Dieses Mal: Singende Politiker, ein neuer Spider-Man und eine wütende Musikerfamilie.
Musik für Dick Cheney
Regisseur Adam McKay («Anchorman», «The Big Short») und sein neuster Film
«Vice – Der zweite Mann» sind für eine Vielzahl von Preisen nominiert. Der Film ist eine Biographie des ehemaligen US-amerikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney. Mit namenhaften Schauspielern wie Christian Bale, Amy Adams, Sam Rockwell und Steve Carell hat der Film einen starbesetzten Cast vorzuweisen. In seinem neuen Film baut McKay diverse extravagante Szenen ein, darunter eine komplett in Shakespeare-Versen. Genau diese Risikobereitschaft macht einen Adam-McKay-Film aus, unter anderem umfasste «The Big Short» unter anderem einen von der Handlung losgelösten Einspieler, in dem Margot Robbie beim Baden Finanzbegriffe erklärt.
Mit etwas mehr Zeit hätte der Regisseur mehr stilistische und kreative Mittel in den Film gepackt, erklärte Carell kürzlich der Presse: "Es gibt eine Menge seltsamer Dinge, die nicht im Film gelandet sind. Das ist die andere Sache" so der Schauspieler gegenüber 'Uproxx'. "An einem bestimmten Zeitpunkt gab es eine große Musicaleinlage im Film. Und ein Teil davon funktioniert im Kontext dessen, was er als Film und Geschichte zu erreichen versucht, und ein Teil davon nicht. Ich denke, im Bearbeitungsprozess wird ihm klar, was für ein Zeug läuft und was nicht." Der letztlich ohne Musicaleinlage auskommende Film «Vice – Der zweite Mann» wird voraussichtlich am 28. Februar 2019 in den deutschen Kinos erscheinen.
«Green Book»: Ist der Film eine Lüge?
«Green Book» folgt der (vermeintlich) wahren Geschichte des Fahrers Tony Lip und des berühmten Musiker Dr. Shirley, die sich in den frühen 60er-Jahren auf eine Reise durch den rassistischen, tiefen Süden der USA begeben. Der Film begeistert viele Kritiker und ist sogar als heißer Oscar-Anwärter Gespräch. Das liegt vor allem an den Schauspielern Viggo Mortensen («Der Herr der Ringe») und Mahershala Ali («Moonlight»), die in den Augen vieler eine ausgezeichnete schauspielerische Leistung abliefern, sowie des menschenfreundlichen Tons, der zwischen Komödie und Drama schwankt, ohne jemals ganz in umstrittenes Terrain zu gelangen. Daher wird «Green Book» zuweilen jedoch auch als "typischer Wohlfühl-Rassismus Film für ein weißes Publikum" eingeordnet. Deshalb meldet sich nun die Familie von Dr. Don Shirley kritisch zu Wort. Sie bemängelt, dass Regisseur Peter Farrelly und Autor Nick Vallelonga (der Sohn des echten Tony Lip), sich nie mit den lebenden Verwandten von Dr. Shirley beraten haben, um Shirleys Darstellung im mitzugestalten.
Im Film wird gezeigt, dass Shirley wegen seiner Rasse verunsichert ist, was zu einer dramatischen Szene führt, in der er seinen Platz in der schwarzen Gemeinschaft hinterfragt. Edwin Shirley (Dr. Shirleys Neffe) und die übrigen Mitglieder der Musikerfamilie sagen jedoch, dass er mit den Bürgerrechtlern und Prominenten Dr. Martin Luther King, Nina Simone, Duke Ellington und Sarah Vaughn befreundet war. Was die Familie jedoch an meisten störte, ist die Behauptung, dass der Musiker aus seiner Familie vertrieben wurde und wenig bis gar keinen Kontakt zu ihnen hatte. "Das war sehr verletzend", sagte Edwin in 'Shadow & Act'. "Das ist einfach 100% falsch."
"An diesem Punkt (1962, als die Ereignisse des Films angeblich stattfanden), hatte er drei lebende Brüder, mit denen er immer in Kontakt stand", sagte Dr. Maurice Shirley, der letzte lebende Bruder des berühmten Musikers. Auf die Frage, ob die "Freundschaft", die das Herzstück der Marketingkampagne für den Film ist, wahr ist, also ob Tony Lip und Dr. Don Shirley aufgrund der Ereignisse der Tour lebenslange Freunde waren, sagte Maurices Frau Patricia: "Nein, überhaupt nicht".
Die Familie sagt auch, dass Dr. Shirley verärgert gewesen wäre, dass der Film überhaupt existiert, da er sich ausdrücklich geweigert hat, den Film vor Jahrzehnten drehen zu lassen. "Ich erinnere mich sehr, sehr deutlich, dass mein Onkel, vor 30 Jahren, von Nick Vallelonga, dem Sohn von Tony Vallelonga (alias Tony Lip), über einen Film über sein Leben angesprochen worden war, und Onkel Donald erzählte mir davon. Er hat sich entschieden geweigert", sagte Edwin Shirley.
Nicht zum ersten Mal spricht die Familie Shirley über ihre Abneigung gegenüber dem Film. So sagt Edwin Shirley, dass er nach einem kritischen TV-Interview einen Anruf vom Schauspieler Mahershala Ali erhalten hat, der sich laut der Familie jedoch freundlich und zuvorkommend für die Art und Weise entschuldigt, wie der Film ihren Verwandten darstellt. Ihm sei nicht mitgeteilt worden, dass noch Nachfahren Shirleys Leben, sonst hätte er sich vor dem Dreh mit ihnen in Verbindung gesetzt.
Wer ist Australian Spider-Man?
Die Veröffentlichung von
«Spider-Man: A New Universe» am 13. Dezember 2018 brachte einer Handvoll neuer, superstarker Spider-People ihr unerwartetes Leinwanddebüt. Aber es gibt (mindestens) eine Version von Spider-Man, die für einen Auftritt im Film in Betracht gezogen wurde, aber am Ende verworfen wurde: Australian Spider-Man.
In einem Film, der solche Persönlichkeiten wie Spider-Gwen, Spider-Man Noir, Peni Parker und ihren technologisch fortschrittlichen, Spinnen-gesteuerten Roboter und sogar Spider-Ham zeigt, ist es nur schwer vorstellbar, dass jemand so simples wie der Australian Spider-Man es nicht in den Film geschafft hat. Aber wie die Regisseure Rodney Rothman, Peter Ramsey und Bob Persichetti erklären, fiel die Figur aus produktionstechnischen Gründen der Schere zum Opfer.
"Wir haben einen Australian Spider-Man erschaffen. Er tauchte mit den anderen Helden auf und sagte, er sei ihnen 24 Stunden voraus – doch dann 'glitcht' er zu Tode. Also würden alle sagen: 'Oh, es wird 24 Stunden dauern. Das war die offizielle tickende Uhr'."
Doch die Idee zu dieser Figur kam einfach zu spät, was Rothman ein wenig dumm aussehen ließ, wie er 'Cinema Blend' verrät: "Als ich diesen Entwurf des Drehbuchs einreichte, wurde ich fast gefeuert, vor allem, weil es zu einer so späten Zeit in der Produktion war, als die Idee einen weiteren Spider-Man hinzuzufügen … Naja …. Es zeigte einen tiefen Mangel an Verständnis für die Filmproduktion."
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