaten geriet Annapurna Pictures in der Fachpresse in die Negativschlagzeilen, da sich das Indie-Studio in Geldsorgen befand. Durch die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls gebeutelten MGM will man sich offensichtlich gegenseitig stützen.
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06.02.2019 14:03 Uhr 1