Um die Pause zwischen den beiden WM-Viertelfinals zu füllen, zeigte Das Erste am Vorabend eine Zusammenfassung von der ersten Etappe - und die lief deutlich erfolgreicher als die Live-Übertragung.
Auftaktquoten der Tour zuletzt
- 2015: 1,30 Mio. (10,5% / 5,8%)
- 2016: 0,94 Mio. (7,2% / 4,5%)
- 2017: 1,31 Mio. (10,0% / 6,5%)
Werte der jeweils ersten Etappe.
Wie kriegt man eine Sportart wieder in die Herzen und Hirne der Menschen, die zeitweise auf dem allerschlechtesten Wege war, mit Skandalen über Skandalen mehr oder minder in die völlige Bedeutungslosigkeit abzurutschen? Das Erste bemüht sich seit 2015 darum,
dem Radsport-Event schlechthin, also der
Tour de France, eine zweite Chance zu geben - und durfte sich im vergangenen Jahr sogar über einen kleinen, aber feinen Anstieg der Einschaltquoten freuen. Um diesen Aufwärtstrend 2018 möglichst fortzusetzen, hatte der Sender eine recht pfiffige Idee für die von Noirmoutier nach Fontenay-le-Comte führende erste Etappe: Man zeigte anders als zunächst angedacht zwischen den beiden WM-Viertelfinalspielen keine Quizshow, sondern eine längere Zusammenfassung des Geschehens vom Vormittag.
Und damit ließen sich für Radpsort-Verhältnisse durchaus spektakuläre Einschaltquoten holen: Durchschnittlich 3,28 Millionen Menschen sahen die von Florian Naß kommentierte Zusammenfassung ab 18:30 Uhr, was einem sehr guten Marktanteil von 23,0 Prozent entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen 1,16 Millionen zu, was ebenfalls meilenweit überdurchschnittlichen 29,6 Prozent entsprach.
Dass die Tour ohne Schützenhilfe von König Fußball nach wie vor alles andere als ein Selbstläufer ist, zeigte sich indes im Zuge der Live-Übertragung, die schon ab 13:25 Uhr über den Äther ging. Hier sahen gerade einmal 0,74 Millionen Menschen zu, was äußerst unspektakulären 8,0 Prozent aller bzw. 4,9 Prozent der jüngeren Konsumenten entsprach. Im Ersten dürfte man nun hoffen, dass dieser Quotensprung nicht bloß eine Eintagsfliege ist, sondern bei einigen Sportbegeisterten das im Unterbewusstsein noch schlummernde Radsport-Interesse geweckt hat - immerhin zeigt man nun drei Wochen lang regelmäßig Livebilder von der Tour de France.
Mit den Einschaltquoten des zweiten WM-Viertelfinaltages haben wir uns hier ausführlich befasst.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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