Zunächst sah es so aus, als könnte die ProSieben-Abenteuershow die durchwachsene erste Staffel vergessen machen. Doch die beginnende TV-Saison war der startenden TV-Saison nicht gewachsen.
Zwei Anläufe nahm ProSieben nun bereits für sein Sommershow-Event «Global Gladiators», das in Staffel eins zwar gut vom Fleck kam, dem aber gegen Ende die Puste fehlte. Die Abenteuershow, in der Promis in einem ausgebauten Frachtcontainer durch ein Land reisen und spektakuläre Challenges bestehen müssen, unterlag im Vorjahr großen Schwankungen. Im Rahmen der ersten drei Folgen, die im Schnitt zweistellige Quoten einfuhren, konnte ProSieben noch zufrieden sein, dann ließ «Global Gladiators» allerdings stark nach, was im Schnitt bei nur sechs Ausgaben viel ausmachte: Durchschnittlich 9,4 Prozent in der Zielgruppe blieben ProSieben letztlich. Eigentlich etwas zu wenig, aber auch nicht wirklich schlecht, weshalb ProSieben sich dazu entschied, das Format 2018 fortzusetzen.
Erneut servierte ProSieben sechs Ausgaben der Sommershow, die ab dem 23. August auf dem angestammten Sendeplatz am Donnerstagabend an den Start gingen. Am Konzept änderte sich dabei wenig. Frische Kandidaten gab es mit Sabrina Setlur, Miriam Höller, Sänger Lucas Cordalis, Schauspielerin Jana Pallaske, Tänzerin Sabia Boulahrouz, Schauspieler Manuel Cortez, Popsänger Joey Heindle und Sänger Ben. Diesmal hieß ihr Reiseziel Thailand. Der Auftakt der zweiten Staffel interessierte im Schnitt 1,16 Millionen Menschen ab drei Jahren, was insgesamt 4,7 Prozent entsprach. 0,64 Millionen Zuschauer stammten aus der Zielgruppe und bewirkten 9,0 Prozent, womit «Global Gladiators» fast ein Prozent weniger verbuchte als zum Debüt im Vorjahr.
Zum Glück für ProSieben verbesserte sich die Reise-Challenge in Folge zwei enorm – und spiegelte damit den Quotenverlauf des Vorjahrs, als die zweite Folge mit 10,7 Prozent das beste Ergebnis der Staffel bei den Werberelevanten verbuchte. In Staffel zwei waren es fast genauso gute 10,6 Prozent, die durch 0,84 Millionen 14- bis 49-Jährige entstanden. Die vorläufigen Quoten hätten mit 10,8 Prozent sogar einen Sendungsrekord ergeben. Dieser wurde allerdings nachträglich nach unten korrigiert. Auch insgesamt gewann «Global Gladiators» in Folge zwei massiv: 1,38 Millionen Zuschauer führten zu 5,2 Prozent.
Wieder knapp 90.000 Zuschauer weniger zählte die dritte Ausgabe mit 1,29 Millionen Zuschauern, darunter 0,75 Millionen junge Menschen. Besagte 90.000 Interessenten weniger stammen also fast alle aus der jungen Altersgruppe, womit dort nur noch 8,5 Prozent übrigblieben. Insgesamt standen 4,7 Prozent zu Buche. ProSieben sendete diese dritte Episode erst am 13. September, ließ «Global Gladiators» damit eine Woche aussetzen, um der UEFA Nations League im ZDF aus dem Weg zu gehen, die dort ihr Debüt feierte. Viel half es nicht. Von diesem unzufriedenstellenden Quotenniveau musste sich «Global Gladiators» schnell wieder verabschieden, wenn es nicht den gleichen Quoten-Verfehlungen anheimfallen wollte, wie die Premierenstaffel.
Doch es kam schlimmer. Die vierte von sechs Folgen fiel am 20. September, noch tiefer. 1,07 Millionen Zuschauer schalteten ein und bewirkten insgesamt 4,0 Prozent, während 0,62 Millionen junge Menschen aus der umworbenen Altersgruppe die Treue hielten. Das genügte allerdings nur für 7,3 Prozent. Obwohl «Global Gladiators» auch im Vorjahr gegen Ende teilweise magere Werte einfuhr, musste sich die Abenteuershow nun neuen Herausforderungen stellen. Im Premierenjahr startete die Sendung nämlich noch im Juni und lief damit den ganzen Sommer über. Die späten September-Ausgaben hingegen strahlte ProSieben im Jahr 2018 erst zu einer Zeit aus, als andere Sender mit Erstausstrahlungen schon die neue Saison einläuteten. Die Konkurrenz war gegen Ende der zweiten Staffel also deutlich härter.
Das bekam «Global Gladiators» in voller Härte zu spüren. Am 27. September hielt das Format zumindest sein schwaches Niveau bei den jungen Zuschauern, als 0,61 Millionen 14- bis 49-Jährige 7,3 Prozent generierten. Insgesamt fiel «Global Gladiators» allerdings auf 0,96 Millionen Zuschauer und 3,6 Prozent. Das bedeutete Negativ-Rekorde, denn zuvor hatte die Sendung immer mindestens eine Million Menschen interessiert. Auch die letzte Folge der zweiten Staffel brachte keine Erholung. Zum dritten Mal in Folge holte «Global Gladiators» maue 7,3 Prozent. Insgesamt schalteten 1,14 Millionen Zuschauer ein, darunter 0,66 Millionen 14- bis 49-jährige. Der Gesamtmarktanteil belief sich auf 3,9 Prozent.
Es war ein riskantes Unterfangen von ProSieben, ein Format, das schon im Vorjahr im weniger umkämpften Sommerprogramm Probleme hatte, zu einer Zeit fortzusetzen, in der die Konkurrenz teilweise schon wieder frische Ware präsentiert. Möglich, dass «Global Gladiators» als reine Sommershow funktioniert hätte, sich vielleicht sogar hätte steigern können. Doch gerade die Ausgaben ab September egalisierten den guten Start im August wieder. Im Schnitt blieben der Sendung 1,60 Millionen Zuschauer ab Drei und 0,55 Millionen Interessenten zwischen 14 und 49. Der mittlere Gesamtmarktanteil lag nach Ablauf der sechs Ausgaben bei 4,4 Prozent, während in der Zielgruppe 8,3 Prozent zu Buche standen. Wagt ProSieben einen dritten Anlauf oder hat «Global Gladiators» nun all seine Chancen verwirkt?
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