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WM-Schreck: Kleine Sender verlieren im Juni

Besonders hart traf es die Kindersender. Unter die Verlierer (zu denen auch Tele5 zählt) mischen sich auch wenige Gewinner.

Die Fußball-Weltmeisterschaft sorgt dafür, dass die Fragmentierung der deutschen TV-Landschaft zumindest für ein paar Tage und Wochen eine Pause einlegt. So kamen zuletzt die großen acht Sender teils wieder auf mehr als 70 Prozent Tagesmarktanteil. Klar: Die WM in Russland gräbt den Privaten wie auch den öffentlich-rechtlichen Spartensendern ordentlich das Wasser ab. Für den Juni stehen quasi durch die Bank Verluste auf den Papieren.

Ausnahmen gibt es aber immer: So war es etwa RTLplus, der eine ältere und weibliche Zielgruppe im Auge habende Best-Ager-Sender, der Grund zum Jubeln hatte. Mit nun 1,2 Prozent Marktanteil im Gesamtmarkt verbesserte der Kanal sein Vormonatsergebnis um ein Zehntel. Ein weiterer Gewinner: Nachrichtensender n-tv, der bei den Umworbenen auf 1,0 Prozent zulegte und somit an WELT vorbei zog. Der zum Springer-Konzern gehörende Kanal verlor im Juni 0,2 Prozentpunkte und sieht nun wieder die Rücklichter der Kölner Konkurrenz.

Verluste stehen in der Tat an vielen Stellen geschrieben, in den meisten Fällen halten sie sich aber in Grenzen. Ohne Frage: Je kleiner der Sender, desto mehr schmerzen schon leichte Abschläge. kabel eins Doku musste nach sehr guten 0,7 Prozent in der klassischen Zielgruppe im Mai nun im WM-Monat mit nur noch 0,5 Prozent Vorlieb nehmen. Schwestersender sixx verlor sogar drei Zehntel und landete bei den 14- bis 49-Jährigen bei gerade einmal noch 1,2 Prozent. Größer waren die Verluste nur bei Tele5, also jenem Sender, der eh nicht so viel Lust auf klassische Quotendebatten hat. Aus vormals 1,2 Prozent bei den klassisch Umworbenen wurden 0,8 Prozent. In einer Mitteilung verweist der Kanal aus gutem Grund lieber nochmal auf die Monate Mai und März – nach eigener Aussage die erfolgreichsten seit Senderbestehen.

Spitzenreiter unter den kleinen Sendern bleibt derweil weiter Nitro, das von 1,9 Prozent im Mai auf noch 1,8 Prozent fiel und sich somit weitesgehend stabil hielt. SuperRTL landet in der klassischen Zielgruppe mit 1,7 Prozent knapp dahinter, hat jedoch Verluste in Höhe von gleich vier Prozentpunkten zu beklagen.

Größere Änderungen hat derweil Viacom angemeldet. Der Sender will sich im Musikmarkt auf MTV konzentrieren (angesichts von schwachen 0,1% dringend nötig), dafür VIVA beenden (aktuell 0,9%) und aus Comedy Central (1,1%) ein 24-Stunden-Programm machen. Ob man somit seine Marktanteile ausbauen wird können?

Kinder gucken Fußball


Bei den 3- bis 13-Jährigen im Zeitraum sechs bis 20.15 Uhr war im Juni die WM offenbar sehr populär. Zwei Spiele und 15 Minuten des Abendspiels fielen in den klassischen Zeitraum der Kindersender, die durch die Bank Abschläge verzeichneten. Marktführer in dieser Gruppe blieb weiterhin SuperRTL, die originär auf 15,2 Prozent bei den Kids kamen (Toggo miteinberechnet auf 17,5%), der Ki.Ka landete bei 15,4 Prozent. Der Disney Channel gab sogar dreieinhalb Prozentpunkte ab – somit am meisten – und muss nach zuletzt starken Monaten erstmals wieder einstellige Werte, nämlich neuneinhalb Prozent, verkraften. Ebenfalls verloren hat Nickelodeon, das nicht mehr auf 8,2, sondern nur noch auf 6,9 Prozent Marktanteil kam.
02.07.2018 13:19 Uhr Kurz-URL: qmde.de/102035
Manuel Weis

super
schade


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