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TV-Giganten: Welche Formate verkaufen sich weltweit am besten?

Welche Formate waren die Export-Schlager im vergangenen Jahr? Quotenmeter.de nennt die beliebtesten Sendungen, Genres und Spin-Offs. Besonders eine niederländische Firma hatte Erfolg.

Schnelle Facts: Formate und Genres

  • Format des Jahres: «The Wall»
  • Rekordhalter: «Wer wird Millionär?»
  • Bestseller des letzten Jahrzehnts: «The Voice»
  • Beliebtestes Genre aller Zeiten: Quiz
  • Beliebtestes Spin-Off: «The Voice Kids»
  • Beliebtestes Genre der letzten 5 Jahre: Challenge-Game-Shows
  • Wachsende Genres: Factual Entertainment, Reality Competition, Talent-Shows
  • Abwärtstrends: Quiz-Game-Shows, Makeover
Die Globalisierung umfasst alle Industriezweige, in kaum einem anderen ist sie aber so präsent wie in der Unterhaltungsindustrie. Landesgrenzen gehören dank neuer Verbreitungswege längst der Vergangenheit an. Heute schauen auch US-Zuschauer deutsche Serien und deutsche Zuschauer beispielsweise Formate aus Südamerika oder Skandinavien. Während im Serienbereich Formate meist lediglich synchronisiert werden, legen die einzelnen TV-Nationen im Showbereich Formatideen selbst auf und bedienen sich dabei immer öfter an einem gemeinsamen Ideen-Pool. Diesen mit frischen, vermarktbaren und vor allem international attraktiven Konzepten zu füllen, ist die große Kunst – und eine Produktionsfirma beherrschte diese Kunst 2018 wie keine andere: die Endemol Shine-Gruppe. Das legte ein Bericht des internationalen Dienstleisters K7 Media offen.

Platzhirsch Endemol Shine


Das von der Firma stammende «The Wall» war mit beeindruckenden 24 internationalen Verkäufen die Sendung, die zuletzt am meisten neue Abnehmer fand. Im Dezember 2016 hatte die Spielshow ihr Debüt in den USA gefeiert, im Juli 2017 folgte der Deutschland-Start. Mittlerweile gingen sogar bereits Video- und Brettspiele zum Format über die Ladentheke. Neben dem Export-Schlager des Jahres beheimatete Endemol Shine darüber hinaus auch den erfolgreichsten Newcomer. Im Januar 2018 startete bei BBC One der Musik-Wettbewerb «All Together Now». Dabei müssen talentierte Sängerinnen und Sänger vor 100 Musik-Experten und damit dem größten Juroren-Team aller Zeiten performen. Falls denen gefällt, was sie hören, haben die Experten die Möglichkeit, aufzustehen und mitzumusizieren. Je mehr die Chance wahrnehmen, desto höher fällt die Punktzahl für den Kandidaten aus. Die Show war einer von BBCs erfolgreichsten Neustarts 2018.

Rasch fand die Sendung Abnehmer in Australien, wo sie in der Zielgruppe zur meistgesehenen Sendung wurde. Insgesamt acht internationale Käufer fanden sich für das Endemol-Shine-Format 2018. Der Platzhirsch-Status ist für Endemol Shine keineswegs neu, denn die Top 100 der Formate, die aktuell in den meisten Ländern laufen, besteht fast zu einem Viertel aus Formaten des niederländischen Unternehmens. Dazu zählen etwa «Deal or No Deal», das mit 82 Verkäufen seit 2000 Platz zwei belegt oder «Minute to Win it» («Die perfekte Minute») und «MasterChef» auf den Plätzen sechs und sieben.

Deutschland exportiert wenig, aber kauft umso mehr


Schnelle Facts: TV-Nationen

  • Land mit den meisten Verkäufen: Vereinigtes Königreich
  • Größtes Wachstum eigenproduzierter Formate: Israel
  • Fleißigster Käufer: Deutschland
Von wegen Export-Weltmeister, tatsächlich ist es nämlich Deutschland, dass als Käufer am aktivsten im internationalen Markt auftritt. Fast vier Prozent aller Showverkäufe gehen in die Bundesrepublik, während nur wenige gut verkaufte Formate aus deutschen Landen stammen. Zusammen mit den Niederlanden kaufen deutsche Anbieter am häufigsten internationale Top-Produktionen an. In den 2010er Jahren erstand der deutsche Markt 71 Formate aus dem Ausland. Großbritannien verschifft dagegen schon seit der Jahrtausendwende die meisten Formate, 35 Prozent der meistverkauften Sendungen kommen von der Insel. Vor den 90er Jahren war es die USA und später die Niederlande dank Hits wie «Big Brother». Nun sind Japan («Ninja Warrior» und auch Israel im Kommen. Letzteres Land verzeichnete 2018 das größte Wachstum, was Fernsehproduktionen angeht.

Was und wo kaufen deutsche Fernsehsender ein? Die beliebtesten Programmfarben im vergangenen Jahr waren Dating, Talentshows und Challenge-Game Shows, womit sich Deutschland beispielsweise vom Vereinigten Königreich oder den Niederlanden kaum unterscheidet, aber beispielsweise von den USA, wo Quiz-Shows noch stärker eingekauft werden oder von Ländern wie Israel, Ungarn oder Mexiko, wo Kochformate höher im Kurs stehen. Seine Formate bezieht Deutschland vor allem aus Großbritannien, den USA und den Niederlanden. In Dänemark liegt Deutschland auf Platz zwei der Käuferliste, in Israel auf Platz drei.

Doch auch in Deutschland geht es lansgam aufwärts, denn unter den Newcomern des Jahres 2018 fanden sich zumindest ein paar Sendungen: «Kiss Bang Love» von den zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörenden RedArrow Studios zählte 13 Verkäufe ins Ausland, «Der Augenblick – Verzeihen ohne Worte», ebenfalls vertrieben von RedArrow, neun Verkäufe. Ebenfalls neun Abnehmer fand die deutsche Fremantle-Produktion «Wer weiß denn sowas?». Die meisten Abnehmer für deutsche Formate finden sich übrigens in Frankreich. Dahinter folgt die Niederlande.

Auch die Langzeit-Trends in Bezug auf die internationalen TV-Hits geben interessante Einblicke. Während «Wer wird Millionär?» von Sony Pictures Television das am meisten verkaufte Format aller Zeiten darstellt (in 102 Länder), lag innerhalb der vergangenen zehn Jahre «The Voice» ganz vorne. Die Talpa-Sendung lief seitdem in 67 Ländern und brachte auch das erfolgreichste Spin-Off hervor, «The Voice Kids», das in 37 Ländern an den Start ging.

Herausfordernde Game-Shows & Factual Entertainment boomen


Die meistverkauften Formate aller Zeiten

  • «Wer wird Millionär?» (UK, 102 Verkäufe)
  • «Deal Or No Deal» (NL, 82 Verkäufe)
  • «Got Talent» (UK, 70 Verkäufe)
  • «The Voice» (NL, 67 Verkäufe)
  • «Familien-Duell» (USA, 65 Verkäufe)
  • «Die perfekte Minute» (USA, 59 Verkäufe)
  • «MasterChef» (UK, 58 Verkäufe)
  • «Das weiß doch jedes Kind» (USA, 57 Verkäufe)
  • «Let's Dance» (UK, 56 Verkäufe)
  • «Idols»/«DSDS» (UK, 55 Verkäufe)
Deutsche Titel, Verkäufe in andere Märkte
Quiz- und Casting-Formate erfreuen sich schon lange großer Beliebtheit, tatsächlich sind Quiz-Shows das am meisten verkaufte Genre aller Zeiten. Gleichzeitig zählt das Genre neben Makeover-Formaten und Erziehungs-Sendungen aber auch zu den Programmfarben, die immer seltener produziert und verkauft werden. Tatsächlich werden Quiz-Sendungen international spätestens seit 2015 nicht mehr unter den beliebtesten Genres gelistet. Diese befassen sich mit „Kids“, „Gesang“ und „singenden Prominenten“, „Generationen“, „Dating“ und vor allem „Sport“.

Die sogenannten „Challenge based Game-Shows“, also Game-Shows, die eine Herausforderung beinhalten boomen am meisten. Häufig stehen diese in einem sportlichen Kontext wie bei «Ninja Warrior». Sie sind das beliebteste Genre der vergangenen fünf Jahre. Die am stärksten wachsenden Genres finden sich dagegen im Factual Entertainment und in Reality-Competitions, vor allem Talent-Shows. Zu Factual Entertainment werden auch die sogenannten „Observational Documentaries“, also die beobachtenden Dokumentationen gezählt.
28.01.2019 12:09 Uhr Kurz-URL: qmde.de/106720
Timo Nöthling

super
schade

84 %
16 %

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Tags

The Wall All Together Now Deal or No Deal Minute to Win it Die perfekte Minute MasterChef Big Brother Ninja Warrior Kiss Bang Love Der Augenblick – Verzeihen ohne Worte Wer weiß denn sowas? Wer wird Millionär? The Voice The Voice Kids

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
Fox_M
28.01.2019 17:06 Uhr 1
Wer wird Millionär? stammt doch von Endemol, nicht von Sony?
Familie Tschiep
28.01.2019 17:45 Uhr 2
All together now ist ein schönes Format, die BBC hat ein paar Schnipsel auf Youtube gestellt. Ich glaube, das wird auch in Deutschland ein Erfolg.



Sportgameshows halten meistens nicht so lange wie Quizshows, es ist erstaunlich, wie lange sich Ninja Warrior bereits hält.

Ich glaube, der Trend wird sicher wieder abschwächen, den Peak haben wir schon längst erleben, mehr solcher Formate verträgt meiner Meinung nach in Deutschland der Markt nicht.
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