Anders als im Vorjahr erreichte Sat.1 mit der Serie diesmal kein einziges Mal mehr die Zweistelligkeit. Klingt nach einem bösen Absturz für das Reboot, war es aber dank treuer Fans gar nicht.
Möchte man mit einem Satz wiedergeben, wodurch das aktuelle Serien-Zeitalter geprägt ist, wäre "Alte Hitserie XY wird neu aufgelegt" sicherlich nicht unzutreffend. 2016 traf es dann auch
«MacGyver», das in den 80er- und frühen 90er-Jahren vielen Actionfans große Freude bereitet hatte. Zu einem Megahit entwickelte sich die auf die Jugendjahre von Angus MacGyver (nun von Lucas Till) fokussierte Serie zwar hierzulande nicht mehr, aber zu einem überraschend soliden Quotenerfolg, der Sat.1 im Sommerprogramm 2017 durchweg gute Einschaltquoten einbrachte - wenngleich die Tendenz rückläufig war. Seit Anfang Juli präsentierte der Bällchensender nun immer montagabends gleich 23 neue Folgen rund um den weltweit beliebten Serienhelden, die stets im Doppelpack dargeboten wurden. Die kamen alles in allem nicht mehr an das Vorjahres-Niveau heran, mussten sich allerdings ganz gewiss auch nicht verstecken.
Dabei stimmte der Staffelauftakt noch alles andere als eurphorisch, denn mit gerade einmal 6,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil für beide Folgen bei maximal 0,59 Millionen jungen Zuschauern stieg man gleich mal mit den schlechtesten Werten in die Ausstrahlung ein, welche die Neuauflage am Montagabend überhaupt jemals verbuchte. Offensichtlich hatten schlichtweg noch nicht alle Fans mitbekommen, dass es wieder neuen Stoff zu sehen gibt, denn die restlichen sechs im Juli gezeigten Episoden performten dann mit 8,6 bis 9,6 Prozent bei bis zu 0,75 Millionen jungen Menschen ausnahmslos deutlich stärker. Ähnlich sah es beim Gesamtpublikum aus, wo die ersten beiden Episoden nicht über je 5,8 Prozent bei 1,61 und 1,64 Millionen Zuschauern hinauskamen, die restlichen sechs aber sehr ordentliche 6,5 bis 7,1 Prozent bei bis zu 1,84 Millionen generierten.
Wer bis dahin dem Braten noch nicht so recht trauen wollte, konnte sich spätestens im August davon überzeugen, dass die rund neun Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen eindeutig eher dem Leistungsvermögen der Serie entsprachen als die miesen Zahlen zum Auftakt: Die acht in diesem Monat präsentierten Ausgaben changierten zwischen unspektakulären 8,1 Prozent und sehr guten 9,9 Prozent, womit übrigens die zweite Ausgabe am 20. August die Zweistelligkeit nur um Haaresbreite verpasste - und damit so knapp wie keine andere Folge. Insgesamt ging es gegenüber dem Juli-Endspurt jedoch leicht bergab, nur noch zwischen 6,0 und 6,8 Prozent waren hier zu holen - im besten Fall sahen aber immerhin 1,94 Millionen Menschen zu.
Und auch das im September präsentierte letzte Drittel der Staffel hielt sich alles in allem auf ordentlichem Niveau, das in etwa jenen Werten entsprach, die auch schon in den beiden vorherigen Monaten verzeichnet wurden. Einzig am ersten September-Montag erwischte man einen ungewohnt schlechten Tag und lag mit 5,5 sowie 5,8 Prozent bei maximal 1,65 Millionen Zuschauern nur auf dem Niveau zu Staffelbeginn, während bei den Werberelevanten mit 8,6 und 7,9 Prozent bei maximal 0,72 Millionen zwar klar bessere Zahlen auf dem Papier standen als ganz zu Beginn, aber eben auch die zweitschwächsten dieser Staffel. Davon einmal abgesehen gab es allerdings keine signifikanten Verschiebungen des Quoten-Niveaus, das alles in allem sehr konstant und von wenigen Ausschlägen nach oben oder unten geprägt war.
Summa summarum verfolgten die 23 neuen «MacGyver»-Folgen 1,73 Millionen Menschen, was einem durchschnittlichen Marktanteil von 6,3 Prozent entsprach. Damit wurde bei allen Fernsehenden ab drei Jahren die Flughöhe des Vorjahres quasi repliziert, denn Durchgang eins hatten 1,79 Millionen bzw. 6,5 Prozent sehen wollen. Im Vergleich mit dem Senderschnitt waren diese Werte unauffällig, heißt: Man liegt im grauen Mittelfeld. Spannender sind da schon die 8,7 Prozent, die beim besonders stark umworbenen Publikum bei einer Reichweite von 0,73 Millionen ausgewiesen wurden. In negativer Hinsicht spannend, da sie einen signifikanten Aderlass gegenüber dem Vorjahr bedeuten, als noch sehr gute 10,0 Prozent im Staffelmittel erreicht wurden - ein Wert, an dem das Format diesmal ausnahmslos vorbeischrammte. In positiver Hinsicht spannend, weil die erzielten 8,7 Prozent nichtsdestotrotz noch immer im grünen Bereich lagen, da Sat.1 in den vergangenen zwölf Monaten nicht mehr über 8,2 Prozent hinausgekommen war. Eingedenk der Probleme, die internationale Serien mittlerweile bei größeren deutschen Privatsendern meist haben, dürfte Sat.1 also sehr interessiert daran sein, auch Durchgang drei wieder prominent platziert zu zeigen.
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