Vier Folgen der ungewöhnlichen Doku liefen dienstags nach «Die Höhle der Löwen». Waren die Quoten gut genug, dass berechtigte Chancen auf eine zweite Staffel bestehen? Wie lief das Format im Vergleich mit «Meine Familien-Firma», «Fürst Heinz» oder «Das Vorstellungsgespräch»?
VOX hat es zuletzt immer wieder geschafft, ein besonders feines Gespür für Fernsehen der ganz besonderen Art zu haben. Das trifft sicherlich auf sehenswerte Dokumentationen wie «Unsere Schule» (aktuell montags) oder «Die wunderbare Welt der Kinder» zu. Solch sehenswertes Fernsehen hat jüngst aber auch die Dienstagabende beim Kölner Kanal ausklingen lassen. Direkt nach dem Quotenrenner «Die Höhle der Löwen» setzte der Privatsender vier Mal auf das einstündige «Ich, einfach unvermittelbar» und thematisierte die schwierige Jobsuche von Menschen mit der ein oder anderen Macke.
Autisten, Patienten mit Tourette- dem Asperger-Syndrom, sind in der freien Wirtschaft oft kaum vermittelbar. Genau dieses Thema wurde dienstags gegen 23 Uhr intensiv behandelt. Mit großem Erfolg. Die Debüt-Folge Anfang September erreichte mit durchschnittlich 17,2 Prozent die besten Werte eines «Löwen»-Lead-Outs. 1,26 Millionen Menschen sahen das damals vollkommen neue Format.
Eine Woche später sanken die Werte zwar leicht, verblieben aber immer noch weit oberhalb der Norm. Noch 12,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen sahen die emotionale Doku damals – die Reichweite sank um etwa 0,14 Millionen auf noch 1,12 Millionen Seher. Die dritte Folge, die am 18. September ab 22.50 Uhr zu sehen, legte insgesamt wieder leicht zu. Das einstündige Format erreichte hier 1,05 Millionen Fans ab drei Jahren und bei den klassisch Umworbenen im Schnitt 13,2 Prozent.
In dieser Woche stand schließlich das Staffelfinale an, in der kommenden Woche setzt VOX am späten Dienstagabend auf die zweite Staffel von «Das Vorstellungsgespräch». Das Finale von «Ich, einfach unvermittelbar» kam auf 11,2 Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen. Die finale Folge erreichte zwischen 22.50 und 0.30 Uhr im Schnitt 0,87 Millionen Fans. Somit generierten die vier Folgen der neuen VOX-Produktion 1,07 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Mit 13,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe während Staffel eins war die Produktion – nicht zuletzt aber wegen des starken Auftakts – ein klarer Überflieger.
Zum Vergleich: Im September 2017 zeigte VOX auf gleichem Slot vier Ausgaben von «Meine Familien-Firma», das – zumindest in diesem Jahr – keine Fortsetzung erfährt. Und das, obwohl keine einzige Episode damals in den einstelligen Quotenbereich gerutscht war. Gestartet war die Doku sogar mit herausragenden 14,8 Prozent in der Zielgruppe, im Schnitt wurden 12,1 Prozent Marktanteil gemessen. Ebenfalls versuchen durfte sich «Fürst Heinz» als Lead-Out der Löwen-Show. 2016 landete er ein Level niedriger. Ebenfalls vier Episoden dieser Show kamen auf 10,2 Prozent – denkt man an den VOX-Schnitt, der irgendwo bei um die sieben Prozent liegt, war also auch diese Produktion ein voller Erfolg. Und wurde bis dato nicht weiter verfolgt.
«Das Vorstellungsgespräch», das eine zweite Staffel erhalten hat, kam 2017 mit sechs Ausgaben auf 12,5 Prozent im Schnitt. «Ich, einfach unvermittelbar» war somit das erfolgreichste der Formate – und dürfte beste Karten haben, auch 2019 nach der Gründershow Teil des VOX-Line-Ups zu sein.
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