Der Verband der Filmverleiher spricht davon, dass das erste Halbjahr 2018 um 17 Prozent unter der ersten Jahreshälfte 2017 liegt – blickt aber optimistisch in die Zukunft.
Die größten Hits des ersten Halbjahres 2018 im deutschen Kino
- «Avengers | Infinity War» (3,34 Mio. Ticketverkäufe)
- «Fifty Shades of Grey – Befreite Lust» (3,00 Mio. Ticketverkäufe)
- «Deadpool 2» (2,09 Mio. Ticketverkäufe)
- «Black Panther» (1,78 Mio. Ticketverkäufe)
- «Jurassic World – Das gefallene Königreich» (1,70 Mio. Ticketverkäufe)
Ein sonniger Frühling und die Fußball-Weltmeisterschaft haben die Kinostatistik in der Bundesrepublik schwer beschädigt: Der Halbjahrestrend von comScore Movies / Rentrak Germany GmbH spricht davon, dass die ersten sechs Monate des Jahres 2018 ein dickes Publikumsminus zu erleiden hatten. Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2017 seien sowohl die Ticketverkäufe als auch der Umsatz um 17 Prozent gesunken. Mit rund 46 Millionen losgeschlagenen Eintrittskarten ist die erste Jahreshälfte 2018 also trotz Blockbuster wie «Fifty Shades of Grey – Befreite Lust» und «Avengers | Infinity War» das schwächste erste Kinohalbjahr in Deutschland seit über 20 Jahren.
Johannes Klingsporn, Geschäftsführer des Verbandes der Filmverleiher e.V., sieht jedoch keinen Grund zur Panik: "Kino war und ist ein volatiles Geschäft. In WM-Jahren stellen sich Betreiber wie Filmverleiher schon darauf ein, dass das 'eigentliche' Kinojahr erst nach der WM losgeht. Der Rückgang der Besucherzahlen ist verglichen mit 2010 und 2014 absolut WM-typisch und betrifft auch alle anderen europäischen Länder." In der zweiten Jahreshälfte sieht der VdF zahlreiche potentielle Hits auf das Publikum zukommen, darunter das Musical «Mamma Mia! Here We Go Again», Disneys Märchen «Der Nussknacker und die vier Reiche» sowie den «Harry Potter»-Ableger «Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen».
"Insgesamt rechnen wir in diesem Jahr noch mit bis zu 20 Filmstarts, denen wir ein Besucherpotenzial von mehr als 800.000 Besuchern zutrauen", führt Klingsporn weiter aus. Dr. Thomas Negele, Vorsitzender des HDF Kino e.V., ergänzt derweil, dass deutsche Kinos zunehmenden Erfolg mit Sonderveranstaltungen verzeichnen und dies ein Zukunftsmodell sein dürfte: "Sneak Previews, Matineen und Darstellerbesuche sind einige erfolgreiche Beispiele dafür, wie man das Kino zu einem Event-Ort entwickeln kann." Er führt fort: "Wir haben festgestellt, dass dies bei den Besuchern sehr gut ankommt, besonders wenn die Vermarktung dieser Veranstaltungen über Social-Media-Kommunikation spitz auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt wird."
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