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Dortmunder-OB fordert «Tatort»-Aus

Ullrich Sieraus Freude über ein «Tatort»-Team in Dortmund ist verflogen. Er sieht seine Stadt fortwährend gemobbt, der WDR argumentiert dagegen.

Es ist maximal lächerlich.
Dortmunds OB Ullrich Sierau zum «Tatort» aus Dortmund
Am vergangenen Sonntag lief der nächste Dortmund-«Tatort» - rund neun Millionen Menschen sahen den Krimi. Darunter auch der Oberbürgermeister der Stadt, Ullrich Sierau. Und ihm hat der Film – ganz offenbar – so wenig gefallen, dass er seinem Ärger über die Geschichte und der Darstellung Dortmunds nun sogar öffentlich Luft gemacht hat. In einem Brief schrieb der SPD-Politiker von „fortwährendem Mobbing“. „Was sich in vorherigen Folgen schon angedeutet hat, lässt sich nach der Folge von Sonntag nur als fortwährendes Mobbing gegenüber einer Stadt, einer Region sowie den dort lebenden Menschen bezeichnen“, so Sierau, der das Bild, das der Film über die Orte Dortmund und Marl zeichnete, als „maximal lächerlich“ bezeichnete.

„Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge sollten ansatzweise passen, wenn die Bilder schon nicht aus Dortmund, sondern aus Duisburg stammen. Die letzte Zeche in Dortmund wurde 1987 geschlossen. Die prägende Zeit der Montanindustrie ist Geschichte. Im Ruhrgebiet gibt es so etwas wie einen Strukturwandel – aber die Vorurteile und Klischees der Drehbuchschreiber und verantwortlichen Redakteure des WDR sitzen fest und lassen diese Sichtweise offenbar nicht zu.“ Sierau hätte nichts dagegen, wenn es keinen Dortmunder «Tatort» mehr geben würde.

Der WDR selbst verteidigte die Arbeit des Produktionsteams. In einer Stellungnahme verwies der Sender darauf, dass der Film Fiktion sei „aus dramaturgischen Gründen wird auch verdichtet und zugespitzt. Dadurch können einzelne Szenen von den einen als Klischees empfunden werden, von anderen als realitätsnahe Darstellungen. Das polarisiert, löst Debatten aus - das ist aus unserer Sicht nicht negativ, sondern bereichernd. Die Publikumsreaktionen auf die Tatorte aus Dortmund sind im Übrigen überwiegend positiv, bei den letzten öffentlichen Vorführungen in Dortmund gab es sehr viel Applaus.“ Der «Tatort» habe, so der WDR, ein vielschichtiges Bild der Stadt gezeigt.
22.01.2019 16:02 Uhr Kurz-URL: qmde.de/106697
Manuel Weis

super
schade

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Tags

Tatort

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Es gibt 7 Kommentare zum Artikel
magister wigbold
22.01.2019 23:26 Uhr 5
Ah so, interessant, teilweise sogar in Köln gedreht.



Mir völlig Banane, wie man Dortmund zeichnet, ich sagte lediglich, dass ich den Bürgermeister verstehen kann ...

Und der unselige Parka ist natürlich "schnurz", passt aber perfekt in die Gesamtkomposition - so wie man bei dem detailgetreuen Malen eines bereits halbkahlen Baumes im Spätherbst ein grasgrünes Blatt möglichst vermeidet ... Ist aber hier im "Tatort" auch freilich völlig Banane. :)



By the way:

Noch einen Tipp für den Sentinel. Die Kritik auch an deinen "Satzzeichen" nebenan war völlig berechtigt.

'Five exclamation marks, the sure sign of an insane mind.' (Terry Pratchett)

Geh' sparsam damit um, Jung. :)
Quotermain
23.01.2019 07:07 Uhr 6
Typisch WDR, Köln ist grün und offen für alles.

Ruhrgebiet ist grau und Jogginghose...



@Sentinel Schimanski war eine Karikatur. Selbst der Schauspieler haßte diese Rolle.
Rüdiger
21.02.2022 08:49 Uhr 7


Das stimmt beides nicht.
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