Die Deals mit den großen Studios in Amerika sollen neu verhandelt werden, allgemein spielt regionale Ware bei ProSiebenSat.1 eine größere Rolle. Der Chefeinkäufer hat daher fertig.
Überraschung aus Unterföhring: Rüdiger Böss, eine echte Institution bei der ProSiebenSat.1-Gruppe, wird die Firma Ende Dezember nach 25 Jahren verlassen. Böss ist Executive Vice President Group Content Acquisitions & Sales und in diesem Bereich für den Einkauf von US-Ware verantwortlich. Unser seiner Führung erwarb ProSieben Hits wie «The Big Bang Theory», «Grey’s Anatomy», «Lost», «Criminal Minds» und etliche weitere Serien aus Übersee.
Doch seit Mitte des Jahres haben sich die Prioritäten beim Konzern verschoben. Auch wegen der neuen Konkurrenz von Streaming-Diensten spielt Lizenz-Ware inzwischen eine kleinere Rolle. Zum Abschied sagt er nun: "Ich blicke mit Wehmut und Dankbarkeit auf dieses Vierteljahrhundert bei ProSiebenSat.1 und bin unendlich froh, dass ich den Großteil meines beruflichen Lebens hier verbringen durfte. Das größte Dankeschön geht an alle tollen Kollegen und Partner. Ich bin sehr stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben und die Programm-Meilensteine, die wir für unsere Sender sichern konnten.“
Ähnlich sieht es auch Deputy CEO Conrad Albert: „Rüdiger Böss hat eine Ära bei ProSiebenSat.1 geprägt – er war unser Mann in Hollywood, unser Türöffner zu den großen Filmstudios. Sein Gespür für den nächsten großen TV-Hit, sein Verhandlungsgeschick und seine Leidenschaft für Filme sind legendär.“ Böss habe alle großen Blockbuster nach Deutschland geholt, lobt Albert. Und er sei ein großartiger Kollege und Wegbereiter gewesen.
Nachfolger von Böss wird Henrik Pabst, aktuell Chef von Red Arrow Studios International. Ab Januar macht ihn ProSiebenSat.1 zum Chief Commercial Officer Entertainment – in diesem Job kümmert er sich dann auch um den Content-Einkauf.
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