Rückzieher: Sodann kandidiert nun doch nicht für die PDS
Am Montag stand der Schauspieler Peter Sodann («Tatort») im Mittelpunkt der Berichterstattung: Mit seinem Vorhaben für "Die Linkspartei" bei der kommenden Bundestagswahl zu kandidieren, sorgte der 69-Jährige für Schlagzeilen und handelte sich viel Kritik ein. Nun reagierte er und zog seine Kandidatur zurück.
In einer Erklärung von Sodann auf der Homepage des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) heißt es, er bleibe "lieber ein politisch denkender Schauspieler, als ein schauspielernder Politiker." Er wolle seiner künstlerischen Laufbahn den Vorzug geben. Darüber habe er heute die PDS informiert. Sodann ließ erklären, seine Zusage habe er gegeben, ohne über die damit verbundenen Belastungen für Familie und Beruf nachzudenken.
Während man sich bei der PDS wütend zeigte, begrüßte die sachsen-anhaltische FDP-Vorsitzende Cornelia Pieper, die zuvor scharfe Kritik an der PDS-Kandidatur Sondanns geübt hatte, Sodanns Entscheidung: "Ich gratuliere Peter Sodann zur Reparatur seines Kurzschlusses", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung". SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter sagte, Sodann habe "offenkundig kein Interesse, als Feigenblatt für eine rückwärtsgewandte und populistische Partei zu dienen".
Nach Sodanns Rückzieher meldete sich auch Schauspieler-Kollegin Uschi Glas zu Wort. "Es hört sich schon ein wenig danach an, als wenn auf Peter Sodann Druck vom MDR ausgeübt worden ist", erklärte sie im Gespräch mit Spiegel Online. In Deutschland sei man offensichtlich noch nicht daran gewöhnt, dass Schaupieler in die Politik gingen. "Ich finde, dass man in einer Demokratie tolerant sein sollte, wenn sich ein Schauspieler aktiv in die Politik einbringt", so Glas weiter.