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«Love Island», der Jungbrunnen von RTL II

Für den Münchner Sender sind Formate, die massig junges Publikum anziehen, besonders wichtig. Nach den Vorabendsoaps gelingt dies nun auch einem Event-Programm am Abend.

Unsere These: «Love Island» ist der Burner bei den 14- bis 29-Jährigen. Aber stimmt es, dass das Format eher bildungsferne Schichten anspricht?

Die exakten Zahlen:Die RTL II-Flirtshow «Love Island», die das Thema Liebe und Beziehung auf einen recht einfachen Nenner bringt, ist derzeit stark unterwegs. Die zweite Staffel, die kommenden Montag zu Ende geht, hat gegenüber der ersten Runde sehr deutlich zugelegt und kommt nicht selten auf an die zehn Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Wie etwa am vergangenen Montag, als zwischen 22.15 und 23.25 Uhr durchschnittlich 9,8 Prozent Marktanteil erzielt wurden. Dabei bestätigte sich auch, dass das Format deshalb für den Sender so wichtig ist, weil das junge Publikum überproportional stark dort vertreten ist. Die 14- bis 29-Jährigen, die nachweislich weniger klassisches Fernsehen schauen als ältere Altersgruppen, bescherten RTL II die mit Abstand höchsten Reichweiten. 0,36 Millionen Zuschauer und somit weit mehr als ein Drittel des kompletten Publikums gehörten dieser Altersklasse an.

Konkret erzielte man in dieser Altersklasse im Schnitt 21,9 Prozent Marktanteil – das ist ein wahrlich überragender Wert, der sonst nur von den erfolgreichen Vorabend-Soaps aus Köln und Berlin erreicht oder getoppt wird. Zum Vergleich: Der RTL II-Senderschnitt September in dieser Altersklasse liegt bei 8,4 Prozent. «Love Island» kommt annähernd auf das Dreifache dieses Werts.

Sehr deutlich zu beobachten ist aber, dass Zuschauer über 30 dann in deutlicher niedrigerer Zahl einschalten. Hier lag die Quote am Montag bei 8,6 Prozent, bei Zuschauern in den Vierzigern sank der Wert sogar auf 4,2 Prozent. Kein Wunder: Menschen über 65 wollen mit der Sendung kaum noch etwas zu tun haben; die Quote belief sich hier auf 1,2 Prozent. Prozentual gesehen ist die Sendung übrigens bei Abiturienten mit 6,0 Prozent Marktanteil am Gefragtesten, die niedrigsten Quoten werden bei Studenten (3,8%) eingefahren.

Und noch etwas fällt auf: Betrachtet nach zur Verfügung stehendem Haushalts-Netto-Einkommen pro Monat, läuft «Love Island» in den schwächer situierten Haushalten (bis 1000 Euro) am Stärksten: 9,1 Prozent Marktanteil wurden hier am Montag erzielt. Bei den Haushalten zwischen 1000 und 1750 Euro lag die Quote bei 3,6 Prozent, bei Haushalten über 1750 Euro (mit 0,54 Millionen mehr als die Hälfte der Gesamt-Reichweite) bei 3,9 Prozent. Eine Erklärung für diese Zahlen: «Love Island» könnte vor allem bei jungen Singles populär sein, die – weil alleinstehend – noch kein so hohes Einkommen pro Haushalt haben.
27.09.2018 10:08 Uhr Kurz-URL: qmde.de/104025
Manuel Weis

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Love Island

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