Das ZDF ging mit der Fußball-WM ins Rennen, aber auch die restlichen sieben großen Vollprogramme strahlten noch Programm aus - vorwiegend Spielfilme. Wie wurden die verbliebenen Krümel verteilt?
Wohl dem, der in diesen Tagen das Privileg hat, Live-Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland auszustrahlen. Am Samstag hatte das Zweite Deutsche Fernsehen eben jenes Privileg und erreichte ab 21 Uhr mit der Partie zwischen Kroatien und Nigeria durchschnittlich 8,49 Millionen, womit tolle 33,7 Prozent Marktanteil einhergingen. Beim jungen Publikum wurden indes 40,6 Prozent bei 3,21 Millionen verzeichnet, womit der öffentlich-rechtliche Sender erwartungsgemäß am Abend nicht zu schlagen war. Auch die Vorberichterstattung zum Spiel performte ab 20:05 Uhr mehr als beachtlich und kam auf 23,0 Prozent aller bzw. 32,5 Prozent der jüngeren Zuschauer bei einer Reichweite von 5,31 Millionen.
Und sonst so? Das Erste erreichte mit
«Donna Leon - Endstation Venedig» die zweithöchste Primetime-Sehbeteiligung und hatte immerhin noch auf 3,73 Millionen Interessenten sowie 15,1 Prozent Marktanteil zu verweisen, während RTL mit
«Die größten Fernsehmomente der Welt» auf 1,81 Millionen sowie 8,3 Prozent gelangte. In der werberelevanten Zielgruppe dagegen waren die Kölner Best of the Rest und euphorisierten immerhin 0,88 Millionen junge Menschen bzw. gute 12,6 Prozent. Und der ARD-Krimi? Der sendete weitgehend an den Interessen der Jüngeren vorbei, nur 3,5 Prozent bei 0,26 Millionen kamen hier zustande.
Die restlichen größeren Privatsender versuchten sich zu vier Fünfteln schlichtweg mit internationalen Spielfilmen. Sat.1 zeigte den US-Animationsstreifen
«Megamind» und verbuchte damit 0,94 Millionen Fernsehende, was 3,8 Prozent Gesamt- sowie 7,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil entsprach.
«Ocean's Eleven» kam dann ab 22 Uhr auf 3,2 und 5,9 Prozent bei 0,60 Millionen. Schwestersender ProSieben zeigte die US-Komödie
«DUFF - Hast du keine, bist du eine» und verzeichnete damit 3,7 Prozent Gesamt- bzw. 8,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei einer Reichweite von 0,92 Millionen, bevor dann um 22:20 Uhr
«Indiana Jones und der Tempel des Todes» deutlich auf 2,9 und 3,7 Prozent bei 0,51 Millionen zurückfiel.
Noch weiter zurück in der Filmgeschichte ging VOX, das die 2003 produzierte Actionkomödie
«Shanghai Knights» mit Jackie Chan auf Zuschauerjagd schickte, die mit 2,7 Prozent des Gesamtpublikums und 3,3 Prozent der Werberelevanten bei 0,67 Millionen Interessenten aber eher bedingt erfreulich ausfiel. RTL II ging nochmal fast ein Jahrzehnt weiter zurück und versendete
«Legenden der Leidenschaft» vor 0,58 Millionen Menschen, die Marktanteile betrugen 2,4 und 2,7 Prozent. Gar nicht so dumm war allerdings die Idee, den durchaus erfolgreichen Horror-Reißer
«Dawn of the Dead» erst um 22:55 Uhr über den Äther zu schicken, als das Fußballspiel bereits beendet war. Dementsprechend stiegen die Marktanteile hier sogar auf überdurchschnittlich starke 3,6 und 5,9 Prozent bei 0,51 Millionen Horror-Fans. Und kabel eins? Naja, wie immer halt. Zwei alte
«Hawaii Five-0»-Episoden, die mit 3,5 und 3,2 Prozent Gesamt-Marktanteil bei maximal 0,83 Millionen Serien-Fans mäßig performten, während in der Zielgruppe 3,9 und 3,1 Prozent zustande kamen.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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