17,50 Euro zahlen Haushalte derzeit für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ganz schön viel? Nicht unbedingt, wenn man sieht, wer was davon bekommt.
Thomas: Ich finde, dass der GEZ-Gebühr mit 17,50 Euro pro Monat schon sehr hoch ist und höre, dass sie sogar weiter steigen könnte. Wer bekommt mein Geld eigentlich genau?
Die 17,50 Euro, die jeder Haushalt inzwischen für öffentlich-rechtliche Informationsangebote zahlt, werden auf zahlreiche Unternehmen oder Behörden aufgeteilt. Nehmen wir einen konkreten Fall: Sie leben in Hamburg. Also ist Ihr lokaler ARD-Sender der NDR. Dazu kommen wir gleich.
Grundsätzlich gehen von diesen 17,50 Euro 33 Cent an die Landesmedienanstalt. Es gibt in Deutschland insgesamt 14 davon - sie sind zuständig für die Zulassung und Aufsicht der privaten Radio- und Fernsehveranstalter. Sie prüfen die Einhaltung von Werberegeln und Bestimmungen zum Jugendschutz und fördern Projekte zur Vermittlung von Medienkompetenz.
48 Cent, somit der zweitkleinste Teil, gehen an das Deutschlandradio. 3,94 Euro gehen an die ARD und werden für Gemeinschaftsaufgaben verwendet. 4,32 Euro gehen an das ZDF, 8,43 Euro an den NDR. Wieso hier die Unterschiede? Der (im Vergleich zum ZDF) „kleinere“ NDR bekommt dieses Geld nur von den Haushalten aus seinem Gebiet, das ZDF von allen Haushalten in Deutschland.
Werfen wir einen genaueren Blick – zunächst auf die knapp vier Euro für Gemeinschaftsaufgaben: Der NDR hat auf seiner Homepage veröffentlicht, wie sich die für die Gemeinschaftsaufgaben gedachten 3,94 Euro aufschlüsseln. 1,06 Euro verwendet der NDR für Produktionen für Das Erste (interessant: 34 Cent sind davon Filme, 28 Cent werden in Unterhaltungsformate gesteckt, 22 Cent für politische oder gesellschaftliche Formate verwendet). 1,74 Euro gehen in den Bereich Umlagen, der unter anderem die Filmfirma Degeto umfasst, ARD-aktuell, Sport oder programmbezogene Gemeinschaftsaufgaben. Gemeinschaftsaufgaben sind etwa das Rundfunkarchiv, Internet-Angebote oder das Institut für Rundfunktechnik. Für nicht-programmbezogene Gemeinschaftsaufgaben gehen von den anfänglichen 3,94 Euro weitere acht Cent drauf.
47 Cent kostet der Beitragsservice selbst; die GEZ braucht das quasi, um ihren Verwaltungsapparat zu bezahlen. 21 Cent sind so genannte Transferzahlungen. Größere ARD-Anstalten wie der NDR unterstützen kleinere Anstalten finanziell, damit auch diese für ihre Region ein gutes Programm machen können.
Und auch auf die 8,43 Euro, die letztlich wirklich für den NDR sind, schauen wir uns an. Den größten Anteil bekommt das NDR Fernsehen, nämlich 2,86 Euro – die Filmförderung des NDR ist hier inklusive. 2,37 Euro gehen an die Hörfunkprogramme des NDR, 50 Cent geben diese dafür für ihre Klangkörper ab. Mit 41 Cent wird im Hörfunk NDR Info unterstützt, Schlusslicht der Tabelle ist der Jugendsender N-Joy mit nur sieben Cent.
Wir sind jetzt hier schon sehr im Detail – um die 70 Cent des Rundfunkbeitrags sind für die (technischen Voraussetzungen) der Ausstrahlung gedacht. 0,53 Cent werden der Technik und der IT zugeordnet. Weitere Posten im Cent-Bereich sind Online/Multimedia, Marketing, GEMA und die generelle Verwaltung.
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