Die 17 diesem Jahr gezeigten Folgen holten für ProSieben und Sat.1 erneut weit überdurchschnittliche Quoten - trotzdem standen erhebliche Verluste zu Buche.
Vor einigen Tagen fragte die
Bild, ob die jüngst abgelaufene Staffel von «The Voice of Germany» bei Sat.1 und ProSieben die letzte sein würde. Hinter der reißerischen Schlagzeile steckte letztendlich wenig. Sendersprecher Christoph Körfer machte in einem Statement kein Geheimnis daraus, dass die Quoten in diesem Jahr schwächer ausfielen. Dafür aber seien die digitalen Reichweiten der Show um mehr als 20 Prozent angestiegen. Am Ende kam die wenig überraschende Entwarnung für alle Fans. „Sat.1 und ProSieben freuen sich [...] auf die nächste Staffel «The Voice of Germany» im Jahr 2019“, so Körfer.
Branchenbeobachter dürfte das in der Tat nicht überraschen, schließlich war die Castingshow auch 2018 wieder für weit überdurchschnittliche Quoten gut. Schon zum Staffelstart am 18. Oktober in ProSieben sahen die Show 3,43 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was mit starken 11,8 Prozent bei allen und grandiosen 21 Prozent der Umworbenen einherging. Vier Tage später legte die zweite Folge am Sonntag in Sat.1 dann sogar auf 3,58 Millionen Interessenten zu, während die Marktanteile aufgrund der höheren Gesamtfrequentierung etwas schwächer ausfielen. Mit 11,1 Prozent und 18,3 Prozent konnten die Verantwortlichen dennoch sehr zufrieden sein.
Die Folgen drei und vier schlugen sich mit 3,32 und 3,40 Millionen Zuschauern auf ähnlichem Niveau, der Staffelrekord wurde letztendlich an Allerheiligen von der fünften Ausstrahlung aufgestellt. Sie erreichte bei ProSieben starke 3,73 Millionen Menschen und 12,3 Prozent beim Gesamtpublikum, während es bei den Jüngeren zu tollen 21,6 Prozent reichte. Auf ähnlichem Niveau bewegten sich auch die beiden nächsten Folgen, bevor «The Voice of Germany» am 11. November auf ein Tief von 3,11 Millionen Zuschauer rutschte. Mit 9,8 Prozent am Gesamtmarkt rutschte man erstmalig in dieser Staffel in die Einstelligkeit, bei den Jüngeren stand man angesichts von 15,8 Prozent weiter sehr gut da.
Die beiden Folgen am 11. und 18. November sollten zum letzten Mal mehr als drei Millionen Zuschauer generieren, von da an ging es für die Castingshow spürbar bergab. So erreichten die drei verbliebenen Donnerstagsausgaben, die am 22.11., 29.11. und 6.12. bei ProSieben liefen, nur noch 2,56 bis 2,63 Millionen Zuschauer bei bestenfalls 16,7 Prozent in der Zielgruppe. Insgesamt stellten 9,8 Prozent bereits das Höchste der Gefühle dar - was für ProSieben am Senderschnitt gemessen aber zweifelsfrei ein sehr guter Wert ist.
Und in Sat.1? Da hatten die sonntags gezeigten Ausgaben schon mit größeren Problemen zu kämpfen. So sicherten sich die Folgen am 25.11., 2.12. und 9.12. bestenfalls 2,57 Millionen Zuschauer, Anfang Dezember rutschte man sogar auf ein Allzeit-Tief von 2,27 Millionen ab. Mit Marktanteilen von weniger als acht Prozent beim Gesamtpublikum und 11,1 bis 12,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ging der Castingshow zum Ende hin gehörig die Puste aus. Immerhin verbesserte sich das am Sonntag gezeigte Live-Finale auf etwas freundlichere 11,6 Prozent der Umworbenen, während bei allen 2,54 Millionen Zuschauer und 8,6 Prozent zu Buche standen.
Fazit: Im Schnitt sahen die 17 Folgen der achten Staffel von «The Voice of Germany» 2,94 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was mit 9,9 Prozent am Gesamtmarkt einherging. Klare Verluste gegenüber früheren Staffeln sind damit nicht von der Hand zu weisen. Zum Vergleich: 2017 standen für die Castingshow noch sehr viel bessere 3,70 Millionen Zuschauer und 12,1 Prozent zu Buche. Überhaupt war die achte Staffel von «The Voice of Germany» damit die schwächste aller Zeiten - die bisherigen Minusrekorde stammten aus dem Jahr 2015, damals war die Produktion im Schnitt auf 3,27 Millionen Zuschauer gelangt.
Spürbare Verluste musste das Format auch bei den 14- bis 49-Jährigen hinnehmen, bei denen es noch zu 16,6 Prozent bei 1,62 Millionen Interessenten reichte. Gegenüber dem starken Vorjahr, als für die Show sogar mehr als 20 Prozent im Mittel möglich waren, ging es damit um mehr als drei Prozentpunkte bergab. Vor allem die schwachen Sonntagsfolgen zogen die Staffelbilanz zum Ende hin nach unten. Und dennoch sind die ermittelten Werte in beiden Altersgruppen weiterhin als herausragend für ProSieben und Sat.1 zu bewerten, lagen sie doch stets über den sonstigen Normalwerten der beiden Sender. Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, dass ProSieben und Sat.1 auch 2019 nicht auf einen so wichtigen Anker wie «The Voice of Germany» im Programm verzichten wollen.
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