«Tatort»-Star Peter Sodann zieht es in die Politik - ARD reagiert
«Tatort»-Kommissar Peter Sodann zieht es in den Bundestag: Der Schauspieler soll als Spitzenkandidat für "Die Linkspartei. PDS Sachsen" in den Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl im Herbst ziehen. Die Nominierung Sodanns wurde am Montagmittag nach der Vorstandssitzung der Bundes-PDS in Berlin bekannt gegeben.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss sagte dem "Spiegel": "Schleichwerbung, jetzt auch im «Tatort»! Ich bin schockiert. Peter Sodann sollte seinem Vorbild Arnold Schwarzenegger folgen und während des Wahlkampfes auf fiktionale Fernsehpräsenz verzichten." Auch diie stellvertretende FDP-Vorsitzende Cornelia Pieper zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung Peter Sodanns, auf der Liste der PDS zu kandidieren: "Peter Sodann lässt sich als Schaubühne für abgehalfterte Politiker missbrauchen", sagte sie der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
Der Schauspieler ist sich seiner Entscheidung durchaus bewusst: "Ich glaube, dass ich mit dem heutigen Tage einige Freunde verloren habe", wird er von der "Bild" zitiert. Der 69-Jährige legte sogar nach: "Aber die waren dann auch keine. Und vielleicht finde ich ja neue Freunde, die dann wirklich welche sind."
Unterdessen hat die ARD angekündigt, «Tatort»-Folgen mit Sodann sechs Wochen vor der möglichen Bundestagswahl aus dem Programm zu nehmen. Es gebe eine ganz klare Regelung innerhalb der ARD, dass Schauspieler oder Moderatoren, die sich politisch engagieren, in dieser Zeit nicht auf dem Bildschirm sein dürfen, so eine MDR-Sprecherin am Montag.
Seine Schauspielkunst will Sodann aber auch weiterhin verfolgen.