Liegen die besten Zeiten hinter den Städtesoaps? Die bisherigen Quoten der filmpool-Produktionen im neuen Jahr offenbaren ungewohnte Schwächen.
«Berlin - Tag & Nacht» (RTL II)
2013: 1,26 Mio. / 12,5%
2014: 1,13 Mio. / 11,6%
2015: 1,02 Mio. / 10,6%
2016: 0,94 Mio. / 9,4%
2017: 0,80 Mio. / 8,4%
2018: 0,85 Mio. / 9,3%
Zuschauer ab 3 / Quote 14-49
«Berlin – Tag & Nacht» und «Köln 50667» sind zwei der Aushängeschilder für RTL II. Doch das Quotenglück droht zu enden. Zwar lasen sich die Zahlen der beiden filmpool-Produktionen in den vergangenen Jahren traumhaft, kontinuierliche Verluste waren jedoch nicht von der Hand zu weisen. Seit 2013 fiel die durchschnittliche Quote der Städtesoaps im Falle von «Berlin» von 12,5 auf zuletzt 9,3 Prozent. «Köln» gab seit 2013 derweil von 11,5 auf durchschnittlich 9,5 Prozent im vergangenen Jahr ab. Dabei war das Jahr 2018 sogar eigentlich sehr gut für beide Formate gelaufen. Ein Jahr zuvor hatten beide Serien im Schnitt Tiefstwerte verbucht und sich zurückgekämpft.
Der Jahresstart 2019 zeigt jedoch wieder in eine andere Richtung, nämlich nach unten. Schon die verkürzte erst Woche des neuen Jahrs lief mit mittleren 7,2 Prozent deutlich schlechter als das vergangene Jahr. Doch es kam noch dicker für «Berlin – Tag & Nacht», das später das erste Mal seit Ewigkeiten selbst für RTL-II-Verhältnisse nur noch durchschnittliche Zahlen abwerfen sollte. Zwischen dem 7. und 11. Januar verschlechterte sich der Wochenschnitt zunächst auf 6,7 Prozent, ehe in der Woche zwischen dem 14. und 18. Januar im Schnitt nur noch 6,0 Prozent zu Buche standen. Drei Mal verbuchten die Hauptstädter in besagter Woche Werte unter sechs Prozent in der Zielgruppe.
Im gesamten Jahr 2018 war dies nur zwei Mal der Fall gewesen. Besserung versprach nun wieder die vergangene Woche. Mit 6,9 Prozent, die «Berlin» dort im Schnitt generierte, bewegt sich die Soap aber noch immer deutlich unter dem Vorjahresniveau. Liegt’s an der Jahreszeit? Ähnliche Quoteneffekte waren im vergangenen Jahr nicht spürbar. Mit 9,4 Prozent im Januar 2018 lag die Serie vor einem Jahr auf Höhe des späteren Jahresschnitts. Von einer Quotendelle keine Spur.
«Köln 50667» (RTL II)
- 2013: 0,89 Mio. / 11,5%
- 2014: 0,71 Mio. / 9,7%
- 2015: 0,67 Mio. / 9,2%
- 2016: 0,58 Mio. / 7,8%
- 2017: 0,56 Mio. / 7,8%
- 2018: 0,65 Mio. / 9,5%
Zuschauer ab 3 / Quote 14-49
Und «Köln 50667»? Den durchschnittlich 6,6 Prozent der Hauptstadt-Kollegen im Jahr 2019 stehen bei den Rheinländern bislang deutlich bessere 7,3 Prozent gegenüber. Das bedeutet dennoch harte Abschläge für «Köln», allerdings läuft die Sendung wie im vergangenen Jahr weiterhin besser als «Berlin». Dass die Quotenschicksale beider Sendungen zusammenhängen, zeigt auch die Bilanz der Kölner, die zwischen dem 7. und 11. Januar mit 8,6 Prozent im Wochenschnitt noch stark liefen, dann in der Folgewoche wie «Berlin» aber umso krasser auf 5,9 Prozent stürzten, womit sie sogar noch etwas schlechter liefen als das Schwester-Format. Aufwärts ging es dann wieder ab dem 21. Januar: in der vergangenen Woche standen mittlere 6,6 Prozent zu Buche. Auch hier schnitt «Berlin – Tag & Nacht» etwas besser ab. Unterm Strich blickt RTL II jedoch auf einen ungewöhnlich schwachen Jahresstart zurück. Wann wachen die RTL-II-Soaps aus ihrem Winterschlaf auf?
Was sonst noch war
«Rote Rosen» meets «Rosenkavalier»: Die ARD-Telenovela kooperiert mit dem Theater Lüneburg zur Erstaufführung der Richard-Strauss-Oper «Der Rosenkavalier». Erstmals werden die werktäglich laufende Sendung und die Theatereinrichtung im Frühjahr zusammenarbeiten. Dabei wird Fiktion Realität und umgekehrt. Denn in der beliebten ARD-Serie gelingt es Johanna Jansen, gespielt von Brigitte Antonius, die Finanzierung ihrer Lieblingsoper von Richard Strauss in Lüneburg sicherzustellen. In der Realität steht die Erstaufführung mit einem aufwendigen Bühnen- und Kostümbild ab März auf dem Spielplan des Lüneburger Theaters. Serienstory und Theaterinszenierung verflechten sich thematisch in der Zeit vor der Premiere. Die bekannte Sopranistin Signe Heiberg übernimmt sogar eine Episodenrolle bis zur Premiere des neuen "Rosenkavalier" am Theater Lüneburg am 9. März. Für die Oper zeichnet Generalmusikdirektor Thomas Dorsch verantwortlich.
Und so geht es weiter
Joe ist in «Berlin – Tag & Nacht» überrumpelt, als Marcos Bruder, der ihn managen und zum Twerk-Star aufbauen will, seinen Besuch im BB ankündigt. Entschlossen erteilt Joe ihm erneut eine Abfuhr. Doch als Max ihm eine Physio-Einheit spendiert und ihm eröffnet, dass er in einem Jahr 150.000 Euro verdienen könnte, kommt Joe ernsthaft ins Grübeln. Allerdings schützt er Rückenprobleme vor. Außerdem schätzt er seine Freiheit sehr und will sich nicht von falschen Versprechungen blenden lassen. Doch Peggy unterstellt Joe frotzelnd Diva-Allüren. Sie redet ihm gut zu und empfiehlt, diese einmalige Chance zu ergreifen...
Diego kann in «Köln 50667» derweil nicht akzeptieren, dass Chico im Rennen um Ignacios Erbe einen Vorsprung hat und schleicht sich deswegen morgens ins Zimmer seines Cousins, um nach Hinweisen zu suchen. Dort wird er allerdings von Chico überrascht, der bereits über das nächste Rätsel Bescheid weiß. Sehr zu Diegos Entsetzen hat das Ganze etwas mit dem spanischen Gruselmärchen „El Moruno“ vom Mann mit dem Sack zu tun und führt die beiden Kontrahenten in ein echtes Geisterhaus. Voller Angst will Diego einen Geisterjäger engagieren. Der ist auch rasch gefunden, doch Aurelie entlarvt den Mann schnell...
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