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Die glorreichen 6 – Denkwürdige Kinofilme übers Fernsehen (Teil VI)

Das Fernsehen dient Filmemachern überraschend oft als Inspiration. Wir präsentieren sechs Kinofilme, die sich mal bissig, mal dramatisch, mal fasziniert dem 'Konkurrenzmedium' nähern. Fürs Finale schummeln wir ein bisschen. Es geht um «Ring»!

Die Handlung


Filmfacts: «Ring»

  • Regie: Gore Verbinski
  • Produktion: Laurie MacDonald, Walter F. Parkes
  • Drehbuch: Ehren Kruger
  • Darsteller: Naomi Watts, Martin Henderson, Brian Cox, David Dorfman, Jane Alexander, Lindsay Frost, Daveigh Chase
  • Musik: Hans Zimmer
  • Kamera: Bojan Bazelli
  • Schnitt: Craig Wood
  • Veröffentlichungsjahr: 2002
  • Laufzeit: 115 Minuten
Rachel (Naomi Watts), eine junge, aufstrebende Journalistin, kommt nach dem Tod ihrer Nichte in den Besitz eines unheimlichen Videobandes, das sieben Tage nach dem Anschauen den Tod bringen soll. Nicht nur einer guten Story zuliebe, sondern auch, weil ihr Sohn Aiden (David Dorfman) es mittlerweile angesehen hat, macht sich Rachel auf die Suche nach der Herkunft der Kassette und versucht, zu ergründen, welche bösen Mächte das Video in Umlauf brachten. Doch die Zeit drängt. Schließlich hat Rachel den mit albtraumhaften Sequenzen gespickten Videoclip mittlerweile selbst gesehen und daher nur noch sieben Tage zu leben. Gemeinsam mit ihrem Ex-Freund Noah (Martin Henderson) begibt sie sich auf einen tödlichen Wettlauf gegen die Zeit und stößt dabei auf ein finsteres Familiengeheimnis...

Die glorreichen Aspekte


Die US-Version des ursprünglich aus Japan stammenden Films vereint knallharte und zutiefst angsteinflößende Elemente das klassischen J-Horrorfilms mit einer Crime-Thriller-Story und einem Hauch von Familiendrama. Gekleidet in hypnotisch-elegante Bilder vom schon öfter mit Verbinski zusammenarbeitenden Kameramann Bojan Bazelli («Lone Ranger») und ausgefüllt von einer Top-Besetzung ist «Ring» der Inbegriff eines tiefsinnigen, kreativen und einfallsreichen Horrorfilms, der seinerzeit neue Maßstäbe setzte und sich nicht auf Klischees und abgegriffene Stereotypen verlässt.



Die eigentliche Hauptfigur des Films, der böse Geist des Mädchens Samara, ist mittlerweile zu einer Ikone des Horrorfilms aufgestiegen. Ihr tragisches Schicksal, das Naomi Watts‘ Figur sich anschickt, zu ergründen, gehört im modernen Gruselfilm zu einem der intensivsten und bildet einen Background, der nicht jedem Film-Bösewicht im heutigen Zeitalter vergönnt ist. Während die Vermischung mehrerer Genres in «Ring» von einigen Cineasten kritisch beäugt wird und der Film dementsprechend nicht als alleiniger Horrorfilm anzusehen ist, funktionieren die hervorragend in die Schockszenerien eingegliederten Krimi-Elemente und ziehen den Zuschauer jedes Mal aufs Neue in den Bann dieser übernatürlichen Ermittlungen. Naomi Watts spielt ihre Rachel ebenso zerbrechlich wie tough. Dabei gelingt es ihr, beide Seiten gleichermaßen glaubwürdig zu verkörpern und bildet somit die perfekte Hauptfigur für eine Geschichte, in der Brutalität und Tragik so dicht beieinander liegen.

Vor allem das berühmt berüchtigte Video, das so in der Form nicht nur im Internet zu finden, sondern auch als verstecktes Easter-Egg auf einigen DVD-Editionen enthalten ist, bildet ein bedeutendes Element in «Ring» und lässt am überdeutlichsten die Handschrift des Visionärs und Filmemachers Gore Verbinski erkennen. Symbolträchtige Bilder, albtraumhaft eingefangen und auf diese Weise extrem verstörend bildet es künstlerisch das absolute Highlight des Films. Doch auch „der Rest“ – sprich, die Handlung – ist in fiebrig-elegante Bilder gekleidet. So gehört «Ring» zu den bestaussehendsten Horrorfilmen aller Zeiten, von dem eine ab der ersten Minute um sich greifende Faszination ausgeht. Mit technischen Kniffen gerät vor allem die Darstellung von Samara enorm intensiv, wenn es der ausführenden Front hinter den Kulissen gelingt, Samara in der wohl bekanntesten aller Szenen aus dem Fernseher steigen zu lassen.

«Ring» ist anders. «Ring» bietet Horrorunterhaltung mit Köpfchen, ohne sich dabei intelligenter zu verkaufen, als er ist. Dennoch ist die Inszenierung voller Details (wie etwa Ring-Einblendungen für den Bruchteil einer Sekunde), die sich erst im Laufe der Zeit und nach mehrmaligem Sehen vollends erschließen. So sind die eigentliche Herkunft des Bandes sowie detaillierte Hintergründe immer noch Bestandteil vieler Diskussionen im Internet, wodurch «Ring» eines erreicht hat: Er ist – trotz seines Filmdaseins – Teil von Diskussionen im wahren Leben. Mehr kann man sich für ein fiktives Zelluloid-Projekt wohl kaum wünschen.

«Ring» ist auf DVD erhältlich sowie via Amazon, maxdome, iTunes, Google Play, Sky Store, Microsoft, Juke, Rakuten TV, Videoload, CHILI sowie Sony abrufbar.
24.06.2018 10:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/101881
Antje Wessels

super
schade


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Lone Ranger Ring

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