WM-Livespiel und viele, viele Wiederholungen: Dieses zumindest aus Sendersicht bewährte Ausstrahlungskonzept kam auch diesmal wieder zur Anwendung. Wer waren die kleinen Gewinner neben dem einen Großen?
Am Samstagabend wurde ab 20 Uhr über den vierten und letzten Halbfinalisten der Fußball-Weltmeisterschaft entschieden: Gastgeber Russland versuchte das hemische Sommermärchen weiterzuerzählen, scheiterte letztlich im Elfmeterschießen gegen Kroatien. Dieses rein vierte, letzte und längste Viertelfinalspiel dieser Weltmeisterschaft wurde von durchschnittlich 14,01 Millionen Menschen bestaunt, was mit einem Gesamt-Marktanteil von 53,3 Prozent einherging. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden durchschnittlich 4,63 Millionen Menschen erreicht, was 57,4 Prozent aller am Abend Fernsehenden waren.
Da sich in beiden Konsumentengruppen rund die Hälfte für einen einzigen Sender entschieden hatten, blieben für die restlichen sieben großen Kanäle nicht mehr allzu viele Zuschauer übrig. Die mit Abstand meisten mobilisierte noch das ZDF mit einer alten Folge von
«Ein starkes Team», die auf 3,12 Millionen sowie 12,0 Prozent gelangte. In der Zielgruppe wiederum war RTL klar vorherrschend, das als einziger großer Sender auf eine Show setzte, genauer gesagt auf
«Die ultimative Chart Show». Das weckte bei 0,54 Millionen jungen Zuschauern den Einschaltimpuls, also bei immerhin 7,3 Prozent des werberelevanten Publikums, während sich insgesamt nur 1,13 Millionen bzw. 4,8 Prozent für "Die erfolgreichsten One-Hit-Wonder aller Zeiten" begeisterten. Der ZDF-Krimi mit dem Folgentitel «Vergiftet» kam indes bei den Jüngeren auf 4,6 Prozent bei 0,35 Millionen.
In der zweiten Reihe präsentierten dann gleich drei Sender durchaus große Namen der Kinokunst, wenngleich natürlich alle davon schon mehrfach im deutschen Fernsehen zu sehen gewesen waren.
«Magagascar 2» erreichte für Sat.1 einen Zielgruppen-Marktanteil von 5,1 Prozent, insgesamt wurden 0,77 Millionen und 2,9 Prozent gemessen. Im Anschluss daran, also schon um 21:55 Uhr, ging das oscarprämierte Meisterwerk
«Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger» an den Start, welches 2,5 Prozent Gesamt- bzw. 3,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,52 Millionen Interessenten verbuchte.
Apropos oscarprämiertes Meisterwerk: ProSieben zeigte mit
«Black Swan» ein solches bereits zur Primetime, mit welchem die Unterföhringer auf 2,5 Prozent aller bzw. 5,0 Prozent der besonders stark umworbenen Konsumenten bei einer Zuschauerzahl von 0,66 Millionen zu verweisen hatten. Einen weitaus weniger hohen Status bei den Kritikern hatte dagegen
«King Arthur» vorzuweisen, das ab 22:30 Uhr gezeigt wurde und immerhin 4,5 bzw. 7,0 Prozent bei 0,71 Millionen verbuchte. Ebenfalls eher Futter für die Masse als für den cineastischen Feinschmecker ist
«Spider-Man 3», das bei VOX zur besten Sendezeit über den Äther ging und 0,42 Millionen Menschen erreichte. Die damit verbundenen Marktanteile betrugen 1,6 Prozent bei allen Fernsehenden ab drei Jahren sowie 2,4 Prozent bei jenen zwischen 14 und 49 Jahren.
Mit Bollywood-Ware versuchte sich dagegen RTL II, das auf das indische Liebesdrama
«Bis dass das Glück uns scheidet» setzte. Die fast dreieinhalb Stunden umfassende Ausstrahlung kam nicht über 0,33 Millionen Zuschauer hinaus, was eher mickrigen 1,3 Prozent entsprach. Auch bei den Jüngeren lief es mit nur 2,5 Prozent bei 0,19 Millionen kaum nennenswert besser. Und bei kabel eins lief schließlich mal wieder die US-Krimiserie
«Hawaii Five-0», die mit einer weiteren Doppelfolge auf durchaus respektable 2,9 und 3,2 Prozent Gesamt- bzw. 3,5 und 3,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei bestenfalls 0,87 Millionen Interessenten gelangte.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel