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Hollywood sucht Geschäftsmodell für Film-Download

Die Suche nach einem praktikablen Geschäftsmodell für den Online-Vertrieb von Filmen wird für Hollywood immer mehr zu einem Spiel gegen die Zeit. Mit der zunehmenden Verbreitung von Breitband-Internet wird auch der Film-Download immer populärer und die Studios stehen unter Druck, den Konsumenten legale Services anzubieten. Der Start von derartigen Diensten ähnlich wie bei Online-Musik verzögert sich aber immer wieder an technischen und vor allem rechtlichen Problemen, berichtet die New York Times (NYT) heute, Montag. Während Hollywood nach dem idealen Businessplan sucht, nimmt die Film-Piraterie im Internet zu.




"Beim Start im Jahr 2001 hätte ich auf die Frage, wie viel von unserem Content 2006 zum Download zur Verfügung steht, geantwortet 30 bis 40 Prozent", so Reed Hastings, Chef des Online-DVD-Verleihers Netflix, zur NYT. Tatsächlich will Netflix noch in diesem Jahr mit einem Downloadservice starten, aber 2006 werde nur ein kleiner Anteil der 40.000 DVD-Titel, die das Unternehmen auf E-Mail-Bestellung verschickt, auch als digitaler Download via Internet verfügbar sein. Grund dafür sind neben technischen Problemen vor allem rechtliche Hürden und die Angst der Filmindustrie, ihre bestehenden Produkte zu gefährden.

Auf der technischen Seite ist anzuführen, dass trotz zunehmender Geschwindigkeit im Web ein Film-Download noch immer mindestens eine halbe Stunde dauert. Der geladene Film ist dann nicht von gleicher Qualität wie am Fernseher oder via Kabelnetzwerke. Systeme, die den Computer mit dem Fernsehen verbinden, sind nach wie vor nicht sehr verbreitet und meist nicht sehr nutzerfreundlich. "Das Konsumentenerlebnis ist noch nicht gut genug", meint Yair Landau von Sony Picture Entertainment. Es habe keinen Sinn, etwas zu verkaufen, das dem Konsumenten nicht erlaubt, das zu tun, was er tun will.

Bevor diese Probleme nicht gelöst sind, bleibt die Situation wohl so wie sie zurzeit ist: Alle Filmstudios halten ihre besten Filme zurück und warten bis das ideale Geschäftsmodell gefunden ist. Nur Warner Bros hat bereits den Großteil seines Archivs digitalisiert, so die NYT. Sony arbeitet an der Digitalisierung und hat nun 500 Filme in ein Format konvertiert, das zum Online-Verkauf geeignet ist. Universal bereitet 200 Titel für den Online-Vertrieb vor. Dabei setzen die Studios auf ein breites Spektrum an Anbietern, darunter z.B. Movielink, MSN, Connect von Sony, Target.com und CinemaNow. Dabei ist nicht zu erwarten, dass die Filme bereits gleichzeitig mit dem Kinostart angeboten werden. Der Preis für einen Film-Download soll etwa der gleiche sein wie für eine DVD. Die Online-Anbieter wollen Kunden vor allem mit einem vielfältigeren Filmkatalog locken als herkömmliche Videoverleiher anbieten. Bis dieses Online-Angebot steht, wird aber noch einige Zeit vergehen. Bis dahin werden wohl illegale Services weiter florieren.
04.07.2005 21:22 Uhr Kurz-URL: qmde.de/10432
pte  •  Quelle: pte

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