Mehr als 100 veröffentlichte Gespräche hat Quotenmeter.de in diesem Jahr mit Vertretern der Medienbranche geführt. Wir schauen auf besondere Interviews zurück, die uns 2018 in Erinnerung geblieben sind.
1) Hajo Seppelt
„
Die Politik wäre gut damit beraten, wenn sie endlich aufsteht und sich nicht am Nasenring durch die Manege ziehen lässt, nur weil man irgendein Ereignis in seinem Land unbedingt durchführen will.
”
Hajo Seppelt
Im Mai diskutierte ganz Deutschland über den Fall Hajo Seppelt. Dem ARD-Journalisten, der in den vergangenen Jahren zahlreiche Doping-Fälle im Leistungssport offengelegt hat, wurde zunächst die Einreise zur Fußball-WM nach Russland verweigert. Er gehöre zu einer Liste von "unerwünschten Personen".
In der deutschen Öffentlichkeit schlug das hohe Wellen,
sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel beschäftigte sich mit dem Fall. Seppelt selbst sprach von einem „nahezu bespiellosen Vorgang für den Sportjournalismus.“ Am Ende wurde ihm zwar doch das nötige Visum erteilt, auf eine Reise nach Russland verzichtete Seppelt angesichts von Sicherheitsbedenken aber trotzdem.
Nur wenige Tage nach Bekanntwerden der Einreiseverweigerung telefonierte Quotenmeter.de am Sonntag, den 13. Mai mit Seppelt. Einen Tag später erschien das Exklusiv-Interview online bei uns.
2) Jobst Benthues
Unser Gespräch mit Jobst Benthues, dem CEO bei RedSeven Entertainment, ist rein nach Klickzahlen das meistgelesene Quotenmeter-Interview des Jahres. Anlass für dieses war der zehnte Geburtstag seiner Produktionsfirma, die unter anderem für «Germany’s Next Topmodel» verantwortlich ist.
Ohne allzu konkret zu werden kündigte Benthues schon im Mai „einige Änderungen“ für die neue «Topmodel»-Staffel im Jahr 2019 an - und hatte damit alles andere als Unrecht, wie einige Monate später offiziell bekannt wurde. So werden nächstes Jahr insgesamt 15 wechselnde Juroren in der Sendung auftauchen. Im zweiten Teil des Interviews, zu dem es
hier geht, sprachen wir mit ihm über Trends in der Branche von heute und früher.
3) Annette Hess
Was bleibt uns vom Januar 2018 in Erinnerung? Neben der GfK, die wegen einer Störung eine Woche lang keine TV-Quotendaten lieferte, diskutierte die Branche auch hitzig über den Deutschen Fernsehpreis. Die Verantwortlichen hatten es in einer ersten Einladungsrunde nämlich versäumt, zur Gala in Köln auch die entsprechenden Autorinnen und Autoren einzuladen. Das wiederum führte zu einer Welle der Empörung in Sozialen Netzwerken - ausgelöst von Kirstin Derfler, Autorin des ARD-Zweiteilers «Brüder».
Am Tag der Preisverleihung veröffentlichten wir ein Interview, das Quotenmeter-Redakteur Sidney Schering mit «Ku’damm»-Schöpferin Annette Hess geführt hatte. „Autoren in Deutschland erhalten schlicht nicht die Aufmerksamkeit, die ihrer Arbeit angemessen ist“, beklagte sie in diesem. „Ich hoffe, dieser Skandal führt - neben der inzwischen den meisten Branchenkennern bekannten Wertschätzung der Autoren im Ausland - auch hier zu einem Umdenken.“
4) Tom Zwiessler
Ende des Jahres traf Quotenmeter-Chefredakteur Manuel Weis den Programmdirektor von RTL II, Tom Zwiessler, zu einem besonderen Interview in Grünwald. Spannend war das Gespräch nicht zuletzt, weil Zweissler in diesem exklusiv das vorläufige Ende von «Curvy Supermodel» ankündigte. Die Modelshow hat es bei RTL II auf drei Staffeln gebracht, lief zuletzt aber nicht mehr sehr erfolgreich. Zahlreiche Medien berichteten unter Berufung auf Quotenmeter.de im Anschluss über das Aus der Show.
Im zweiteiligen Gespräch ging es auch um die «RTL II News», die inzwischen in gekürzter Form um 17 Uhr laufen und ab Januar auch ihren Standort von Berlin nach Köln wechseln.
„Der Einschnitt, den wir in diesem Jahr vorgenommen hatten, war in der Tat nicht leicht“, so Zwiessler zur Neuausrichtung der hauseigenen Nachrichten.
5) Hugo Egon Balder
„
Nee, habe ich nicht. Ich werde es irgendwann schon selber merken, wenn es nicht mehr geht. Noch
geht’s aber.
”
Hugo Egon Balder auf die Frage, ob er sich im TV ein eigenes Limit gesetzt hat.
Er ist ein Mann der offenen Worte - und er nahm auch im Gespräch mit Quotenmeter kein Blatt vor den Mund: Hugo Egon Balder. 2018 war er in Sat.1 wieder in diversen Shows zu sehen, die abgesehen von «Genial daneben - Das Quiz» häufig sehr erfolgreich liefen. Auch vom Mutterformat «Genial daneben» wurden zahlreiche neue Folgen produziert.
Abgesetzt hätte Balder die Sendung zwar nie, ein Gefühl der Genugtuung überkam ihn beim Erfolg des Comebacks aber auch nicht. „Ich bin kein Mensch, der über sowas eine innere Schadenfreude entwickelt“, bekräftigte Balder im Gespräch mit uns. „Wenn es klappt, dann ist das schön und freut mich. Das Comeback hätte genauso gut auch nicht klappen können. Dann hätte man es halt versucht und einsehen müssen, dass die Zeit einfach rum ist.“
Weil das aber eben nicht der Fall war, wird es für Balder auch 2019 in Sat.1 wohl eine Menge zutun geben. Ob am Vorabend, zur besten Sendezeit oder in der Late-Prime: Sat.1 ohne Balder ist inzwischen nur noch schwer vorstellbar.
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