Von rasanter Action über große Gefühle hin zu profunder Gesellschaftskritik: Die Quotenmeter.de-Kinoredaktion hat gewählt. Dies sind die zehn Filme des Jahres 2018, die man unbedingt gesehen haben sollte!
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Platz 10: «Werk ohne Autor» (Regie: Florian Henckel von Donnersmarck)
Es ist schon kurios, wie sehr "unser Goldjunge", der Mann, der den Oscar nach Deutschland geholt hat, in Ungnade gefallen ist. Waren die Kritikerschelten nach «The Tourist» noch leicht nachvollziehbar, ist es sonderbar, wie sehr «Werk ohne Autor» zumindest bei einigen Abschnitten der hiesigen Kritikerschaft abgestraft wird. Denn zumindest
in unseren Augen ist «Werk ohne Autor» ein spannendes, feinfühlig erzähltes und scharf beobachtendes Stück über Kunst sowie den Empathiemangel weiter Teile der deutschen Gesellschaft, bei dem Form und Inhalt ein komplexes Ganzes ergeben.
Platz 9: «Roma» (Regie: Alfonso Cuarón)
Bedauerlich, dass dieses ruhige Schwarz-Weiß-Drama von Netflix aufgekauft wurde – aber
wenigstens spendierte der Video-on-Demand-Anbieter dem Film eine limitierte Kinoauswertung. «Roma» erzählt in ruhigen, perfekt ausgeleuchteten Bildern unter anderem vom Leben einer Haushälterin in den 70er-Jahren in Mexiko City. Doch Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann Alfonso Cuarón taucht in den gemächlich erzählten Sequenzen auch tief ins Zeit- und Lokalkolorit seines Settings ein und lässt uns so mit Nachdruck am Lebensgefühl seiner Hauptfigur teilhaben.
Platz 8: «I, Tonya» (Regie: Craig Gillespie)
Ein Eiskunstlauf-Biopic, das Grazie durch eine "Voll auf die Fresse!"-Attitüde ersetzt: Craig Gillespies «I, Tonya» mit einer herausragend aufspielenden, ungemein passioniert agierenden Margot Robbie in der Hauptrolle, ist ein Sportfilm, den man unbedingt gesehen haben muss! Denn diese satirische, komödiantische und dennoch auch sehr dramatische Nacherzählung des Werdegangs der umstrittenen Eiskunstläuferin Tonya Harding
spart weder mit Situationskomik, noch mit Medienkritik. Schonungslos wird auf Hardings deprimierendes, harsches Privatleben eingegangen sowie auf die eiskalte Doppelmoral im Eiskunstlauf-Sport – und all das mit Style, Tempo und einer postmodernen Hau-drauf-Herangehensweise. Starke Sache!
Platz 7: «Mission: Impossible – Fallout » (Regie: Christopher McQuarrie)
Der mittlerweile sechste Teil der «Mission: Impossible»-Filmreihe bringt ein Novum mit sich: Erstmals darf sich ein Regisseur zum zweiten Mal an der Agenten-Actionsaga probieren. Christopher McQuarrie, der zuvor den ebenso unterhaltsamen wie faszinierenden fünften Teil gedreht hat, tauschte deshalb gezielt einen Großteil der technischen Crew aus, um so den Anschein zu erwecken, ein völlig neuer Regisseur mit anderen stilistischen Sensibilitäten würde die Strippen ziehen. Das Ergebnis:
Ein umwerfender Sog aus Stunts und Twists mit messerscharfer Regiearbeit und atemberaubenden Actionsequenzen sowie hals... äh, beinbrecherischen Stunts.
Platz 6: «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri» (Regie: Martin McDonagh)
Martin McDonagh, der Kopf hinter dem schwarzhumorigen Kultfilm «Brügge sehen und sterben», skizziert in dieser wütenden, desolaten Tragikomödie ein facettenreiches, bewusst widersprüchliches, kompliziertes Gesellschaftsbild, in dem sich miese Rassisten in knifflige Mordfälle verbeißen, wohlmeinende Polizisten denken, sie wären nicht gut genug, und eine zurecht wütende, trauernde Frau für neues Unglück sorgt. «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri» ist ein Film, der zum Diskutieren anregt, und dennoch
dank der starken Performances und des gewitzten Drehbuchs unterhaltsam zu schauen ist.
Es gibt 12 Kommentare zum Artikel
12.01.2019 18:25 Uhr 10
Ich fand es nicht perfekt, mir war es zu viel Figuren für zu kurze Zeit.
Vielleicht hätte man sich eher auf ein paar Superhelden konzentrieren lassen.
12.01.2019 18:55 Uhr 11
Kommt zwar immer noch nicht an den ersten Teil heran, aber immerhin besser als Teil 2.
Ansonsten fallen mir keine erwähnenswerten Filme im letzten Jahr ein...
18.01.2019 14:02 Uhr 12
Mir schwebten bei den weiblichen Darstellern noch Kirsten Dunst und vor allem Björk durch den Kopf. Die Performance war so outstanding (und der Soundtrack auch), da hätte sie eigentlich alles gewinnen müssen.
Und ja, "Blockbuster" war natürlich etwas schwammig. Du hasts ja nun so schön ausgeführt.