Der Spätfrühling brachte dem «K1 Magazin» tolle Zahlen ein, dann folgte ein enormer Quoteneinbruch, der dem Format einen Sendeplatzwechsel einbrachte. Was war geschehen?
Was ist in diesem Sommer bloß mit dem «K1 Magazin» los? Das Dienstagabendformat stellte für kabel eins zwar noch nie den großen Quotenrenner dar, im Spätfrühling lief es allerdings mal eine Zeit lang richtig gut für das wöchentlich laufende Magazin mit Kathy Weber. Durchschnittlich sehr gute 6,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verzeichnete die Sendung zwischen dem 8. Mai und dem 19. Juni 2018, danach ging es rapide bergab, sodass sich kabel eins zuletzt dazu entschied, das Format auf den Donnerstagabend zu verlegen. Was war geschehen?
Eigentlich kündigte sich ein quotentechnisch sehr angenehmer Sommer für das «K1 Magazin» an. Die Sendung, die einst 1997 ihre Premiere feierte, erzielte ab Anfang Mai wie bereits dargelegt sehr sehenswerte Quoten. Mit einer Ausnahme im Rahmen der letzten Mai-Ausgabe hielt sich das «K1 Magazin» in sieben Ausgaben zwischen Anfang Mai und Mitte Juni bei mindestens sechs Prozent. Den Tiefpunkt stellte die Folge am 29. Mai dar, die mit 5,1 Prozent der jungen Zuschauer allerdings immer noch auf Höhe des Senderschnitts lag. Rekordverdächtig gut lief in diesem Zeitraum sogar die Ausgabe am 15. Mai, die 1,00 Millionen Zuschauer anlockte. Zwischen April 2017 und Mai 2018 gelang dies nur ein weiteres Mal. Weil an besagtem Abend auch 0,44 Millionen Jüngere einschalteten, sprangen sogar 7,7 Prozent in der Zielgruppe heraus - so viel wie seit Juni 2017 nicht mehr.
Ab Mitte Juni verlor das «K1 Magazin» plötzlich merklich Zuschauer, was nicht unwesentlich mit dem Start der Fußball-WM 2018 zusammenhängen könnte, deren Spiele zum Start des «K1 Magazin» gegen 22.20 Uhr zwar schon beendet waren, wobei Nachberichte aber natürlich noch immer großes Zuschauerinteresse weckten. So erklären sich zumindest die vernichtenden Quotenverluste am 19. Juni, als mit 0,64 Millionen Zuschauer zwar nicht deutlich weniger Personen das kabel-eins-Format sahen als sonst, die Quoten mit 3,0 Prozent aller und 3,7 Prozent der jungen Zuschauer aber deutlich niedriger ausfielen. Eine Woche später kam es noch härter: Am 3. Juli halbierte das «K1 Magazin» seine Reichweite gegenüber der Vorwoche, sodass noch 0,32 Millionen Interessenten blieben. Daraus entstanden lediglich 1,3 Prozent Gesamtmarktanteil und 1,9 Prozent bei den Werberelevanten. Das WM-Match Kolumbien gegen England lief an besagtem Abend außerordentlich stark im Ersten.
Eine Woche später spielte Frankreich gegen Belgien im WM-Halbfinale unter einem noch höheren Zuschauerinteresse, allerdings verbesserte sich das «K1 Magazin» wieder. 0,61 Millionen Zuschauer waren am 10. Juli mit von der Partie, was insgesamt 2,8 Prozent ergab und 4,6 Prozent in der jungen Altersgruppe, aus der 0,33 Millionen Personen stammten. Am 17. Juli war die Fußball-WM dann endlich vorbei, doch die Quoten besserten sich für das «K1 Magazin» nicht – im Gegenteil. Die drei Juli-Ausgaben verbuchten erst 4,4, dann je 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, womit das «K1 Magazin» den Erwartungen weiter deutlich hinterherhing. Die Reichweiten unterlagen im heißen Sommer derweil größeren Schwankungen. Am 17. Juli schalteten 0,58 Millionen Menschen ein, sieben Tage später nur noch 0,43 Millionen und am 31. Juli wieder 0,52 Millionen Personen ab drei Jahren. Das «K1 Magazin» hatte auch einen schwereren Stand, weil Programmneuling «Die Klinik» kein besonders gutes Lead-In bereitstellte.
Die zwei August-Ausgaben schafften bisher nur begrenzt Abhilfe. Immerhin steigerte sich das «K1 Magazin» am 7. August wieder kurzzeitig über den Senderschnitt. 0,57 Millionen Zuschauer verfolgten das Format im Rahmen der ersten Sendung im August, diese umfassten auch 0,35 Millionen junge Fernsehende. Insgesamt bedeutete dies 2,8 Prozent aller und 5,4 Prozent der jungen Zuschauer. Obwohl die Zuschauerzahl am 14. August insgesamt deutlich wuchs und sich bereits auf 0,68 Millionen Personen belief, nahm das Interesse bei den jungen Zuschauern wieder ab. 0,26 Millionen Interessenten zählte das «K1 Magazin» noch am 14. August, was in 4,2 Prozent resultierte. Seitdem pausiert die Sendung, die am 23. August am Donnerstag zurückkehrt.
Im Grunde fiel das «K1 Magazin» zum Start der Fußball-WM 2018 in ein Quotenloch, aus dem es die Sendung mit Kathy Weber nach Ablauf des Turniers nicht wieder hinausschaffte. In Kombination mit dem recht schwachen neuen Lead-In «Die Klinik» hatte das «K1 Magazin» im Sommer große Mühe seine Form zu finden. Das zeigt sich in der hohen Diskrepanz des Abschneidens zwischen Anfang Mai und Mitte Juni, verglichen mit den Werten danach. Durchschnittlich 6,3 Prozent in der Zielgruppe stehen ab Mitte Juni gerade einmal 3,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen gegenüber. Auch in Sachen Gesamtmarktanteil verzeichnete das «K1 Magazin» im Spätfrühling 2018 mit mittleren 4,2 Prozent deutlich mehr als in den vergangenen zwei Monaten, in denen im Schnitt nur 2,7 Prozent heraussprangen.
Durch die steigenden Temperaturen und die dadurch abnehmende TV-Nutzung, bieten die Reichweiten im Untersuchungszeitraum vergleichsweise wenig Einblicke. Zur Erfüllung der Chronistenpflicht sei jedoch festgehalten, dass das «K1 Magazin» seit Anfang Mai am Dienstagabend durchschnittlich 0,65 Millionen Menschen anlockte, davon 0,32 Millionen im werberelevanten Alter. Eine Art Wildcard hat das «K1 Magazin» nun auf seinem neuen Sendeplatz. Dort startet die Sendung ab sofort hinter dem Neustart «Unser Kiosk – Trost und Prost im Viertel», das sich seinerseits erst beweisen muss. Ganz neu ist der Donnerstagssendeplatz allerdings nicht. Bis Ende 2009 lief das «K1 Magazin» noch an diesem Wochentag.
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